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Totenblick: Thriller (German Edition)

Totenblick: Thriller (German Edition)

Titel: Totenblick: Thriller (German Edition)
Autoren: Markus Heitz
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zum Vorschein. Die Nase hatte sich vom Schlag leicht gerötet. Ein Teil der Kraft war auf sein Gesicht übertragen worden.
    Karo erhob sich, er half ihr dabei. »Das war voll gemein«, beschwerte sie sich. »Elisa hast du nicht so hart rangenommen wie mich.«
    Er lachte und strich ihr über den dunklen Schopf, was sie gleichzeitig schön fand und nervte. Sie war kein kleines Mädchen mehr wie ihre Halbschwester. »Na ja, so sehr geschont ist sie nicht worden. Sie hat sich nur schneller gewehrt als du.« Er sah zum Van. »Dolores?«
    »Das werden riesige blaue Flecken«, rief sie zurück; sie saß auf der Einstiegskante, eine Hand auf den Unterleib gelegt. Die Maske hatte sie ebenfalls abgezogen, die brünetten Haare fielen bis auf Höhe der unteren Rippe. »Elisa, du bist eine Teufelin, weißt du das?«
    »Ja, das sagt Mama auch immer!«, jubelte sie und tanzte um ihren Vater. »Haben wir bestanden?«
    »Klar haben wir«, zischte Karo und wischte sich den Schmutz vom Hintern. »Noch mal mache ich das nicht mit.« Dabei war sie froh, den Kursus bei ihrem Vater belegt zu haben. Es gab ihr Sicherheit, und sie wusste jetzt, was sie gegen einen Angreifer tun konnte. Und dass ihr Vater sich nicht zurückgenommen hatte, fand sie im Nachhinein gut. Das würde ein echter Vergewaltiger auch nicht. Jetzt musste sie nur noch ihre Schreckhaftigkeit in den Griff bekommen. Das Problem kannte ihre Halbschwester beneidenswerterweise nicht.
    Er sah seine beiden Töchter der Reihe nach an, reichte jeder die Hand, wobei er sagte: »Herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Prüfung. Wir sehen uns in einem halben Jahr zum Auffrischungslehrgang.«
    »Oh, nee.« Karo stieß die Luft aus und verdrehte die Augen.
    Elisa dagegen freute sich und umarmte ihn. »Aber dann treffe ich dich richtig, Papa!«
    »Ich tue mir jetzt schon leid.« Sein Handy klingelte. Er kramte es aus der Beintasche und nahm den Anruf entgegen, entfernte sich dabei ein paar Meter von ihnen.
    »Ich war besser als du«, flüsterte Elisa grinsend und rempelte Karo in die Seite.
    »Mir doch egal«, gab Karo zurück. Sie erinnerte sich an die Einkaufstüten, in denen nichts als Gewichte gewesen waren. Karo sah, wie Dolores sie bereits in den Van lud. Sie hatte eine sehr sportliche Figur und kaum Oberweite für ihre 20 Jahre, aber ein schönes Gesicht, das von den langen dunkelbraunen Haaren perfekt betont wurde. Karo hoffte, später auch mal so gut auszusehen, allerdings mit größeren Brüsten, dann wäre alles in Ordnung.
    Die junge Frau band sich den Pferdeschwanz neu. Sie benutzte dazu das Haargummi, das ihr Elisa geschenkt hatte; daran baumelte eine schwarze Katze mit gebleckten Zähnen und bösem Grinsen. Sie schwang sich in den Wagen, drehte das Fenster runter und fuhr los, winkte dabei grüßend aus dem Fenster. »Tschüssi, ihr beiden! Bis demnächst!«
    Karo und Elisa winkten zurück; der Van rauschte davon. Bald vernahm man nur noch das Quietschen der Reifen und ein leises Scheppern, als er über die Rampen fuhr.
    Ihr Vater kehrte zu ihnen zurück. »So«, sagte er und verstaute das Handy. »Dann mal einsteigen. Ich bringe euch nach Hause.«
    Elisa sah sich um. »In deinem Smart?«
    Er grinste noch breiter, was ihm etwas Altertümlich-Verwegenes gab. Das Musketierbärtchen stand ihm einfach gut. »Ratet mal. Zur Feier des Tages werdet ihr standesgemäß wie Prinzessinnen kutschiert.«
    Karo blickte zu dem Porsche Panamera, der als einziges Auto noch auf dieser Ebene stand. » Das ist deiner?« Sie zeigte darauf. »Was ist denn los? Hast du eine Bank überfallen?«
    »Früher mal. Heute nicht mehr. Die Kohle ist außerdem schon lange ausgegeben.« Er ging los und zückte den Schlüssel. Die Blinker leuchteten auf, klackend entriegelte sich der Wagen. »Bitte einsteigen, die Damen.«
    Karo folgte ihm und der hüpfenden Elisa. Sie wusste wie meistens bei solchen trockenen Äußerungen nicht, ob ihr Vater es ernst gemeint hatte oder nicht. »Das ist eine echt starke Kiste, Papa.«
    »Das ist sie. Warte mal, bis ich Gas gebe.« Er ging zum Kofferraum und holte den Kindersitz für die Kleine raus. »Aber nichts dreckig machen.«
    »Dachte ich es mir doch.« Karo nickte. »Also nicht deiner.«
    »Nein. Er gehört einem Kunden, zu dem ich gleich im Anschluss fahre. Habe den Wagen aus der Werkstatt abgeholt.« Er legte die Erhöhung auf den Rücksitz, Elisa kletterte hinein und wurde von ihm angeschnallt. »Gehört zum Service.«
    »Boah, der ist aber groß für ein
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