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Tohu Wabohu 01 - Nix für muede Krieger

Tohu Wabohu 01 - Nix für muede Krieger

Titel: Tohu Wabohu 01 - Nix für muede Krieger
Autoren: Antje Szillat
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unter meinem Flanellhemd ein winzigkleiner Gürtel mit Schaft, in dem ein ebenso kleines, aber verdammt spitzes Messer steckt – zum Anspitzen von kindersicheren total stumpfen Pfeilspitzen perfekt geeignet.

    Ein bisschen SCHNITZ ! SCHNITZ ! und schon halte ich einen echt gefährlichen Profi-Indianerpfeil in der Hand.
    Während das Fass leer läuft, mache ich innerlich einen Freudentanz ums Indianerlagerfeuer. Doch auf einmal – so plötzlich und unerwartet wie man Geierkacke auf der Schulter hat – kommt mir etwas in den Sinn.
    Verflixter Trickser noch mal, da vertröpfeln sich gerade die Beweise! Das Fass ist zwar noch da, aber was, wenn Buster Cooper nun dreist behauptet, dass da nur modriges Sumpfwasser drinnen gewesen wäre und die Aufkleber nur ein Scherz!? Beim großen Manitu, bin ich blöööd! Ich muss das Loch stopfen. Auf der Stelle!
    Hektisch schaue ich mich in der Kammer um – und entdecke nix ! Zumindest nichts, womit man ein pfeilspitzes Indianerpfeilloch wieder zustopfen könnte. Vielleicht sollte ich einfach mein Hemd zerreißen und mit den Flanellfetzen das Loch zumachen?! Nur, wie erkläre ich das später Mum???
    Aber eigentlich ist das gerade völlig Geier! Jetzt ist Mustang-schnelles-Handeln gefragt – ob mir nun anschließend die Flussen mit Flussi-Stopp ausgetrieben werden oder nicht.
    Was, wenn ich den Pfeil einfach wieder reinstecke?
    Nö, es tröpfelt trotzdem weiter …
    Ich klopfe meine Taschen ab – durchsuche jeden Winkel meiner Klamotten nach irgendetwas!!! Und bleibe plötzlich an diesem komischen Zeugs hängen. Indis Kaugummi! Eigentlich wollte ich ihn ja vorhin gleich wieder wegschmeißen. Doch irgendwie muss ich das in der ganzen Hektik total vergessen haben.

    Genau! Das ist es! Es sei denn, Indis komischer Kaugummi ist genau so ein Flop wie sein Unsichtbarmachumhang. Aber was Besseres fällt mir grad nicht ein. Also kaue ich das seltsame Ding. Hmm … schmeckt richtig lecker – schmeckt nach Pfefferminzblättern.
    Und als es endlich so richtig massig-weich und klumpig ist, drücke ich es in das tröpfelnde Fassloch.
    Ich halte die Luft an und drücke so fest die Daumen, dass das Nagelbett ganz weiß wird …
    Und oh Wunder, oh Wunder! Es funktioniert !
    Ich nehme alles wieder zurück. Indi ist doch kein verschusselter Blindfuchs-möchte-gern-Erfinder. Indi ist Bombe!!! Nie wieder kommt auch nur ein verstänkertes Wort über meine Halbindianerlippen. Beim Skalp meines stolzen Daddys, forget it 28 !
    28 Einfach nur ’ne Redensart – bedeutet »Vergiss es!«
    So, und nachdem das nun geklärt und erledigt wäre, kann ich mich endlich wieder darauf konzentrieren, Supererfinder-Indi und Wild-West-Held-Sheriff zu retten. Und das gelingt mir dann, sonderbarerweise, auch total leicht …

    Vorsichtig spähe ich um die Ecke des Wandregals und sehe …

    Doch plötzlich – BOOOM – springt der fiese Limopanscher Buster Cooper hinter dem Holztresen hervor und versucht zu flüchten.
    Indianerpfeilschnell werfe ich ihm einen Rest von Indis Superkaugummi direkt vor die staubigen Cowboystiefel.
    Wow! Buster Cooper bleibt tatsächlich daran kleben und landet direkt neben Indi auf dem Boden. Beim heiligen Marterpfahl, schon im nächsten Moment sind die beiden ein einziges Knäuel aus Kaugummi, Armen und Beinen.

    Sie sind so damit beschäftigt, sich wieder zu entwirren, dass sie gar nicht mitbekommen, wie ich jetzt todesmutig zu Schielender Coyote sprinte.
    Flugs verknote ich ihm beide Hemdärmel toootal fest, sodass er – falls er jemals wieder aus seiner Gauner-Ohnmacht erwachen sollte – nicht gleich die Flatter machen kann. Howgh!

10. Kapitel
    Es könnte sein, dass ich jetzt zum Super-Wild-West-Halbindianerheld werde – schooon möglich!

    Seitdem ich das grelle Licht des Wilden Westens erblickt habe – also vor schlappen neuneinhalb Jahren –, hat es in Summit Springs nicht mehr so eine Party gegeben. Verflixter Trickser, bestimmt nicht!
    Ausgelassen hüpfen die Summit-Springs-Bewohner durch die staubigen Straßen. In jeder Ecke sind fröhliche Jubel- und Freudenschreie zu hören.
    Ha! Haa! Haah haha! Hihi! Hoho! Jipiii! Juchu!
    Der Schmied, der Doc und der Kramer spielen so feurig auf ihren Westerngitarren und Teufelsgeigen, dass die Saiten glühen, und alle – wirklich alle – tanzen und singen dazu.
    Indi ist der wildeste von ihnen. Er hüpft und zuckt, er dreht und schüttelt sich, er legt wirklich den verrücktesten Sonnenjubeltanz, den es jemals im Wilden Westen
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