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Tohu Wabohu 01 - Nix für muede Krieger

Tohu Wabohu 01 - Nix für muede Krieger

Titel: Tohu Wabohu 01 - Nix für muede Krieger
Autoren: Antje Szillat
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1. Kapitel
    Glupscher und Lauscher weit aufgespannt – hier kommt eine Rucki-Zucki-Einführung in das raue Wild-West-Leben!

    AUHUUH … hallo, ihr Bleichgesichter! Das bin übrigens ich, Tohu Wabohu – auch Kleiner Halbindianer genannt. Matschi und ich nehmen gerade am jährlichen Prärie-Nachwuchs-Wabohu-Indianer-Rennen teil und waren eigentlich schon total auf Siegeskurs.
    Ja, ernsthaft! Leute, glaubt es mir, die anderen waren so was von kurz davor, trockenen Präriestaub zu schlucken – nämlich meinen …
    Endlich konnten wir es diesen Wabohu-Nieten mal so richtig zeigen!

    Darauf hatten Matschi und ich uns auch extra toootal super vorbereitet. Die ärgern mich nämlich ständig so mächtig, dass meine Kopfhaut feurig zu glühen anfängt. GRUMMEL ! NERV ! Aber leider war dann da … dieses oberoberoberblöde …

    … nach faulen Kojotenkötteln stinkende …

    … Matschloch!!! Äh … hallo? Verflixter Trickser! Wie war bloß dieser fiese Wüstentümpel da hingekommen? 1
    1 Das bedeutet »blutiger Anfänger« oder »Milchbart«.

    Ich sag’s euch, Leute, wenn ich Matchsquathi Tebethto 2 nicht von meinem Dad, Häuptling Tanzende Hammerzehe, vor zweieinhalb Jahren zu meinem siebten Geburtstag geschenkt bekommen hätte, ich würde ihn mit einem einzigen Tritt in seinen matschigen Zwergponyhintern direkt zum Mond schießen.
    2 Das heißt so viel wie »Kleiner Mond«.
    Aber als Häuptlingssohn muss man ja immer schööön Vorbild sein – sagt mein Dad jedenfalls. Was für’n Bisonunsinn! Aber darum darf ich auch weder Spielkameraden am Marterpfahl 3 schmoren lassen noch dickköpfigen Zwergponys in den Hintern treten.
    3 Ein Pfahl, an dem die Indianer Leute, die sie überhaupt nicht ausstehen
können, anbinden.

    Und außerdem soll man sich von blöden Indianerjungensprüchen kein bisschen ärgern lassen. Puhhh …von wegen! Das ist doch wirklich dumm. Die anderen dürfen mich ärgern und ich muss immer voooll vernünftig sein. Dabei würde ich viel lieber mal …

    Verflixter Trickser, sag ich nur. Was aber Matschi betrifft, naja, so richtig wütend kann ich sowieso nicht auf ihn sein. Mein gescheckter Ponykumpel meint es ja nicht böse, wenn er sich kopfüber in irgend so ein doofes Matschloch stürzt! Ob ich nun draufsitze oder nicht! Er kann nicht anders. Feuchte Sumpflöcher und schlammige Suhlmulden ziehen ihn nun mal magnetisch an. Dagegen ist er einfach machtlos. Und wollt ihr auch wissen, warum? Ja? Echt?
    Tja, das wüsste ich auch gerne! Trotzdem ist er mein Freund – sogar mein bester !!!

    Und Freunde sind toootal wichtig. Ganz besonders wenn man wie ich ein Bleichgesicht 4 zur Mum und eine Rothaut 5 zum Dad hat. Und wenn die sich dann auch noch trennen … verflixter Trickser, sag ich nur!
    4 Die Indianer nennen die Weißen Bleichgesichter. Ein Bleichgesicht kann aber auch jemand sein, der seeehr blass ist.
    5 Andersherum sagen die Weißen zu den Indianern manchmal Rothäute.

    Aber egal. Ich will euch ja nicht mit meinen Problemen langweilen. Auch wenn sie noch so schrecklich zum Rumflennen sind. Mach ich nicht! Großes-Halb-Wabohu-Indianer-Ehrenwort!!!
    Außerdem, sooo übel dran wie mein Stammesbruder Müder Krieger bin ich längst nicht. Müder Krieger hat schon seit Ewigkeiten keinen Job. Er wohnt noch immer bei seiner Mutter im Wigwam. Dabei ist er schon super alt (so über zwanzig, glaub ich). Raucht eine Friedenspfeife nach der anderen – und das, obwohl die Wabohus sich zurzeit gar nicht auf Kriegsfuß befinden – und schlägt ansonsten die Zeit tot. Oder ab und zu auch mal ’nen Präriemoskito.

    Ich glaube, es ist der schlimmste Albtraum meines Häuptlingsvaters, dass ich eines Tages so werden könnte wie Müder Krieger. Und das nur weil er wie ich Halbindianer ist. Bloß andersrum. Dad: Bleichgesicht – Mum: Rothaut!
    Jedenfalls hat er jedes Mal die Laune eines echt stinkigen Bisons, dem man gerade ’nen Pfeil in den Hintern geschossen hat, wenn er Müder Krieger zufällig begegnet.

    Neulich erst waren Dad und ich unten am Fluss, um etwas zum Abendbrot zu besorgen. Es dauerte nicht lange, da hatte ich die erste fette Forelle auf meiner Speerspitze stecken und war stolz wie’n Pelikan.
    Als ich mich zur anderen Uferseite umdrehte, sah ich Müder Krieger. Er lag am Flussufer in der Sonne, hatte die Füße im Wasser und … chillte .
    Dad sah ihn und ist total ausgeflippt. Hat was von Lotterleben gemeckert – so laut, dass selbst dem Biber die Ohren schlackerten.
    Stinkende
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