Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Totenklage

Titel: Totenklage
Autoren: J Sandford
Vom Netzwerk:
es mit Howard Barber und Lincoln Bowe gemacht haben.«
    Goodman lächelte. Es war allerdings kein glückliches, sondern ein resigniertes Lächeln. »Ja. Aber dieser verdammte Darrell …« Er seufzte. »Wenn Sie mir Ärger machen, Jake, wird man vermutlich in Darrells Bankschließfach die Bänder mit den Aufzeichnungen aus dem Haus von Madison Bowe finden. Daraus würde ziemlich eindeutig hervorgehen, dass sie von dem Landers-Dossier wusste und gelogen hat.«
    »Wir wissen natürlich von den Bändern«, sagte Jake. »Und wir würden es äußerst ungern sehen, wenn sie an die Öffentlichkeit gelangten. Außerdem hat Madison einige … ethische … Bedenken, was die Ermittlungen hinsichtlich Darrells Tod angeht. Wir sähen es äußerst ungern, wenn irgendein armer, geschundener Mexikaner vor Gericht geschleppt würde, nur damit Sie den Fall abschließen können.«
    »Das wird nicht passieren. Ich lasse meine dümmsten Kerle die Ermittlungen führen.« Noch ein paar Schritte. »Also haben wir einen Deal?«
    »Mmm. Wir finden alles prima, wie es jetzt ist. Wir haben eine gute Kandidatin für das Amt des Vizepräsidenten, Sie sind der hochgeschätzte Gouverneur des großartigen Staates Virginia, und Madison erholt sich allmählich vom Tod ihres Mannes. Warum alles wieder aufrühren?«
    »Ganz meine Meinung«, sagte Goodman. »Es gibt überhaupt keinen Grund, irgendwas wieder aufzurühren.«
    »Was haben Sie nächstes Jahr vor?«, fragte Jake. »Wenn Sie aus dem Amt scheiden.«
    »Das weiß ich noch nicht. Angeln gehen. Im Fernsehen auftreten. Aber ich bin ein verdammt guter Politiker. Ich mag die Arbeit, und die Leute mögen mich. Wäre ein guter Vizepräsident gewesen …« Er seufzte. »Nun ja, ich werd schon irgendwas finden. In einem Jahr wird das alles Geschichte sein.«

    Sie schüttelten sich nicht die Hand. Kurz vor seinem Wohnsitz empfahl sich Arlo mit den Worten: »Falls Sie jemals etwas brauchen, sollten Sie es sich gut überlegen, bevor Sie mich fragen.«
    »Das werde ich«, sagte Jake. »Es mir gut überlegen.« Und auf dem Rückweg zum Auto kam ihm der Gedanke, dass Goodman vermutlich auf ein Angebot des Präsidenten hoffte. Nur über meine Leiche …
     
    Danzig sprach mit Jake über den bevorstehenden Parteikonvent. »Es herrscht ein riesiges Chaos wegen der Elektroarbeiten. Drei verschiedene Gewerkschaften und zwei Stadträte gehen mit Zähnen und Klauen aufeinander los, und wir brauchen jemanden, der denen gründlich den Marsch bläst. Finden Sie raus, mit wem Sie reden müssen und wie man’s hinkriegt. Die Medien veranstalten bereits ein riesiges Geschrei wegen ihrer Reporterkabinen. Die können ihr ganzes Drum und Dran nicht planen, solange sie nicht wissen, wo ihre Kabinen stehen …«
    »Ich war gerade einige Zeit in New York«, sagte Jake. »Ich kenne dort ein paar Leute, die ich anrufen kann. Ist vermutlich in erster Linie eine Geldfrage.«
    Als Jake aufstand, um zu gehen, fragte Danzig: »Haben Sie sich überlegt, was Sie haben wollen?«
    »Ich wünsche mir Ruhe und Frieden«, sagte Jake. »Wie auch immer ich das kriegen kann. Wie auch immer Madison und ich das kriegen können.«
    »Ich denke, das lässt sich machen«, sagte Danzig. »Ich habe ganz gute Beziehungen zum Sonderermittler, auch wenn Sie das nicht wissen. Was sonst noch?«
    »Das ist schon eine Menge. Allerdings wäre da noch eine junge Frau, die als Praktikantin bei Arlo Goodman war. Sie würde gern im Weißen Haus arbeiten. Sie ist sehr intelligent
und würde alles machen. Muss auch nichts Großartiges sein.«
    »Titten und Arsch?«
    »Super.«
    »Geben Sie mir ihren Namen, wir finden was für sie«, sagte Danzig.
    »Danke. Dann mache ich mich jetzt an die New Yorker Sache. Wie viel Zeit habe ich?«
    »Sollte gestern erledigt sein«, sagte Danzig. Und als Jake schon fast aus dem Zimmer war, fragte er: »Ist das was Ernstes? Zwischen Ihnen und Madison Bowe?«
    »Wir verstehen uns sehr gut. Ich weiß nicht – es könnte funktionieren.« Jake zögerte, dann fragte er: »Wird Goodman uns bei der Wahl unterstützen? Ich weiß, dass er gerne Vizepräsident geworden wäre.«
    »Der Präsident wird nächste Woche mit ihm reden«, sagte Danzig. »Wir sind beunruhigt wegen der Sache, die da in Norfolk passiert ist, mit seinem Bruder. Nicht registrierte Maschinenpistolen, Tarnanzüge, das sieht nach einem gescheiterten Mordanschlag aus. Jetzt kommt auch noch der ganze Kram raus über Verhörtechniken und die Watchmen. Ich weiß nicht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher