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Trixie Belden sucht den weißen Geisterfisch

Trixie Belden sucht den weißen Geisterfisch

Titel: Trixie Belden sucht den weißen Geisterfisch
Autoren: Julie Campbell
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hat“, murmelte Trixie. „Nämlich, daß Jack ihm
offensichtlich gefolgt ist und ihn nie verbellte.“
    „Aber es bleibt noch immer eine ganze
Menge zu erklären“, sagte Martin zweifelnd.
     
    Als Matthew Moore sich etwas besser
fühlte, erklärte er tatsächlich eine ganze Menge.
    „Ich war damals südlich von Springfield
auf der Jagd“, begann er, umringt von seiner Frau und Tochter, Herrn Garland
und den „Rotkehlchen“. „Du erinnerst dich, Annie, in dieser wilden Landschaft,
die ich so besonders liebte. Eines Tages begegnete mir ein Mann in den Wäldern
und verlangte Geld von mir. Aber ich trug ja kaum jemals Geld bei mir, das
weißt du, Annie — ich fischte nur, schlief im Freien und ernährte mich von der
Jagd. Der Kerl nahm mir meinen Rucksack weg, und als er merkte, daß ich kein
Geld hatte, fiel er über mich her und versuchte mich umzubringen. Er wollte
mich über den Rand der Klippe stoßen, auf der wir standen. Wir rangen
miteinander und fielen dabei beide über die Felskante. Ich stieß gegen einen Geröllbock
und verlor das Bewußtsein; er aber muß abgestürzt sein.“
    „Dann war es wohl seine Leiche, die man
später gefunden hat“, sagte Frau Moore mit leiser Stimme. „Er hatte deinen
Rucksack bei sich, den schickten sie mir, Matthew.“
    „Und du dachtest, ich wäre tot? Oh,
Annie! Ich lebte zwar, aber frage mich nicht, wie. All diese Jahre war ich ein
Mann ohne Gedächtnis. Linnie war erst vier, als ich
von euch fortging ...“ Seine Stimme zitterte, und er
umklammerte die Hand seiner Tochter.
    „Aber wo bist du die ganze Zeit
gewesen?“ fragte Frau Moore. „Warst du krank, Matthew?“ Sie sah ihn fragend an.
    „Zwei Männer, die Land vermessen
wollten, fanden mich im Geröll. Sie brachten mich nach Springfield, und niemand
wußte, wer ich war. Ich selbst konnte es auch nicht sagen. Ich war in einem Krankenhaus;
sie haben mich dort gut gepflegt, konnten mir mein Gedächtnis aber nicht
wiedergeben. Als ich zu Kräften kam, arbeitete ich im Krankenhaus als Pfleger.
Ich habe das Geld gespart, das ich dort verdiente — ein hübsches Sümmchen,
Annie. Wir werden es gut brauchen können.“
    „Hast du dich denn nicht mehr an mich
und Linnie erinnern können?“ fragte seine Frau.
    „Irgendwo im Unterbewußtsein muß ich
wohl geahnt haben, daß es Menschen gab, die zu mir gehörten. Etwas war seltsam:
Immer, wenn ich ein junges Mädchen sah, wurde ich unruhig. Es muß wohl die
Erinnerung an Linnie gewesen sein. Deshalb war ich
auch so froh, als ich vor kurzem rechtzeitig dazukam, um die Wildkatze zu
erschießen.“
    „Dann haben Sie mir also geholfen!“
rief Trixie. „Oh, tausend Dank, Herr Moore!“
    Matthew Moore lächelte. „Dann sind wir
wohl quitt, mein Mädel“, erwiderte er. „Du und deine Freunde, ihr habt mir ja
gegen Slim beigestanden und mich nach Hause
gebracht!“
    Onkel Tony beugte sich gespannt vor.
„Und wie kam es, daß Sie ausgerechnet in diesen Teil von Missouri zurückgekehrt
sind?“
    „Das ist etwas, was ich selbst nicht
genau weiß. Schließlich schien es mir, als könnte ich es keinen Tag länger in
diesem Krankenhaus aushalten. Ich spürte den Drang, auf Wanderschaft zu gehen.
Ich dachte, je weiter ich durchs Land käme, desto größer wäre die Chance, daß
mich vielleicht irgendwann einmal jemand wiedererkennt.“
    „Dann war es wohl eine Art Instinkt,
der Sie in diese Wälder zurückgeführt hat“, meinte Onkel Tony.
    „Und ich hielt dich für einen Geist!“
sagte Linnie . „Du hast uns doch den verletzten Vogel
auf die Veranda gelegt, nicht? Und der Truthahn war auch von dir.“
    Ihr Vater fuhr sich mit der Hand über
die Stirn. „Ach, Kind, ich bin noch immer wie betäubt. Es ist, als würde ich
alles durch eine Art Schleier sehen. Aber bestimmt wird mein
Erinnerungsvermögen bald ganz wiederhergestellt sein — jetzt, wo ich zu Hause
bin.“
    „Ja, Matthew“, sagte Frau Moore. „Jetzt
bist du endlich zu Hause.“
     
     
     

Keine kleinen Fische
     
    Onkel Tony beobachtete Matthew Moore
besorgt. Er hatte eine große Beule am Kopf, und sein rechtes Auge war
geschwollen und blutunterlaufen.
    „Ich glaube, wir sollten Sie in die
Stadt fahren und zum Arzt bringen“, sagte er. „Wir müssen Slim sowieso beim Sheriff abliefern.“
    Matthew lächelte. „Meine Annie kann’s
mit jedem Doktor aufnehmen“, erwiderte er. „Sie wird mir einen Breiumschlag
auflegen und einen Kräutertrank für mich brauen.“ Frau Moore sprang auf. „Na
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