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Trinity (German Edition)

Trinity (German Edition)

Titel: Trinity (German Edition)
Autoren: Doug Beason , Kevin J. Anderson
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hartnäckig?
    »Wir müssen uns beeilen, Elizabeth«, sagte Fox und griff nach ihrem Ellbogen. »Der Test soll in achtzig Minuten stattfinden. Ich muss noch die Radiometer überprüfen.«
    »Er hat recht.« Feynman gab ihr von hinten einen kleinen Schubs. »Beeilen Sie sich nur.« Damit drehte er sich um und stieg in einen der Jeeps. Als das Fahrzeug sich in Bewegung setzte, rief er zu den beiden herüber: »Und drücken Sie die Daumen!«
    »Das werde ich«, sagte Fox.
    Als die Jeeps sich jetzt alle in Bewegung setzten, rümpfte Elizabeth die Nase über den Gestank der Auspuffgase, die den frischen Duft des Regens überdeckten. Einer nach dem anderen rasten die Jeeps auf der dunklen Straße zu Ground Zero. Die Männer auf den Rücksitzen hielten ihre Mützen fest.
    Fox presste die Lippen zusammen. Er sah sie einen Augenblick lang an. Keiner sagte etwas. Schließlich, als eines der letzten Fahrzeuge sich in Bewegung setzte, meinte er: »Lass uns gehen. Ich habe meinen eigenen Jeep mitgebracht.« Er schwang sich hinters Steuer, griff nach dem Schalthebel und wartete darauf, dass Elizabeth sich neben ihn setzte.
    Die zögerte immer noch. Für Fox schien es selbstverständlich zu sein, dass sie mitkam. Er hatte in den letzten Tagen einige Male versucht, mit ihr zu reden, aber sie hatte ihn ignoriert, jedoch wohl bemerkt, dass er zusehends unruhiger wurde. Jetzt sah sie sich um. Sie wischte ein paar Wassertropfen weg, die noch vom Regen auf dem Sitzbezug hingen, und stieg dann ein.
    Jetzt rollte das letzte Fahrzeug am Ranchgebäude an und folgte den anderen auf der ungeteerten Straße. Sie erkannte keinen der Wissenschaftler auf dem Rücksitz. Es war, als hätte sich das ganze Kameradschaftsgefühl, das sie in den letzten Phasen des Projekts verspürt hatte, plötzlich verflüchtigt. So wie sie hier allein eingetroffen war, stand sie jetzt mit Fox da – ebenso gut hätte sie auch wieder allein sein können. Sie wollte nicht mit ihm zusammen sein. Alles hatte sich verändert, sie hatte sich verändert. Und sie war gar nicht sicher, dass ihr angenehm war, was mit ihr geschehen war – ja nicht einmal, ob sie es verstand.
    Die Zeit, die sie mit General Groves, Dick Feynman und selbst mit Mrs. Canapelli verbracht hatte, hatte ihr dabei geholfen, sich in dieser neuen Zeitlinie zurechtzufinden. Ohne die Unterstützung der anderen hätte sie das nie geschafft.
    Sie hatte Graham Fox als eine Art Krücke benutzt, nachdem sie versucht hatte, Oppenheimer zu töten. Jene frühere Elizabeth kam ihr jetzt wie eine völlig Fremde vor. Wie konnte sie nur auch nur daran gedacht haben, jemanden kaltblütig zu ermorden? Hatte nicht Fox selbst das erwähnt, wenn auch nur gesprächsweise?
    Jetzt, da die Bombe bald detonieren würde, jetzt, wo das Leben, das sie im letzten Jahr gelebt hatte, plötzlich seinem Höhepunkt zustrebte, hatte sie nichts, das ihr gehörte. Nichts als die Gesellschaft des einen Mannes hier, der die Bombe ebenso ablehnte, wie sie das einmal getan hatte. Jetzt hasste Fox sie mehr. In seinen Augen musste sie Verrat an dem, woran sie geglaubt hatte, begangen haben.
    Ach was. Sie schob sich das Haar aus der Stirn und setzte sich zu Fox in den Jeep. »Sehen wir zu, dass wir hier wegkommen. Ich weiß wirklich nicht, was du eigentlich bezweckst.« Fox sah sie nicht an, als er ins Steuer griff. Seine Knöchel leuchteten weiß, als er den Gang einlegte.
    Zehn Meilen entfernt war das blinkende rote Licht oben auf dem Turm kaum zu sehen. Elizabeth ging um die ziemlich klobig wirkenden elektronischen Diagnoseapparate herum, während Fox sich mit seiner Sammelvorrichtung beschäftigte. Die Anlage enthielt eine Rolle mit waagrecht liniertem Papier, rote Markierstifte, Vakuumröhren und Messuhren, in denen Nadeln zitterten. Rechts von ihr stand eine dreißig Meter hohe Telefonstange, von der ein ganzes Bündel Drähte ausging. Sie konnte in Abständen von drei Metern kleine Pakete an der Stange sehen. Hinter ihr hallte eine blecherne Stimme aus einem Militärradio, das Fox an den Wagen gelehnt hatte. »Dreißig Minuten bis null.«
    Fox wischte sich den Staub von den Händen und trat neben sie. Er deutete mit einer Kopfbewegung auf die Telefonstange. »Jedes Instrumentenpaket hat ein Velozimeter, ein Barometer, ein Thermometer und Fliegenkleber.«
    »Fliegenkleber?«
    »Um radioaktive Abfallstoffe aufzufangen, die der Wind vorbeiträgt. Die anderen Geräte sollen die Windgeschwindigkeit, den Druck und die Temperatur der
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