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Tohu Wabohu 01 - Nix für muede Krieger

Tohu Wabohu 01 - Nix für muede Krieger

Titel: Tohu Wabohu 01 - Nix für muede Krieger
Autoren: Antje Szillat
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Geht doch!

    Blöd nur, dass die Coyoten-Lassoschlinge noch immer durch die Luft wirbelt … und wirbelt … und wirbelt und sich unaufhaltsam Sheriffs Hals nähert …
    Ich muss Sheriff retten! Jetzt!
    Doch gerade als ich lossprinte, um …

    … die Lassoschlinge aus der Luft zu fischen, da …

    … kracht Indi mit voller Wucht gegen Sheriff und der gerät ins Stolpern. Doch wie es sich für einen Super-Westernhelden gehört, dreht er sich dabei elegant wie Willy Wiesel, streckt locker die linke Hand in die Höhe und …

    Moppeliger Bibervater, ist das zu glauben?! Selten war ich sooo beeindruckt. Und noch seltener haben mir sooo die Worte gefehlt. Sheriff ist ein wirklich total-absolut-unfassbarer Super-Westernheld! Oooh yeah!
    Was bin ich doch froh, in einem Land zu leben, geprägt vom Pioniergeist. In dem man noch echten Helden, stolzen, knallharten Männern und unerschrockenen Abenteurern, die furchtlos gen Westen reiten, begegnen kann. Und von nun an – das schwöre ich beim großen Manitu – ist er (neben Tanzende Hammerzehe natürlich) mein Vorbild! Howgh!

    Die Neuigkeit hat sich in weniger als drei Sekunden in Summit Springs herumgesprochen. Alle kommen angelaufen, krabbeln aus ihren Verstecken und versammeln sich staunend um den verschnürten und wild fluchenden Coyoten.
    Und dann werden auch schon die ersten fordernden Stimmen laut.
    »Er ist unser Retter!«
    »Auf so einen haben wir gewartet!«
    »Endlich werden Gesetz und Ordnung herrschen!«
    »Sheriff! Sheriff!«

    Ich bin auch mächtig begeistert. Doch dann – was ist das??? – ich trau meinen Augen nicht: Inmitten des Sheriff-Jubels tanzt ein sonst so träger Müder

    Krieger, seit Kurzem Indi genannt, und juchzt wie angestochen.
    Tausend Stinktiere! Habe ich gerade richtig gehört? Kann mich bitte mal jemand kneifen?!
    Nein?!
    Schade, dann mach ich es eben selbst!
    Aua!!!
    Anschließend geht alles ganz schnell. Sheriff bekommt den Sheriffstern an die Weste gesteckt und sieht ziemlich zufrieden aus. Jetzt ist er wenigstens kein Sheriff ohne Stern und Stadt mehr.
    Kaum ist das erledigt, wendet er sich an Indi. Zum Glück hat der inzwischen aufgehört, wie eine Wüstenratte, der man auf den dürren Schwanz getreten ist, herumzuhopsen.

    Und jetzt kommt’s: Feierlich steckt Sheriff ihm den Hilfssheriffstern ans indianische Hemdchen und erklärt Indi zu seinem indianischen Scout.
    Weil er ihm geholfen hat!
    Dabei stimmt das doch gar nicht.
    Ich war das!!!
    Danach lädt Sheriff alle in den Saloon Lucky Punch auf eine Limo ein. Zurück bleiben nur Matschi und ich !

    Matschi, weil Ponys keinen Zutritt zum Lucky Punch haben. Ich, weil mich keiner eingeladen hat – oookay, und weil Mum es verboten hat. Na danke auch. Aber so ist das eben mit den Erwachsenen. Völlig bison-schnurzegal, ob Rothaut oder Bleichgesicht!
    Da stupst Matschi mich an. Wie immer weiß er, was ich denke. Wie immer weiß ich, was er mir sagen will.
    »Ja, du hast ja recht«, murmele ich und klopfe ihm den gescheckten kurzen Hals. »Alles nur Schafsgesichter. Jep!«
    Und dann fällt mir ein, dass ich Sheriff eigentlich vom Limopanscher Buster Cooper erzählen müsste. Oder Indi. Aber – pöööhhh! – die wollten mich nicht dabeihaben, dann müssen sie eben riskieren, DOING , DOING im Kopf zu werden. Selbst Pech gehabt!

5. Kapitel
    In dem Dinge geschehen, die total unter meiner Halbindianerwürde sind!
    Zu Hause bringe ich erst Matschi in seinen Stall, gebe ihm Wasser und eine extra große Portion haferfreies Ponymüsli und schleiche mich dann rüber ins Haus.

    Meine Mum ist übrigens extrem stolz darauf, sich als alleinerziehende Mutter ein Haus samt Pferdestall leisten zu können. Auch wenn das dank Buster Coopers miesem Limogepansche immer schwieriger wird, weil sogar Mums Kundschaft ausbleibt.
    Als Tanzende Hammerzehe ihr vor gut eineinhalb Jahren die Koffer und Hutschachteln vor den Wigwam gestellt hat, war sie heilfroh, ihren Beruf nicht an den Nagel gehängt zu haben, wie Dad es verlangt hatte. 25
    25 Ein Mann, der sich selbst viiiel zu wichtig nimmt.

    Meine Mum ist nun mal nicht so eine. Also so eine, die den Wigwam putzt und mit Kittelschürze überm Lagerfeuer Bisonsteaks brutzelt und so weiter …
    Mum ist eine echte Karrierefrau und deshalb hat sie auch Flussi-Stopp entwickelt. Mit diesem Superschrubber kann man (also die Wild-West-Hausfrau) nicht nur supergut wischen – nein, Flussi-Stopp frisst gleichzeitig sämtliche Staubkörner und spuckt sie niiie wieder
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