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Trinity (German Edition)

Trinity (German Edition)

Titel: Trinity (German Edition)
Autoren: Doug Beason , Kevin J. Anderson
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können!«
    Groves riss Oppenheimer das Papier weg und grinste. Er sah Elizabeth an, schien sie aber nicht zu erkennen. »Also dann los«, sagte er.
    Oppenheimer sah auf seine Uhr. »Eineinhalb Stunden. Gerade genug Zeit, um noch einmal einen Check durchzuziehen.«
    »Genau.« Groves fuhr herum und herrschte seine Männer an. »Sie haben es gehört. Neunzig Minuten.« Und damit strebte er trotz seiner Leibesfülle und seiner nicht zu übersehenden Müdigkeit mit langen Schritten nach draußen.
    Elizabeth hätte eigentlich erwartet, dass nach Oppies Ankündigung Erregung aufkommen würde. Aber die Männer wirkten alle, als schliefen sie im Stehen und warteten nur auf eine Gelegenheit, sich auf die Pritsche fallen zu lassen und einzuschlafen. Sie hatten jetzt tagelang ohne Unterbrechung gearbeitet, um die letzten Vorbereitungen abzuschließen.
    Die Beobachtungsmannschaft machte sich auf und trat in die dunkle Nacht hinaus. Jedem war schon vorher seine Aufgabe zugewiesen worden, keiner von ihnen sagte ein Wort; für Jubelrufe war später Zeit. Irgendwie kam es Elizabeth sehr angemessen vor, dass die erste Kernexplosion der Welt in den dunkelsten Stunden vor Anbruch der Morgendämmerung ausgelöst werden sollte.
    Elizabeth und Feynman warteten, bis der letzte Mann hinausgegangen war. Dann rieb Feynman sich die Hände und drückte ihre Schulter. Sie fragte sich, wie er so sicher hatte sein können, dass der Test fortgesetzt werden würde. »Die Army wird das Gelände ein letztes Mal absuchen, um sicherzustellen, dass niemand zurückgeblieben ist.«
    »Haben Sie noch etwas zu tun?«
    »Ich? Ein Theoretiker? Theoretische Physiker sind überflüssig, wenn es ans Praktische geht.« Er überlegte einen Augenblick. »Mir hat einmal ein Berater gesagt, wenn er sich dabei ertappte, dass er etwas Nützliches tat, wisse er, dass die Zeit gekommen war, die Fakultät zu wechseln.« Er grinste. »Kommen Sie mit in den Kommandobunker. Dort ist ganz sicher genug Platz.«
    »Okay.«
    Als sie das Ranchgebäude verließen, legte er den Arm um sie; aber sie schaffte es, sich diskret seiner Berührung zu entziehen.
    Sie gingen zu einem ganzen Konvoi von Jeeps, die vor dem Ranchhaus standen, und bemühten sich dabei, dem Schlamm und den frischen Regenpfützen auszuweichen. Der größte Teil der Feuchtigkeit war in der harten Sandfläche versickert, aber an einigen Stellen waren kleine Pfützen zurückgeblieben. Die Luft roch frisch, von dem Staub gesäubert, den der Wind die ganze letzte Woche über durch das Testgelände gepeitscht hatte.
    Die Jeeps standen in einer langen Reihe mit laufenden Motoren da, als die Männer jetzt einstiegen. Bis zum Sonnenaufgang war es noch etwa eine Stunde. Lange Lichtbündel stachen aus den Scheinwerfern, sodass der Konvoi wie eine leuchtende Raupe aussah. Als Elizabeth und Feynman auf die Jeeps zugingen, trat eine Gestalt aus dem Schatten hinter dem ersten Fahrzeug. Elizabeth erkannte sein Profil, die hagere Gestalt, die ganz spezielle Schulterhaltung.
    »Elizabeth …«
    »Hallo, Graham.« Elizabeth blieb stehen.
    Feynman legte ihr die Hand auf den Rücken und schob sie weiter. »Dr. Fox – Sie haben gehört, dass der Schuss jetzt wieder angesetzt ist?«
    »Ja.« Als er das sagte, ließen seine Augen Elizabeth nicht los. Sie glitzerten im grellen Licht der Scheinwerfer.
    »Hey, Sie können mit in den Bunker kommen«, schlug Feynman vor. »Ich glaube, für einen mehr ist sicherlich Platz.«
    Fox schüttelte den Kopf. Er sprach so leise, dass man das, was er sagte, kaum hören konnte. »Elizabeth, ich muss mich um mein Radionuklid-Sammelexperiment kümmern. Hast du immer noch vor, mitzukommen? Ich bin hier, um dich abzuholen.«
    Der Vorschlag verblüffte sie. Sie hatte ihm gegenüber nie gesagt, dass sie sich an seinem Test beteiligen wolle. »Nun, Oppie erwartet mich im Bunker.«
    »Ich hatte gehofft, dass du mir helfen würdest – keiner der Techniker ist frei. Diese Messungen sind äußerst wichtig.«
    Elizabeth schluckte, überlegte, wie sie sich da rausreden konnte. Fox' Mund bewegte sich, aber er sagte nichts. Sie fühlte sich äußerst unbehaglich.
    Feynman nahm die Hand von ihrem Rücken. »Oh, gehen Sie nur, Elizabeth. Von dort aus können Sie den Test viel besser sehen. Im Kommandobunker drängen sich zu viele große Köpfe zusammen. Wir werden dort bis zum Hals in Intelligenzquotienten stehen.«
    Elizabeth atmete tief durch, versuchte, Zeit zu gewinnen. Was ging hier vor? Warum war Fox so
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