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Trinity (German Edition)

Trinity (German Edition)

Titel: Trinity (German Edition)
Autoren: Doug Beason , Kevin J. Anderson
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Explosionswelle korrelieren. Und mein Fliegenkleber wird uns eine Vorstellung vermitteln, wie groß die totale Radioaktivität in diesem Teil der Explosion ist.« Fox schien an dem, was er tat, überhaupt nicht interessiert, er leierte die Erklärung herunter, als würde er zum zehnten Mal denselben Vortrag vor Schülern halten.
    Elizabeth wandte sich wieder dem Turm zu. Sie spürte die Spannung, die in der Luft lag, wie einen Knoten in ihrem Magen. Hinter dem Berg war jetzt ein schwaches Leuchten zu sehen – die Sonne mühte sich ab, über den Horizont zu klettern. Die fernen Berge sahen aus wie ein mächtiges Gebiss, das die Morgendämmerung verschlingen wollte.
    Fox war recht wortkarg. Die Wüste um sie blieb völlig ruhig. Elizabeth kam es seltsam vor, überhaupt keine Geräusche zu hören: In den letzten paar Tagen war das Lager vom Lärm der Sägen, Schweißgeräte und Hämmer und dazu abwechselnd Flüchen und nervösem Gelächter der Männer erfüllt gewesen. Aber jetzt hörte sie nichts. Die Wüste hielt den Atem an, wartete auf den Test, wartete darauf, dass die Welt sich veränderte.
    Fox wühlte in einer Umhängetasche herum. »Da. Das ist Sonnenschutzcreme, die solltest du auftragen. Man kann ja nicht wissen, wie viel Schutz wir auf diese Entfernung brauchen.«
    »Was?« Sie griff nach der Tube.
    »Wir werden vermutlich eine ziemlich kräftige Strahlungsdosis im ultravioletten Bereich abkriegen. Und das bedeutet, dass wir von der Explosion einen Sonnenbrand bekommen können.« Er griff nach einer Sonnenbrille, die auf einem Klapptisch lag. »Und die solltest du auch tragen. Wir müssen bis nach dem ersten Blitz in die entgegengesetzte Richtung sehen. Aber dann dürfen wir uns umdrehen.«
    »Fünfundzwanzig Minuten«, sagte die blecherne Stimme aus dem Radio.
    Elizabeth nahm die Brille; in der Dunkelheit konnte sie durch die dunklen Gläser kaum etwas sehen. Sie ließ sie sinken. »Graham?«
    »Ja?«
    »Was ist mit dem Bunker? Was soll das? Warum musstest du mich hierher holen?«
    »Wieso fragst du?«, murmelte er und wich ihrem Blick aus.
    »Du weißt verdammt gut, was ich meine.«
    Fox schob die Hände in die Taschen und starrte wieder zum Abschussturm hinüber.
    Elizabeth ließ eine ganze Minute verstreichen, ehe sie wieder anfing: »Was ist dann? Mein Gott, du weißt doch, dass das zwischen uns zu Ende ist. Gib es einfach auf und hör auf, mir das übel zu nehmen.«
    »Dir übel nehmen?« Er fuhr zu ihr herum. »Ich habe mich dir geöffnet! Ich schließe nicht so leicht Freundschaften, aber dich habe ich an mich herangelassen. Ich vertraue meinen Freunden. Sie sind mir wichtig. Aber dir kann ich nicht mehr vertrauen. Du hast dich zu sehr verändert. Du bist jetzt eine von denen geworden. Du bist von all dem geblendet, was hier geschieht, und bringst es überhaupt nicht mehr fertig, an die Konsequenzen zu denken. Du hast dein Gewissen verkauft – dafür, dass jemand dir auf die Schulter klopft.«
    Elizabeth zuckte zusammen und verteidigte sich dann wütend. »Bloß, weil ich ein paarmal mit dir geschlafen habe, sind wir noch lange keine verwandten Seelen. Wir sind zu verschieden. Ich bin nicht deiner Ansicht –«
    »Bloß weil du mit mir geschlafen hast? Und das ist alles, was dir das bedeutet? Eine amüsante kleine Balgerei auf der Matratze?« Fox kochte vor Wut, aber dann senkte er bedrückt die Stimme. »Ich hatte gedacht, du wärst wie ich. Ich hatte gedacht, du würdest ganz genau verstehen, was für eine Art Monstrum wir hier geschaffen haben. Ich hatte gedacht, du wolltest mit mir von innen heraus dagegen arbeiten, wolltest diesem Wahnsinn ein Ende machen. Tu, was dein Gewissen dir sagt, dass du tun sollst – das waren deine eigenen Worte, Elizabeth! Aber du wechselst dein Gewissen jedes Mal dann, wenn es dir in den Kram passt –«
    Sie schlug ihm ins Gesicht, aber gleich darauf wusste sie nicht, wem der Schlag mehr wehgetan hatte. »So ist das nicht. Dieser Test wird ablaufen, aber ich weiß nicht, was anschließend geschehen wird. Früher wusste ich das einmal. New York ist nie ausgelöscht worden. Deutschland hat kapituliert. Präsident Truman hat zuerst eine Bombe auf Hiroshima und dann eine auf Nagasaki abgeworfen. Er hat sowohl die Plutoniumbombe als auch die Uranbombe eingesetzt.« Elizabeth wandte sich von ihm ab, sie spürte, dass sie zu zittern begonnen hatte. »Aber so ist es nicht abgelaufen.«
    Fox riss verwirrt die Augen weit auf. »Präsident Truman? Was redest du da?
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