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Traeume im Mondschein

Traeume im Mondschein

Titel: Traeume im Mondschein
Autoren: Sandra Marton
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fest. „Nur dass du dich dieses Mal entschlossen hast, mich einzuweihen.“
    Ihr Vater verzog den Mund. „Ich weiß nicht, was du meinst, Paige.“
    „Ach, komm schon, Vater. Lass deine Spielchen. Wir wissen beide, wieso ich Alan so dringend heiraten sollte. Ich war die Versicherung, dass man dich nicht strafrechtlich verfolgen würde, falls du erwischt wirst.“
    „Es hat doch funktioniert“, verteidigte er sich. „Du hast gut geheiratet. Und du hast viel Geld.“
    Paige erhob sich. „Mein Ehemann hat Geld“, sagte sie bestimmt.
    „Aber du kommst doch an etwas heran?“
    „Ich werde dir nicht helfen, Vater.“
    „Paige, hör mir zu. Ich weiß, du hältst nicht viel von mir. Aber dieses Mal habe ich richtigen Ärger. Denk an deine Mutter.“
    „Sag deinem Gläubiger, du stotterst es bei ihm ab. Dass du …“
    „Herr im Himmel!“ Er klang gequält. „Sie werden mir die Beine brechen, verstehst du? Man wird mich in einer dunklen Gasse finden …“
    „Was soll das? Ich dachte, du hättest dir das Geld von einem Freund geliehen?“ Als Paige ihren Vater ansah, verstand sie mit einem Mal. „Ein Kredithai“, sagte sie sanft. „Du schuldest das Geld einem Betrüger.“
    „Nur dort kam ich an das Geld, das ich brauchte.“
    „Aber die tun dir doch nicht wirklich weh, oder? Das gibt es nur in schlechten Filmen.“
    „Das ist die Wirklichkeit, Paige! Wenn ich nicht bis übermorgen zahle …“ Er brach ab. „Ich brauche das Geld nur für eine Woche. Maximal zwei. Bitte, Paige!“
    Müde ließ sich Paige auf einen Stuhl fallen. „Erst bestiehlst du die Fowlers, und jetzt …“
    „Ich habe nichts gestohlen, sondern mir etwas geliehen. Das ist ein Unterschied.“
    Scharf fuhr sie ihn an: „Das kommt aufs Gleiche raus.“
    Wieso hatte sie die Wahrheit nicht erkannt? Man konnte Probleme nicht verdrängen. Sie wurden dadurch nur noch schlimmer.
    „Wieso tust du das? Ich verstehe dich nicht.“
    Andrew sprang auf die Füße. „Was glaubst du denn?“, schrie er. „Kein Risiko, kein Gewinn. Ich habe es euch immer wieder gesagt. Aber ihr habt es nicht verstanden. Ihr dachtet, das sei nur ein dummes Spiel.“
    „Wir haben gewusst, dass du dir ein besseres Leben für uns wünschst. Aber wir hatten alles, was wir brauchten. Du hast uns alles gegeben.“
    Er zuckte gleichgültig die Schultern. „Weißt du, wie es ist, das Geld der Reichen zu verwalten, selbst aber nichts zu haben?“ Er blickte grimmig drein. „‚Haben wir heute ein paar Tausend verloren, Gardiner? Ach, ist nicht weiter schlimm. Wir haben ja noch mehr‘“, äffte er seine Vorgesetzten nach. „Dabei bin ich so clever wie die alle zusammen.“ Verschwörerisch beugte er sich zu Paige hinunter. „Ich hätte diesmal ein Vermögen verdienen können. Ich kann die Richtung der Märkte vorhersagen …“
    Sie hörte ihrem Vater nicht mehr zu. Wie konnte sie nur so blind gewesen sein? Wenn doch nur Quinn da wäre. Quinn hätte gewusst, was zu tun ist. Aber sie konnte ihn nicht erreichen. Und bis Ende nächster Woche war es vielleicht schon zu spät.
    „Ist gut“, erklärte sie. „Ich leihe dir das Geld.“
    Ihr Vater lachte erleichtert auf. „Gott schütze dich, mein Kind. Ich werde dir jeden Penny zurückzahlen – mit Zinsen! Meine Formel …“
    „Ich will nichts hören“, entgegnete Paige scharf. „Du brauchst Hilfe, Vater, aber glaube ja nicht …“ Doch ein Blick in sein Gesicht, und sie sparte sich die Worte. Ihr Vater hatte kein Unrechtsbewusstsein. „Ich hole mein Scheckbuch“, bemerkte sie erschöpft. „Wie viel brauchst du?“
    Er spitzte die Lippen und fuhr sich mit dem Zeigefinger übers Kinn. „Zehntausend Dollar.“
    „Zehntausend Dollar?“
    Er nickte. „Ich zahle es dir zurück“, bot er schnell an.
    „Aber ich dachte, du brauchst nur ein paar Hundert!“
    Er lachte unangenehm. „Für ein paar Hunderter wäre ich nicht hierher geflogen.“
    „Ich habe nicht so viel.“
    „Was soll das heißen? Dein Mann ist reich!“
    „Ich habe Tausend Dollar auf meinem Konto. Das ist …“
    „Ich weiß, was das ist!“, fuhr Andrew wütend auf. „Unmöglich! Du musst mehr haben.“
    „Das ist alles. Die anderen Konten laufen auf Quinns Namen.“ Paige sah ihren Vater an. „Es tut mir leid, aber ich kann nichts tun.“
    Er wurde totenblass. „Die bringen mich um. Der Mann, der mir diese Leute empfohlen hat, warnte mich noch.“
    „Dann geh zur Polizei.“
    „Zur Polizei? Das würde alles noch verschlimmern. Wenn
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