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TS 09: Kinder des Weltalls

TS 09: Kinder des Weltalls

Titel: TS 09: Kinder des Weltalls
Autoren: E.C. Tubb
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könnte?“
    „Ja“, sagte Gregson nach kurzer Pause. „Ja, ich verstehe, worauf Sie hinauswollen.“
    „Es konnte unser ganzes soziales System durcheinanderbringen“, stammelte Malick. „Wenn die Kinder sich an die Vorstellung gewöhnt haben, daß ein Mann erst alt ist, wenn er graue Haare hat, wer wird dann noch glauben, daß man mit vierzig Jahren normalerweise stirbt?“
    „Sie brauchen mir nicht zu erklären, was ich schon weiß“, sagte Gregson kalt. „Haben Sie den Streifen zum ersten Mal gesehen?“
    „Jawohl. Aber ich habe schon vorher sonderbare Dinge bemerkt, Sie werden sich erinnern. Streifen, auf denen Menschen Tiere schlachten. Sie haben mich damals ausgelacht, aber diesmal werden Sie nicht mehr lachen. Was glauben Sie wohl, was es geben wird, wenn die Kinder aufwachsen und anfangen, Fragen zu stellen?“
    „Schwierigkeiten“, erwiderte Gregson kurzangebunden. „Hören Sie mal! Haben Sie Zeugen von dem, was Sie gesehen haben?“
    „Nein. Aber ich kann welche finden.“
    „Tun Sie das. Finden Sie jemanden und bringen Sie ihn in die Zentrale.“
    „In die Zentrale?“
    „Genau das.“ Gregsons Stimme klang unnatürlich grimmig. „Dies ist eine Angelegenheit, die durch den Kapitän geregelt werden muß.“
    „Aber …“
    Die Stimme erstarb, als Gregson den Hörer auf legte. Merrill, der sich an die Kante der Schreibtisches lehnte, sah seinen Chef neugierig an. „Worum handelt es sich?“
    „Das ist meine Angelegenheit.“ Gregson sah den jungen Mann ungeduldig an. „Was machst du überhaupt hier? Ich habe doch jeden Offizier in die Zentralachse befohlen, um eine Durchsuchung durchzuführen.“
    „Die Suche ist beendet“, sagte Merrill leichthin. „Ich habe die Kampfmesser wieder eingesammelt, die du an die Männer ausgeteilt hattest. Die Männer sind an ihre Arbeitsplätze zurückgegangen.“
    „Hast du sie gefunden?“
    „Wen?“
    „Du weißt genau, wen ich meine, Merrill. West und Curtway. Hast du sie gefunden?“
    „Wir fanden sieben Personen und haben sie ausgelöscht. Fünf Frauen und zwei Männer.“ Merrill machte mit berechneter Absicht eine Pause. „Jay und sein Freund waren nicht unter ihnen.“
    „Was?“
    „Wir fanden keinen von den beiden Männern, die du haben willst.“
    „Das ist unmöglich! Ich habe genau gesehen, wie Jay in die schwerelose Zone geflohen ist, und ich weiß ebenso gut, daß Curtway sich dort versteckt hält. Merrill! Willst du mir erzählen, daß du keinen Erfolg gehabt hast?“
    „Ich erzähle dir nur, daß wir niemanden finden konnten, weil sich niemand dort verbarg. Für mich ist die Sache ganz logisch – es sei denn, du willst mir weismachen, daß sie unsichtbar waren und durch festes Metall schlüpften.“
    „Ich kann das nicht verstehen.“ Gregson sah den jungen Offizier argwöhnisch an. Sein Haß und seine Furcht kehrten mit erneuter Kraft zurück. Merrill wurde gefährlich. Der Mann war ehrgeizig, zu ehrgeizig, und jetzt, da Jay ihn verraten hatte, wußte Gregson, daß er eine neue Waffe gegen Merrill finden mußte, und zwar schnell. Er wies auf die Tür. „Geh an deine Arbeit.“
    Merrill zögerte und überlegte blitzschnell, ob jetzt nicht die beste Zeit wäre, seinen Chef aus dem Weg zu räumen und die ersehnte Stellung zu erobern. Es würde ihm kaum Schwierigkeiten bereiten. Aber die Erinnerung an Quentin und seine Warnung kam gerade, als er schon die Hand nach der Kehle des anderen ausstrecken wollte. Merrill riß sich zusammen, wandte sich zur Tür, drehte sich aber noch einmal um. „Wann wirst du den Kapitän aufsuchen?“
    „Warum?“
    „Ich dachte, daß es dir vielleicht angenehm wäre, wenn ich mitkäme.“ Merrill lächelte überlegen. „Schließlich könnte der Kapitän, da ich ja die Suche durchgeführt habe, einen Bericht aus erster Hand haben wollen.“
    „Ich werde ihm den Bericht überbringen“, stieß Greg son hervor und sah den jungen Mann vielsagend an. „Gehe du an deine Arbeit und überlasse das Denken mir.“
    „Jawohl, Sir!“ Merrill legte die Betonung auf den Ti tel.
    Gregson seufzte, als er die sich schließende Tür sah. Trotz seiner eisernen Ruhe hatte er ein wachsendes Gefühl der Gefahr. Jay und Curtway waren der Suche entschlüpft, einer Suche, für die er allein verantwortlich war. Die Barbaren waren tot. zugegeben, aber der Tod von sieben Leuten würden kaum die Bewaffnung von Schiffspersonal, ihr Wegnehmen von den normalen Arbeitsplätzen und den Kraftverlust durch Ausleuchtung der
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