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Mr. Benson

Mr. Benson

Titel: Mr. Benson
Autoren: John Preston
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Heute lache ich beim Gedanken an die Typen in der Szene, die sich immer über ihren Freund beschwerten. Sie jammerten über ihren Stress, wenn der andere am Wochenende schlecht drauf war, oder über die hinterlassenen Spuren, wenn sie einmal im Monat so hart rangenommen wurden, wie sie es sich seit vier Wochen wünschten. Sie hatten keine Ahnung, was ein richtiger »Meister« war.
    Sie hatten nie Aristoteles Benson kennengelernt. Er ist mein Meister, und ich bin sein Sklave; da könnt ihr Gift drauf nehmen.
    Früher war ich genauso wie die anderen. Ich hatte dieselben Illusionen, dieselbe Oberflächlichkeit. Leder- und Jeanskerle, so dachte ich, seien nur am Wochenende heiße Typen; dass es im wirklichen Leben um Arbeit und Erfolg gehe. Heute weiß ich, dass Erfolg bedeutet, Mr. Bensons Schwanz zu spüren, so oft und so intensiv, wie es nur geht.
    Und nach dem Wochenende sehnte ich mich nicht nur der Entspannung halber, sondern auch wegen des Sex. Früher war es noch zum Einkaufen, zum Putzen und zum Brunch mit Bekannten gut. Heute ist das Wochenende die Hölle, die ich für Mr. Benson durchschreiten muss.
    Ich erinnere mich noch an unsere erste Begegnung. Ich war damals fünfundzwanzig und hielt mich für ein echt heißes Teil. Ihr kennt schon diesen Typ: frisch geklont, mit Schnäuzer, einem niedlichen Arsch, einem Lächeln im Gesicht und einem Schlüsselbund auf der rechten Seite; mehr brauchte ich nicht, um einen Daddy für die Nacht aufzureißen. Ich gehörte zu denen, die immer davon ausgehen, dass sich das Rollenverhalten aufs Schlafzimmer beschränkt und dass man mir morgens ein Frühstück servieren würde.
    Ich bin eins achtundsiebzig und hatte von jeher einen ganz gut entwickelten Körper; vielleicht nicht gar so muskulös wie jetzt, da Mr. Benson mir ein festes Trainingsprogramm auferlegt, aber ich hielt mich in Form, sorgte dafür, dass niemand das übersah. Meine Jeans waren so eng wie nur möglich; meine weißen T-Shirts sogar noch enger. Selbst im Winter hatte ich unter meiner Jacke nie mehr als ein T-Shirt an.
    Also, eines frühen Samstagabends stehe ich gerade in irgendeiner Pseudo-Lederbar Nähe Christopher Street, trinke ein Bier und bin auf einen netten Kerl scharf, da marschiert Mr. Benson zur Tür herein.
    Ich weiß noch, wie ich ihn zum ersten Mal sah. Ich plauderte gerade mit ein paar Bekannten über deren Gartenhandlung, und er stand in der Ecke und beobachtete mich. Er lächelte nicht, wirkte aber auch nicht unfreundlich oder abweisend. Er sah mich ganz einfach nur an, mit aller Ruhe. Heute weiß ich, dass er abgeschätzt haben muss, ob er meinen Willen beugen und mich brechen könnte – nein, ob er mich überhaupt brechen wollte. Mr. Benson stellte seine Fähigkeiten niemals in Frage.
    Er sieht bis heute genauso gut aus wie damals. Ich weiß nicht, wie alt er ist, und ich wage ihn auch nie danach zu fragen. Ich weiß nur, er ist gute eins achtzig groß und dazu der bestaussehende Mann, den ich kenne. Nicht »bestaussehend« im Sinne eines Models oder eines Filmstars; einfach nur so, von Natur aus. Damals schätzte ich ihn auf Ende dreißig. Heute erscheint er mir jünger. Aber wer weiß?
    Mr. Benson fackelt nicht lange. Er kommt lieber gleich zur Sache. Das wusste ich nicht, seinerzeit, als ich mich noch für einen echten Heuler hielt. Ich warf ihm ein Blendax-Lächeln zu, streckte meinen Arsch raus und vergewisserte mich, dass er unter dem T-Shirt meinen wohlgeformten Oberkörper wahrnahm. Mr. Benson zuckte nicht mit der Wimper; aber er sah auch nicht weg, keine Sekunde. Er stand einfach nur da, regungslos und erhaben.
    Er hatte ein Paar schwere schwarze Stiefel an, Jeans zum Zuknöpfen, ein ausgewaschenes Levi’s-Shirt sowie eine alte schmierige Lederjacke. Die Jeans war zwar nicht sehr eng, aber ich konnte sehen, dass auf der einen Seite ein Wahnsinnsschwanz herunterhing, und der Schlüsselbund links schien nicht nur Show zu sein. Mr. Benson hatte ein Gesicht, dessen Haut rau und sonnengebräunt wirkte, dazu pechschwarzes Haar und einen ebensolchen Schnäuzer. Er machte mich so scharf, dass ich einen Ständer bekam. Ich spürte, wie mein Schwanz zu tropfen anfing, und vergewisserte mich, dass der Kerl es merkte. Ich wusste damals ja nicht, dass Mr. Benson sich mit den Schwänzen von kleinen Sklaven gar nicht erst abgibt.
    Er kümmert sich um die Ärsche. Und meiner brannte darauf, dass sein Prügel sich hineinschob. Ich wurde nervös. Jetzt beobachtete mich dieser Typ schon eine halbe
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