Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Totenklage

Titel: Totenklage
Autoren: J Sandford
Vom Netzwerk:
…«
    »Ich hab mit einigen Leuten gesprochen«, sagte Jake und dachte: Jetzt ist die Gelegenheit, Goodman endgültig fertigzumachen. »Es wird eine Menge Zeug ans Licht kommen, wenn Goodman aus dem Amt scheidet, wenn er da unten keine Macht mehr hat. Es werden im wahrsten Sinne des Wortes Leichen ausgegraben werden. Geschichten von Todeskommandos. Ich dachte, ihr hier solltet das wissen. Was ihr damit macht, liegt bei euch, ich werde jedenfalls nirgendwo anders darüber sprechen.«

    Einer von Carl V. Schmidts Nachbarn rief einen FBI-Mann an, der ihm seine Karte dagelassen hatte. »Agent Lane? Hier ist Jimmy Jones. Ich stehe vor dem Haus von Carl Schmidt. Sie haben gesagt, ich soll Sie anrufen, wenn ich hier irgendwas sehe. Yeah? Carl ist gerade zurückgekommen. Was? Yeah. Er steht neben mir. Er ist ein bisschen besoffen …«
    Carl V. Schmidt nahm ihm das Telefon ab. »Hey. Was habt ihr in meinem Haus gemacht? Alles zu Klump gehauen. Was zum Teufel soll das?«
    Nach einigem guten Zureden war Schmidt bereit, in seinem Haus zu warten, bis ein FBI-Mann vorbeikam, um mit ihm zu reden. »Wo zum Teufel warst du denn bloß, Carl?«, fragte der Nachbar, nachdem Schmidt das Gespräch beendet hatte. »Wo bist du so braun geworden?«
     
    Im Oval Office sagte der Präsident zu Arlo Goodman: »Wie ist es Ihnen ergangen, Arlo? Mann, das war vielleicht ein Monat, was?«
    »Es waren anderthalb Monate, Mr. President«, erwiderte Goodman, während sie sich setzten. Goodman schlug die Beine übereinander. »Diese Lincoln-Bowe-Geschichte … wer hätte das gedacht?«
    »Der Mann war verrückt«, sagte der Präsident. »Vielleicht lag es an den Medikamenten … oder er war einfach ein Spinner.«
    »Das ist meine Theorie«, sagte Goodman.
    Der Präsident gestattete sich ein kaum merkliches Stirnrunzeln. »Das mit Ihrem Bruder hat mich schockiert. Wie laufen die Ermittlungen?«
    Goodman schüttelte den Kopf. »Die verlaufen bisher alle im Sande. Darrell hat aus eigener Initiative gehandelt. Ich habe vielleicht den Fehler gemacht, ihm zu viele Freiheiten zu lassen, aber er hat dort unten eine Menge Probleme gelöst. Vielleicht
ist es jetzt an der Zeit, die Watchmen stärker an die Kandare zu nehmen.«
    Der Präsident nickte. »Die scheinen ein bisschen zu … wie soll ich sagen? Eigenständig? Ein bisschen zu militant?«
    »Das macht mir auch Sorgen«, gestand Goodman. »Als Organisation halte ich sie immer noch für nützlich, aber eher als eine Gemeinschaft von nützlichen Helfern. Weg von der Vorstellung, dass sie irgendwelche Polizeifunktionen ausüben könnten.«
    »Ausgezeichnet«, sagte der Präsident und klopfte mit den Knöcheln auf seinen Schreibtisch. »Hören Sie, es ist mir ja beinahe peinlich zu fragen, aber inwieweit können wir mit Ihnen im Wahlkampf rechnen? Sie sind sicher müde und haben Ihre eigenen Probleme. Und ich nehme an, Sie hätten gerne die Vizepräsidentschaft …«
    »Sie haben genau das Richtige getan, Mr. President.« Goodman war sein arschkriecherisches Verhalten selber peinlich. »Die Senatorin garantiert auf jeden Fall, dass Sie in Texas gewinnen, und sie wird außerdem eine gute Vizepräsidentin sein. Was mich betrifft, ich mache alles, was Sie wollen. Hart arbeiten, wenn Sie das wünschen, oder einfach gehen. Im Übrigen glaube ich, dass dieser Wahlkampf Spaß machen wird. Wir werden einigen Leuten in den Arsch treten und die, die nicht mitspielen wollen, notieren.«
    »Wir zählen auf Sie, Arlo«, sagte der Präsident. »Und es könnte hart werden. Nun möchte ich Sie allerdings noch etwas anderes fragen …« Er warf einen kurzen Blick auf seine Uhr. »Was halten Sie von Ham Peterson?«
    Ham Peterson war der ehemalige Gouverneur von Nevada und jetzige Leiter des Heimatschutzministeriums. Die Rechenmaschine in Goodmans Kopf fing an zu rattern. »Er ist ein guter Mann, aber er hatte einige Probleme …«
    »Er tritt in jedes Fettnäpfchen, das er nur findet«, sagte der
Präsident. »Natürlich werden wir niemanden direkt nach der Wahl feuern. Das hinterlässt einen schlechten Nachgeschmack. Aber Ham könnte sich wieder auf die Schneepisten zurückziehen. Machen Sie sich doch mal über das Thema Heimatschutz schlau, Arlo. Ich lasse Ihnen von Bill Danzig einiges an Material schicken …«
     
    Eine halbe Stunde später sprach der Präsident mit Danzig. »Schicken Sie bitte diesen Heimatschutzkram an Arlo.«
    »Er hat angebissen?«
    »Wie ein Zehnpfundbarsch«, sagte der Präsident. »Er wird sich für
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher