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TS 09: Kinder des Weltalls

TS 09: Kinder des Weltalls

Titel: TS 09: Kinder des Weltalls
Autoren: E.C. Tubb
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der Kapitän des Schiffes nur eine nominelle Repräsentationsfigur ist?“
    Gregson biß sich auf die Lippen. Quentin wußte Be scheid. Er wußte zuviel. Und als Gregson darüber nachdachte, verspürte er die plötzliche Furcht, daß der Mann noch mehr wissen könnte. Merrill konnte ihn über die Suche unterrichtet haben, aber was hatten ihm andere erzählt? Er mußte sich zwingen, auf die dünne, durchdringende Stimme zu hören, als der Kapitän weitersprach.
    „Um zunächst einmal Ihre Befürchtungen zu zerstreuen, bei PSYCHO ist nichts in Unordnung. Sie sind so daran gewöhnt, sich auf die Maschine zu verlassen, daß alles, was außerhalb Ihres Erfahrungsbereichs liegt, Ihr Auffassungsmanöver überschreitet. Was Sie alle vergessen haben, ist die Tatsache, daß PSYCHO eine Maschine ist, die für einen bestimmten Zweck konstruiert wurde. Sie wurde vor mehr als dreihundert Jahren gebaut, und die Männer, die sie gebaut haben, verstanden ihr Fach.“
    „Ich habe das niemals bezweifelt“, sagte Conway schnell. „Die anderen sind es, die PSYCHO mißtrauen.“
    „Und sie tun recht daran. Blindes Vertrauen in die Arbeit anderer kann gefährlich sein. Die Erbauer waren nicht allmächtig, aber abgesehen von einigen Unregelmäßigkeiten hat die Maschine, die wir als PSYCHO kennen, vollendet gearbeitet. Und sie arbeitet immer noch vollkommen einwandfrei.“
    „Sie sprachen eben von Unregelmäßigkeiten“, sagte Gregson benommen. „War das eine Anschuldigung?“
    „Nein. Eine Tatsache.“
    „Wer?“ Conway fuhr hoch, sein Gesicht war bleich vor Furcht. „Wer hat es gewagt, die Arbeit von PSYCHO zu beeinflussen?“
    „Wünschen Sie tatsächlich, daß ich diese Frage beantworte, Conway?“ fragte der Kapitän den Psychologen, aber seine Augen wichen nicht von Gregson. „Sollen wir aussprechen, daß bestimmte Männer aus Angst vor dem Tod die glänzende Idee hatten, ihre Karten so ,zu verbessern’, daß sie von PSYCHO nicht ausgeworfen werden konnten? Sollen wir das öffentlich sagen, Greg son?“
    „Warum fragen Sie mich?“ Gregson starrte den alten Mann an und fühlte, daß seine Stirn vor Angstschweiß feucht wurde. Quentin wußte Bescheid Gregson schnaubte wie ein verwundetes Tier, und seine Hände klammerten sich an die Lehnen seines Sessels. Quentin war im Bilde, und daher mußte er sterben, damit er, Gregson, am Leben bleiben konnte.
    „Merrill!“
    Gregson schenkte dem Befehl der scharfen Stimme keine Aufmerksamkeit. Jahre der Schulung kämpften gegen seinen Lebensinstinkt, als er versuchte, sich nicht auf den alten Mann zu stürzen. Quentin gefährdete seine Existenz. Quentin mußte sterben Aber Quentin war der Kapitän, und ein Angriff auf ihn bedeutete Meuterei; das aber wagte Gregson nicht.
    Plötzlich stand Merrill neben ihm. Der Haß gegen den Offizier fraß sich in sein gequältes Gesicht. Merrill bedrohte ihn. Merrill mußte auch sterben!
    Gregson schnaubte vor Wut, als er nach der Kehle des anderen griff.
    Quentin beobachtete sie, während die beiden miteinander rangen, sein Gesicht war unbeweglich, seine Finger ruhten leicht auf einer Reihe von Knöpfen, die in die Tischplatte eingelassen waren. Er drückte auf einen von ihnen. Eine Wand schob sich zur Seite, und Jay zusammen mit Curtway und den übrigen Barbaren betrat den Raum.
    „Trennt sie!“
    Bosco grunzte, als er Merrill zu packen bekam. Murry ergriff Gregsons Arme und hielt den Mann so lange, bis er wieder ruhig wurde.
    „Wollen Sie bitte wieder Platz nehmen!“ befahl Quentin ruhig. „Wenn Sie den Kampf fortzusetzen wünschen, dann tun Sie es bitte in den dazu bestimmten Räumen. Die Kampfbahn ist der Ort für Zweikampfe, nicht die Zentrale.“
    „Ich wollte keinen Zweikampf“, stieß Merrill hervor und sah Gregson höhnisch lächelnd an. „Bekomme ich sein Amt?“
    „Nein!“
    „Warum nicht? Sie haben mir versprochen …“
    „Ich habe gar nichts versprochen.“ Die Stimme des Kapitäns war wie eine Ohrfeige. „Wenn sich Kinder zuviel einbilden, bin ich dann zu tadeln? Denn das sind Sie alle: Kinder, dumme, blinde, unwissende Kinder.“ Die Geringschätzung und Verachtung in seiner Stimme brachten sie zum Schweigen. Sie setzten sich gehorsam wie Kinder wieder hin, um auf seine nächsten Worte zu lauschen.
    „Sie kommen mit Ihren kleinen Ängsten zu mir gelaufen, und doch liegen die ganze Zeit über die Tatsachen offen vor Ihren Augen. Sie schmieden Pläne und Komplotte, um Ihr Leben zu verlängern, Sie spielen sogar …“
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