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Trapez

Trapez

Titel: Trapez
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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nicht, dass ich das nicht könnte!«
    Tommy lachte und Mario sagte: »Ja, einige Dinge ändern sich nicht. Wenn du die Santellis suchst, geh dahin, wo jemand schreit.«
    »Und es gab mal Zeiten, da hat er sich über die Bemerkung lustig gemacht, dass du eine Neuausgabe von Papa Tony wärst«, sagte Tommy, und sie gingen auf das Trapez zu.
    Johnny drehte sich um, bevor sie da waren und nickte ihnen kurz zu.
    Mario nickte zurück. »Wo ist Stella?«
    »Im Hotel. Sie hat einen Babysitter für Suzy«, sagte Johnny.
    »Hör zu«, sagte Mario plötzlich. »Ich möchte, dass ihr Suzy adoptiert. Gesetzlich, meine ich.«
    Johnny zwinkerte. Er sagte: »Stel möchte das, ich weiß , aber warum ist das nötig? Warum können wir nicht die Gerichte aus dem Spiel lassen?«
    »Wenn mir etwas passiert«, sagte Mario mit einem Blick auf den Trapezaufbau, »wird Lucia zu alt sein, um es zu schaffen.«
    »Klar, Junge, wie du willst. Aber die Hauptmanege direkt vor einer Show ist weder der richtige Ort noch der richtige Zeitpunkt, um so was zu besprechen. Hör zu, Matt, wir werden alle mit Lucia zu Abend essen – sie ist doch gut hier angekommen, nicht?«
    »Klar, sie ist in unserem Hotel.«
    »Gut, wir reden dann darüber. Jim Fortunati ist wieder mit den Filmleuten da, u nd er hat euch schon den ganzen Morgen gesucht. Geht nach hinten und verteidigt den Ruf der Santellis, immer pünktlich zu sein, okay? Währenddessen werde ich einen Mann suchen, der Schrauben anziehen kann, ohne dass ich ihm über die Schulter gucken mu ss . Wir haben bloß noch – wieviel? – achtzehn Stunden bis zur Eröffnung. Und mein Drahtseilakt ist noch nicht hier. Eigentlich sollten sie aus Rom einfliegen – wahrscheinlich sind sie irgendwo auf einem Provinzflughafen gelandet.«
    Sie ließen Johnny mit seinen Sorgen zurück und gingen durch die großen Pforten hinaus. Im riesigen hinteren Teil des Gebäudes, im ersten Stock, war eins der Zimmer als ein Büro zurechtgemacht worden, an dem stand: SHALIMAR FILMS, INC.
    Wally Mason, der Regisseur, war schon da mit verschiedenen Kameraleuten, Beratern und einigen anderen Verantwortlichen. Jim Fortunati war auch da, und eine untersetzte, bekannte Gestalt redete mit ihm. Für einen Augenblick dachte Tommy, seine Augen würden ihn zum Narren halten.
    Angelo, was, zum Teufel, macht er hier? Tommys Kinnlade spannte sich. Spioniert er uns immer noch hinterher? Weit weg von Zuhause? Aber es war Mario, der die Frage stellte: »Was, zum Teufel, machst du hier?«
    »Falls du es noch nicht wu ss test«, sagte Angelo. »Ich bin ein Gewerkschaftsfunktionär. Ich bin hier, um für eure Interessen einzutreten.«
    Tommy sagte unfreundlich: »Ich dachte, Broadman sei unser Gewerkschaftsvertreter.«
    »Broadman glaubt, dass ein Fänger jemand ist, der Baseball spielt«, sagte Angelo. »Ich habe ihn wegen Unfähigkeit rausgeworfen.«
    »Ach Quatsch !« explodierte Mario. »Du kannst bloß niemanden in Ruhe…«
    Tommy hob warnend eine Hand. »Hey, halt!«
    Mario drehte Angelo abrupt seinen Rücken zu, legte sein professionellstes Lächeln auf und ging weg, um Jim und der Filmcrew guten Tag zu sagen. Als Mario für eine Konferenz mit dem Ersatzmann weggeschleppt worden war, nahm Jim Fortunati Tommy beiseite.
    »Was ist los? Ich will mich nicht einmischen, Tom, aber verdammt, Junge, ich kann mir nicht vorstellen, dass das bei den Santellis passiert. Tonio hätte seinen Akt nie in diesem Zustand hierhergebracht. Was ist los? Sind es bloß die Nerven? Ich weiß , wie Matts Nerven sind. Ich würde ihm keinen Vorwurf machen, wo diese verdammte Sturz-Nummer ihn bedrückt. Aber Angelo? Er ist normalerweise völlig ruhig – eine Seele von Geduld. Das war er immer. Was hat er nur?«
    Vorsichtig sagte Tommy: »Wie du sehen kannst, steht es mit Matt und Angelo im Moment nicht zum besten. Es war nie ganz so wie früher, seit Angelo den Akt verlassen hat, aber es wird vorübergehen, bevor wir uns an die Arbeit machen.«
    Fortunati zuckte vielsagend mit den Schultern. »Hoffentlich«, sagte er und ging weg.
     
    Das Abendessen war eine Qual. Sie gingen in ein bekanntes Restaurant in Greenwich Village namens »Mamma Vestri’s«, das von einer alten Freundin Lucias, die sie schon seit dreißig Jahren kannte, geführt wurde. Mario hatte über Suzy sprechen wollen, aber der Lärm und die überschwängliche Herzlichkeit des Lokals machten eine ernsthafte Unterhaltung unmöglich. Die grauhaarige Frau mit dem wogenden Busen, die das Lokal führte,
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