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Totenhaut

Titel: Totenhaut
Autoren: Chris Simms
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um die Ohren und geschwollenen, roten Wangen.
    16.07.01 Otopexie und Wangenimplantate. Bar bezahlt.
    Es folgte ein Bild von Alex mit Schmollmund, Make-up und Wimperntusche. 23.03.02 Brustvergrößerung, Lippenaufbau und Laser-Haa rentfernung. Bar bezahlt.
    Auf dem nächsten Foto trug er eine Perücke mit gewelltem, rotem Haar. 05.12.02 Kinnimplantat . Jon stellte fest, dass er die Frau aus der Aufzeichnung der Überwachungskamera an der Tankstelle vor sich hatte.
    Sein Verstand begann zu rattern. Die falsche Wimper im Kofferraum von Gordon Deans Wagen. Die letzte Abhebung von seiner Kreditkarte an einem Bankautomaten, der nicht kameraüberwacht war. Gordon Deans Wagen, der beim Verlassen der Tankstelle rechts abbog und Richtung Platinum Inn weiterfuhr.
    Die Teile fügten sich zusammen.
    Alex Donley hatte Gordon Dean in diesem Motelzimmer umgebracht und die Leiche in den Kofferraum seines Wagens gelegt. Dann war er zum Manchester-Schiffskanal gefahren und hatte sie ins Wasser geworfen. Danach hatte er Deans Kreditkartenkonto geplündert und seinen Wagen auf dem Bahnhof Piccadilly abgestellt, um eine falsche Fährte zu legen.
    Fiona Wilson hatte tatsächlich eine Prostituierte und einen Freier im Nebenzimmer gehört – doch die Person, die erwürgt wurde, war Gordon Dean und nicht Alexia.
    Jon blätterte um und spürte, wie sich seine Kopfhaut zusammenzog.
    Da stand es, schwarz auf weiß: 03.03.03 – der Tag, nachdem Gordon Dean verschwunden war. Rhinoplastik und Osteotomie der Mandibula. Bar bezahlt. Alex Donley hatte die Operation mit dem Geld finanziert, das er in der Nacht davor von Gordon Deans Bankkonto abgehoben hatte.
    Rick setzte sich neben ihn. »Hab gerade mit McCloughlin gesprochen. Er ist unterwegs, obwohl es ihn beinahe umgebracht hat, es zu sagen.«
    Jon griff nach seinem Mobiltelefon. Da fiel ihm ein, dass er es in der Einsatzzentrale hatte liegen lassen. »Gib mir mal dein Handy.«
    Rick zuckte zwar bei dem schroffen Ton zusammen, kam der Aufforderung aber nach.
    »Pass auf, wie sie atmet«, sagte Jon und riss gleichzeitig sein Notizbuch aus der Jacke. Er blätterte, bis er Fionas Mobilnummer gefunden hatte und rief an. Mailbox. Er trennte die Verbindung und dachte einen Augenblick nach. Der Salon hatte heute Abendöffnung. Als Alice endlich abhob, stand er auf den Eingangsstufen und bemerkte zu seiner Erleichterung, dass die Nacht jetzt klar war. »Ali, ich bin’s. Deine Freundin Fiona, wo ist sie hingezogen?«
    »In ein möbliertes Zimmer in der Nähe vom alten Manchester-City-Stadion.«
    »Sucht sie immer noch nach Alexia?«
    Alice seufzte. »Vor ein paar Tagen dachte sie, sie hätte sie gefunden, aber es war eine Namensverwechslung. Ja, ich glaube schon, dass sie die meisten Nächte unterwegs ist.«
    »Ich brauche ihre Adresse, Ali. Hast du sie im Salon?«
    »Jon, ich habe eine Kundin. Hat das nicht Zeit?«
    »Alice, sie ist in großer Gefahr. Ich brauche die Adresse sofort.«
    Jon hörte, wie sie sich bei ihrer Kundin entschuldigte. Geräusche, als sie den Raum verließ. Ein Rettungswagen bog in die Einfahrt. Der Fahrer schaltete den Motor aus, und Jon hörte, wie die Hintertüren geöffnet wurden. Einen Augenblick später erschienen zwei Sanitäter.
    Jon beschrieb ihnen den Weg. »Den Flur geradeaus in die Küche.«
    Am anderen Ende der Leitung hörte er Alice rufen: »Hat jemand Fionas Adresse weggenommen? Der Zettel lag hinten im Terminbuch.«
    Eine weibliche Stimme, gerade noch hörbar. »Oh, tut mir leid, der liegt neben der Kasse. Jemand wollte Blumen für Fiona abliefern, da brauchte ich die Adresse.«
    Jetzt wieder Alice. »Was? Wem hast du sie gegeben?«
    »Einer Frau. Sie hatte einen Blumenstrauß für Fiona.«
    »Wann war das?«
    »Heute. Um die Mittagszeit.«
    »Du lieber Himmel, Zoe, die Adresse war geheim. Jon?«
    Ihre Stimme war jetzt wieder lauter. »Die Adresse ist Ridley Place fünfzehn, Wohnung zwei, in Fallowfield. Kannst du da jetzt gleich rüberfahren? Ich fürchte, ihr Mann hat sie aufgespürt.«
    Er drehte sich um und rief ins Haus hinein. »Rick! Ich muss weg. Diese Freundin von Alice ist in ernsthaften Schwierigkeiten.«
    Rick kam ihm entgegen, Erstaunen in seiner Miene.
    »Aber McCloughlin ist noch nicht da.«
    »Ich weiß.« Jon gab Rick sein Handy zurück. »Ich überlasse es dir, ihm Bericht zu erstatten.«
    Rick hielt seinen Arm noch immer ausgestreckt, das Telefon lag in seiner offenen Hand. »Das ist jetzt nicht dein Ernst?«
    Doch Jon trabte bereits den
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