Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Totenhaut

Titel: Totenhaut
Autoren: Chris Simms
Vom Netzwerk:
noch weh.
    Er griff nach dem Löffel und löste ihn mit einem leisen Knacken von dem eingetrockneten Farbklumpen, auf dem er klebte. Die grauenhafte Lache auf dem Boden in Dr. O’Connors Keller fiel ihm wieder ein. Die Aufzeichnungen über Carol Miller, Angela Rowlands und Tyler Young hatte man versteckt in seiner Praxis gefunden. Alle drei starben, weil sie einem oberflächlichen Schönheitsideal nacheiferten. Bilder blitzten in ihm auf. Melvyns Salon. Jakes Tätowierstudio. Die Paragon Gruppe. Fernsehsendungen, Zeitschriftenartikel, Zeitungsberichte. Überall ging es um dasselbe: den Wunsch, besser auszusehen.
    Jon legte den mit Farbe beschmierten Löffel zur Seite und stützte, noch immer kniend, seine Ellbogen auf das Fensterbrett und starrte durch die Scheibe. Die Frage, warum Dr. O’Connor angefangen hatte, seine Kundinnen umzubringen, ging ihm nicht aus dem Kopf. Die Erklärung dafür, wenn es für solche Dinge überhaupt eine Erklärung gab, hatte er mit ins Grab genommen. Was ist das bloß für eine Welt, dachte Jon und stieß ein leises Schnauben aus.
    Alices Stimme kam von der Tür hinter ihm. »Jetzt wüsste ich wirklich gern, woran du denkst.«
    Er drehte sich um. Ohne aufzustehen, streckte er die Arme aus. »Komm her.«
    Langsam trat sie zu ihm. Ihr Bauch sah aus, als würde er jeden Moment platzen. Vorsichtig stieg sie auf das Zeitungspapier. Mit einem Fuß bedeckte sie das kleine Inserat, das für das Beauty Centre warb. Es stand diskret neben der Rubrik mit den gewerblichen Anzeigen für »Gesundheit und Schönheit«. Die gegenüberliegende Seite war mit umrandeten Anzeigen für Manchesters breit gefächertes Angebot an Massagesalons und Begleitagenturen gefüllt. Eine der obersten war die Anzeige für Cheshire Consorts.
    Jon, der noch immer kniete, drückte seine Wange an Alices Bauch und legte seine Arme so um sie, dass er sein rechtes Handgelenk mit der Linken zu fassen bekam.
    Diese Geste war ein Ausdruck dafür, dass er sie vor allem beschützen wollte, was draußen vor dem Fenster auf sie lauerte, und der Versuch, sie alle drei fest aneinander zu binden. Doch es schien ihm nicht genug. Das Verlangen nach etwas Konkreterem überflutete ihn, und er hörte sich sagen: »Alice, was hältst du davon, wenn wir heiraten?«

Dank
    W
    ieder einmal wurde ein Rohmanuskript bei Gregory und Company sowie Orion von fachmännischer Hand bearbeitet – besonderen Dank an Emma Dunford und Jane Wood für die Zeit, die sie sich dafür genommen haben.
     
    Auch wenn ihre Namen zum Schutz ihres beruflichen Ansehens ein Geheimnis bleiben müssen, ein großes Dankeschön an
     
    The Turnip – wie du all diese Prüfungen geschafft hast, wird mir ewig ein Rätsel bleiben
    Ian – für die medizinischen Ratschläge und die Kellertour
    Nessy – wie immer Bestnoten für das Polizeiwissen
    Jo – für die Führung durch den Salon
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher