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Tohu Wabohu 01 - Nix für muede Krieger

Tohu Wabohu 01 - Nix für muede Krieger

Titel: Tohu Wabohu 01 - Nix für muede Krieger
Autoren: Antje Szillat
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gewundert, dass Sheriff gerade ihn, diesen Halbindianer zu seinem Hilfssheriff gemacht hat!«
    »Der taugt doch nichts. Ist schließlich weder ein richtiges Bleichgesicht noch eine Rothaut!«
    Hallo ? Was soll das denn heißen?
    Also Lästereien gegenüber Stammesbrüdern kann ich schon mal gar nicht ab.
    Ich meine, ich bin schließlich auch eine halbe Rothaut – genauso halb wie Indi (nur noch mal zur Erinnerung!). Doch bei all meiner feurigen Empörung, wundern tue ich mich schon!
    Wo ist Indi???
    Gerade ist er doch noch direkt hinter Matschi und mir hergestrampelt!
    Und jetzt: Weit und breit kein staubiges Fitzelchen von Indi zu sehen!

    Aber ohne den verschusselten Hilfssheriff funktioniert mein Plan nun mal nicht. Schließlich darf ich den Saloon nicht betreten.
    Zumindest nicht durch den Haupteingang.
    Beim heiligen Skalp meiner Blutsbrüder, ich habe nämlich strengstes Lucky-Punch-Saloon-Betreten-Verbot von Mum. Und wenn ich mich nicht daran halte, dann …

    Außerdem, darauf verwette ich meine Schleuder, meinen Bogen und meine komplette Bisonzahnsammlung, bekomme ich obendrein von ihr ein fettes Wabohu-Dorf-Besuchsverbot aufgebrummt. Und das in den Ferien, in denen ich doch eigentlich tagsüber zum Indianerstamm meines Dads darf, wann immer ich will. Naja, und wenn Tanzende Hammerzehe dann davon erfährt – also von dem Verbot –, dann wird er gleich wieder dem Familienrichter Rauchzeichen schicken. Von wegen, dass Mum sich nicht an die Sorgerechtsvereinbarung hält.

    Gerade will ich vor Verzweiflung in meine Biberfellmütze beißen, da kommt Indi angegurkt.

    Langsam wie eine dreibeinige, übergewichtige Hyäne. Er faselt etwas von einem Kaugummi, den er angeblich erfunden hätte und immer zur Entspannung kauen würde.

    Ich habe jetzt bestimmt keine Zeit für so einen Bisonunsinn und lasse den angeblichen Wunderkaugummi schnell in meiner Tasche verschwinden. Dann fackele ich nicht lange, verpasse Indi einen sanften, aber sehr energischen Schubs, und – endlich – dackelt er los.

    Matschi scharrt vor Aufregung mit dem Vorderhuf, und am liebsten würde ich jetzt auch mit irgendetwas scharren – feuriger Medizinmann, ist das aufregend!
    Es kommt mir wie eine Ewigkeit vor, bis Indi an der Saloontür angekommen ist. Fast geschafft! Eigentlich muss er jetzt nur noch mit der Pralinenschachtel durch die Schwingtür gehen und dem Coyoten zurufen, dass er ein kleines Präsent für ihn hat.

    Und wenn der Beerenmuspralinen-süchtige Bandit mit Sabberfäden im Mundwinkel nach der Schachtel grapscht, muss Indi einfach nur lässig sagen: »Hey, Schielender Coyote, hörst du die Pralinchen ticken?! Tja, du räudiger Sohn eines Pumafurzes (oder so ähnlich), wenn du an deinem mickrigen Gaunerleben hängst, dann renn! In drei Minuten, tick, tick, tick , geht die Bombe nämlich hoch! Und deinen Kumpel, den hinterhältigen Limopanscher Buster Cooper, nimm am besten mit. Denn der Saloon Lucky Punch wird gleich Geschichte sein!«
    So weit zumindest meine Idee.
    Und was für eine geniale Idee!!!
    Blöd nur, dass Indi anscheinend seinen Text vergessen hat. Ich höre ihn jetzt nämlich seeehr gedehnt sagen: »Ja, hallo erst mal, Mister Bandit oder … äh … Mister Schielender Coyote. Ich bin der Indi. Von Beruf normalerweise Erfinder und Lebenskünstler und ich verabscheue jegliche Art von Gewalt. Dennoch trage ich da gerade etwas bei mir, das man schooon mit Gewalt oder so etwas Ähnlichem in Verbindung bringen könnte, weil nämlich …«
    Viel weiter aber kommt er nicht. Denn schon im nächsten Moment stolpert der total verdusselte Indi über die erste Stufe der Saloonveranda. Er strauchelt, wedelt wild mit den Armen in der Luft herum, wankt, schwankt, fällt und knallt volles Fass der pummeligen Länge nach vornüber auf den Bretterboden.

    Zumindest was die Bombe betrifft, hat Mister-möchte-gern-halbindianischer-Hilfssheriff-und-voll-doof-Scout noch haarscharf die Kurve gekriegt. Nun sollte der fiese Halunke eigentlich seine dürren Beine in die ebenso dürren Hände nehmen und ’ne mächtige Staubwolke in Summit Springs hinter sich zurücklassen.
    Jetzt hau schon ab!!!

    Am besten quer durch den Wilden Westen rüber ans andere Ufer des Mississippi …

    Nur leider will unser Bandit hier offensichtlich kein bisschen Krokodil-zwischendurch-Häppchen am Mississippi sein.
    Ganz im Gegenteil!
    Erst zieht Coyote den zappelnden Indi in den Saloon, dann tritt er bewaffnet bis an die vergilbten Zähne aus demselbigen
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