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Traeume im Mondschein

Traeume im Mondschein

Titel: Traeume im Mondschein
Autoren: Sandra Marton
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wieder um etwas bitten, das hatte sie sich geschworen. Während er sie nun ankleidete, saß sie reglos da. Sie bemerkte, dass seine Hände zitterten, als er sie berührte. Auch sie bebte. Es war unmöglich, die Hitze zu ignorieren, die zwischen ihnen war. Als ihre Blicke sich für einen Augenblick trafen, wandte sie sich ab.
    „Schmerzt es dich so sehr, meine Hände auf dir zu spüren, Julia?“
    „Ob es mich schmerzt?“ Verständnislos sah sie ihn an.
    Quinn fasste sie bei den Schultern. „Ja. Wenn ich dich berühre! Hasst du mich so sehr?“
    Erstickt schluchzte Paige auf. „Dich hassen?“ Sie biss sich auf die Unterlippe. „Oh Quinn!“
    Nein. Sag nichts. Das würde nur deine Qualen und Ernied rigungen vergrößern.
    „Meine süße Julia“, murmelte er.
    „Hör auf!“ Die Ablehnung kam tief aus ihrem Herzen. All die Schmerzen der vergangenen Monate lagen darin. „Hör auf!“, wiederholte sie leise. „Bitte, Quinn, wenn du jemals etwas von mir gehalten hast, wenn ich dir je etwas bedeutete, dann lass mich los.“
    „Paige …“
    Heftig schüttelte sie den Kopf. „Geh jetzt einfach und lass mich alleine. Ich wünschte, man hätte dich nicht gerufen. Ich …“
    „Max hat mich informiert.“
    Mit tränenverschleiertem Blick sah sie ihn an. „Max?“
    „Der Juwelier.“ Ein sanftes Lächeln huschte für einen Moment über sein Gesicht. Sacht strich er Paige die Haare aus der Stirn. „Von allen Juwelieren in London hast du dir ausgerechnet den ausgesucht, der diesen Ring erkennen musste.“
    „Ich verstehe nicht.“
    „Max hat mir den Ring verkauft.“ Quinn lachte leise, als er die Überraschung in ihrem Gesicht las. „Ich habe ihn vor Jahren aus einer Laune heraus gekauft. Ich ging gerade an diesem Geschäft vorbei, da sah ich ihn in der Auslage. Es war eine seltsame Situation. Ich trage ungern Schmuck, und doch musste ich den Ring besitzen. Etwas im Inneren des Rubins zog mich an, ein Feuer, das eine bisher ungekannte Hitze in mir auslöste … bis zu dem Zeitpunkt, als ich dich traf.“
    Er schaute ihr tief in die Augen. Seine Stimme streichelte ihre Seele, so sanft klang sie mit einem Mal. Paige wusste nicht, wie ihr geschah. Was wollte er? Sie wusste, was er von ihr hielt. Er hatte es ihr oft genug gesagt.
    „Hör auf damit“, entgegnete sie schwach. „Du hast kein Recht …“
    „Max sagt, du hättest dich geweigert, ihm den Ring zu verkaufen. Wieso?“
    „Wieso tust du das nur, Quinn? Wieso?“
    Er legte die Lippen an ihre Schläfe. „Warum wolltest du ihn nicht verkaufen?“
    „Er hat nicht genug geboten“, sagte sie stolz. „Ich wusste, der Ring ist mehr wert.“
    Quinn ließ Paige nicht aus den Augen. „Laut Max hast du gesagt, der Ring bedeute dir mehr als alles Geld der Welt.“
    „Bitte hör auf“, flüsterte sie unter Tränen. „Bitte!“
    Er senkte den Kopf und küsste sie sanft. „Sag mir die Wahrheit, Paige. Warum hast du ihn nicht verkauft?“
    „Weil er alles war, was mir von dir blieb.“ Sie wartete darauf, dass er lachte. Als sie nichts hörte, atmete sie zitternd aus. „Also gut, jetzt hast du deinen Spaß gehabt, lass mich bitte los.“
    Er legte eine Hand auf ihren Bauch. „Der Ring ist nicht alles, was dir von mir geblieben ist“, schränkte er zärtlich ein.
    Paiges Herz hämmerte wie wild. Er wusste es! Sie wartete, ob er noch mehr hinzufügen würde, ob er grausam werden würde, aber er schwieg. Schließlich nickte sie und blickte zur Seite.
    Quinn runzelte die Stirn. „Und du hättest mich nicht informiert?“
    „Nein.“ Trotzig hob sie das Kinn.
    „Ich verstehe. Du hättest wer weiß wo gelebt …“
    „Es spricht nichts gegen mein Zimmer in Earls Court!“
    „Das kann ich mir vorstellen. Es sieht wohl so ähnlich aus wie du.“
    Paiges Blick verdunkelte sich. „Mit meinem Aussehen ist alles in Ordnung.“
    „Aber sicher! Du bist zu blass! Zu dünn. Zu …“ Er nahm sie in seine starken Arme. „Zu schön“, murmelte er, neigte den Kopf und küsste sie innig.
    Sie versuchte, sich aus seiner Umarmung zu befreien, doch er hielt sie fest. Der Kuss war leidenschaftlich und fordernd. Er wollte, dass sie reagierte. Schließlich jedoch wurde er sanfter, so wie am Abend ihrer ersten Begegnung und in ihrer gemeinsamen Liebesnacht. Alles, was Paige je von Quinn erhofft hatte, lag in diesem Kuss. Sie stöhnte leise auf. Wenn er sie nur liebte, wenn sie ihm nur nicht egal war!
    Aber sie wusste, dass er sie hasste. Er hielt sie für eine Diebin,
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