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Trixie Belden sucht den weißen Geisterfisch

Trixie Belden sucht den weißen Geisterfisch

Titel: Trixie Belden sucht den weißen Geisterfisch
Autoren: Julie Campbell
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das Seil umklammerte und
nach oben zu klettern begann.
    Was ihr beim Abstieg so leicht
erschienen war, wurde nun plötzlich zum Alptraum. Trixie fand kaum Halt an den
schmalen Vorsprüngen, denn aus den Rinnsalen waren kleine Wasserfälle geworden,
die die Wände des Schachtes überspülten. Immer wieder glitten ihre Gummisohlen
ab, die Karbidlampe verlöschte, und plötzlich schwang Trixie wie eine
Marionette an einer Schnur in der kalten, pechschwarzen Dunkelheit.
    „Martin!“ schrie sie in panischer
Angst.
    Falls eine Antwort kam, ging sie im
Brausen des Wassers unter, das mit zunehmender Gewalt in das Loch strömte und
auf Trixie niederstürzte.
    Sie schwang wie ein Pendel im Schacht und
klammerte sich mit beiden Händen am Seil fest. Verzweifelt tastete sie mit den
Füßen nach einem Halt, spürte einen Felsvorsprung unter ihrer Stiefelsohle,
rutschte wieder ab und baumelte erneut hilflos in dem eisigen Sturzbach.
    Ihr war, als würde sie langsam,
unendlich langsam, nach oben gezogen. Oder bildete sie es sich nur ein? Nun war
das Wasser im Schacht schon so weit gestiegen, daß es
ihr bis an die Taille reichte.
    Trixies Arme begannen zu schmerzen, in
ihren Ohren brauste es. Ich halte das nicht mehr lange durch! dachte sie. O
Gott, hilft mir denn keiner?

     
     
     

Onkel Tony spricht ein Machtwort
     
    Das Getöse um Trixie wurde lauter und lauter.
Wasser brauste von oben, näherte sich gurgelnd von unten. Stimmen... Martin
rief etwas, Dinah schrie. Stimmen — und dieses schreckliche, eisige, alles
überflutende Wasser...
    In ihrer Angst und Verwirrung bildete
sich Trixie ein, weiße Gestalten um sie herumwirbeln zu sehen — Geisterfische,
undeutliche Schemen. Mit letzter Kraft klammerte sie sich am Seil fest, schwang
vor und zurück, suchte wieder nach einem Halt für ihre Füße, um der Flut zu
entkommen, die ihr nun bis zur Brust reichte.
    Dann wurden die Stimmen lauter — und
plötzlich ein heftiger Ruck am Seil! Sie wurde hochgezogen, ins Licht vieler
Lampen; starke Arme griffen nach Trixie und zogen sie über den Rand des
Schachtes.
    Mit einem tiefen Seufzer schlug Trixie
die Augen auf und sah in Ulis angstvolles Gesicht. Plötzlich wurde sie ganz
ruhig. Ich bin in Sicherheit, dachte sie —endlich!
    „Es war das Gewitter“, flüsterte Uli.
„Keiner hat damit gerechnet, daß es so unvermittelt losbrechen würde.“
    „Wir hatten uns unter ein Felsplateau
gestellt, und ich sagte noch, wie gut ihr es in der trockenen Höhle habt!“ Das
war Klaus’ leise Stimme.
    Dinah schluchzte, und Brigitte
wiederholte nur immer das eine: „Arme Trixie, arme Trixie!“
    Sie sagte es so oft, daß Trixie
schließlich lachen mußte, sich aufrichtete und murmelte: „Ihr macht ja alle
Gesichter wie Leichenbitter. Dabei fehlt mir doch nichts — ich bin nur ein
bißchen naß geworden! Was ist eigentlich passiert?“
    „Du bist wirklich zäh wie Schuhleder“,
sagte Martin, wider Willen beeindruckt. Dann erzählte Uli, daß das Unwetter sie
auf dem Felshang überrascht hatte. „Es war eine wahre Sturzflut.“
    Klaus fügte hinzu: „Wir haben uns nicht
träumen lassen, daß ihr in der Höhle in Gefahr sein könntet! Plötzlich kam
Brigitte durch den Sturm gelaufen und rief um Hilfe. Wir folgten ihr in die
Höhle und kamen dazu, wie Martin und Dinah mit feuerroten Gesichtern an einem
Seil zerrten. Aus dem Bach war plötzlich ein Fluß geworden, und vor Martins
Füßen stürzte ein wahrer Wasserfall in ein Loch im Boden. Brigitte aber schrie
immer nur: ,Trixie ist da unten! Sie ist in diesem
Loch !‘ “
    „Was dann passierte, wissen wir selbst
nicht mehr genau“, vervollständigte Uli. „Nur, daß wir dich eben noch
rechtzeitig hochgezogen haben — dem Himmel sei Dank!“
    „Habt ihr meine Fische gerettet?“ sagte
Trixie.
    Ein erleichterter Lachsturm folgte auf
diese Frage, die so typisch für Trixie war. „Sie sind in diesem Eimer hier“,
versicherte Martin. „Und ihr köstliches Futter ist in dem anderen.“
    „Oh, auf dem Boden des Schachtes sind
ganze Schwärme von Geisterfischen!“ sagte Trixie. „Hab ich die richtigen
erwischt?“
    Martin sah in den Eimer. „Es sind nur
zwei. Einer ist vonder gleichen Sorte wie unser erster,
nämlich mit Fleischwülsten über den Augen. Der andere hat voll entwickelte Augen.
Außerdem hast du noch zwei weiße Flußkrebse , einen
Salamander und eine Masse Geisterwürmer erbeutet.“ Trixie machte ein
nachdenkliches Gesicht. „Fehlt uns also noch ein Fisch ohne
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