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Traeume im Mondschein

Traeume im Mondschein

Titel: Traeume im Mondschein
Autoren: Sandra Marton
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weiteren Schritt auf ihn zu. „Quinn? Wieso bist du so früh heimgekommen?“
    „Leider nicht früh genug.“
    „Was meinst du denn?“
    „Ach, komm schon, Süße. Spiel nicht das Dummchen. Du bist vieles, aber dumm bist du nicht. Vom Pech verfolgt vielleicht, aber nicht dumm.“
    „Du weißt es.“
    Er grinste. „Ja, ich weiß alles.“
    „Wie hast du es herausgefunden?“
    „Norah arbeitet seit Jahren für mich, Paige. Hast du gedacht, sie würde es mir verheimlichen?“ Er fasste sie bei den Schultern. „Ich rief heute Nachmittag an, als mir klar wurde, dass ich … dass ich keine Nummer für den Notfall hinterlassen habe.“ Seine Stimme wurde immer bedrohlicher. „Sie erzählte mir von deinem … von deinem Gast.“
    „Und das Geld? Hat sie dir gesagt, dass etwas fehlt?“
    Bedrückendes Schweigen breitete sich aus. „Nein“, sagte Quinn schließlich. „Dass ich den Sekretär leer vorfinden würde, war nur eine Vermutung.“
    „Ich verstehe“, erklärte sie müde.
    Wo sollte sie nur beginnen? Quinn war so wütend, dass er seine Lippen zu einem schmalen Strich zusammenpresste. Es war nicht der richtige Zeitpunkt, ihm alles zu erklären, geschweige denn, Verständnis von ihm zu erwarten. Doch vermutlich würde der richtige Zeitpunkt nie kommen.
    „Also“, fuhr er sie an. „Sag nicht, dir gehen die Entschuldigungen aus.“
    „Quinn, bitte. Ich wollte nicht, dass du es so erfährst. Ich weiß, du bist wütend …“
    Er lachte. „Wütend? Das denkst du?“
    „Gut, meinetwegen auch fuchsteufelswild. Aber du kennst nicht die ganze Geschichte.“
    „Spar dir die Mühe. Ich habe deine Lügen satt.“
    „Nie habe ich dich belogen!“, rief sie. „Ich …“
    „Du hast nie etwas anderes getan.“
    „Das ist nicht wahr. Wenn du doch nur zuhören würdest …“
    „Aber wieso? Ich würde dir sowieso nicht glauben.“
    „Ich war verzweifelt. Deshalb nahm ich das Geld.“
    „Sicher warst du das! Du wusstest, dass du keinen Penny bekommst.“ „Nein.“ Paige schüttelte den Kopf. „Ich war mir sicher, dass du mir das Geld gibst, wenn ich dir alles erkläre. Aber …“
    „Für wie dumm hältst du mich?“ Sein Gesichtsausdruck verdüsterte sich. „Wieso erfindest du nicht wenigstens eine nette kleine Geschichte über deinen Besucher? Fällt dir etwa keine ein?“
    Trotzig hob sie das Kinn. „Ich werde nicht lügen, Quinn. Du weißt, dass er hier war. Er hat mich überrascht. Ich wusste nicht, dass …“
    „Du wusstest es nicht!“ Seine Stimme triefte vor Hohn. Nur wenige Zentimeter trennten sie jetzt noch voneinander. „Wie lange war er in meinem Haus?“
    „Nicht lange.“
    „Wie lange?“
    „Ich bin nicht sicher. Zwanzig Minuten. Höchstens eine halbe Stunde.“ Paiges Augen füllten sich mit Tränen. „Ich konnte nicht anders, Quinn.“
    „Was bist du nur für eine Frau?“, fuhr er sie an und stieß sie von sich. „Du konntest nicht anders, als mich in meinem eigenen Haus zu hintergehen?“
    „Ich weiß, wie das aussehen muss“, flüsterte sie. „Aber er hat mich angefleht.“
    Sie sank in sich zusammen, als Quinn mit erhobener Hand und kaum zu kontrollierender Wut auf sie zukam. Eine Ewigkeit schien zu vergehen, während sie sich so gegenüber standen. Endlich ließ er seine Hand sinken und wandte sich ab.
    „Raus.“
    Paige konnte ihre Tränen nicht länger zurückhalten. „Ich bitte dich, lass mich dir alles erklären“, flehte sie schluchzend.
    „Fast wärst du damit durchgekommen. Zehntausend Dollar, der Jaguar … Wenn du nur nicht so verdammt gierig gewesen wärst.“
    „Wovon redest du?“
    „Wie weit warst du, bevor dir auffiel, dass du den Rubin zurückgelassen hast? Als ich ihn auf dem Tisch liegen sah, wusste ich, dass du zurückkommen würdest.“
    „Du irrst dich. Ich kam zurück, weil ich hier wohne. Hier ist mein Zuhause, Quinn.“
    Als hätte er sie nicht gehört, fuhr er fort: „Ich bin ja selbst schuld. Ich habe mich heute Morgen verraten. Ich erwähnte zwar nie das Wort „Scheidung“, aber du wusstest auch so, was die Stunde geschlagen hat.“ Mit jedem Wort kochte sein Zorn wieder auf. „Du hast an unseren Ehevertrag gedacht und Panik bekommen. Kein Geld, kein Haus, kein Auto. Nichts.“
    „Nein!“, rief sie verzweifelt.
    Verächtlich sah er sie an. „Wenn du je zu Alan zurückgehst, erzähle ich ihm in schillernden Einzelheiten von der gestrigen Nacht.“
    Seine Worte waren messerscharf. Sie trafen Paige mitten ins Herz. „Du lügst“,
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