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Tohu Wabohu 01 - Nix für muede Krieger

Tohu Wabohu 01 - Nix für muede Krieger

Titel: Tohu Wabohu 01 - Nix für muede Krieger
Autoren: Antje Szillat
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lässt einen Fahrgast nach dem anderen ebenfalls durch die Luft fliegen.

    Daraufhin springt der Kutscher aufgeregt vom Bock. Doch kaum runtergehüpft, schnappt auch schon die erbarmungslose Banditenpranke zu und hievt das Kerlchen wieder zurück auf seinen Kutscherplatz. Pflanz hin!
    Plötzlich wird mir ganz schummrig im Kopf, weil mir – PLING – ein Lichtlein aufgeht. Matschi übrigens auch, denn er gibt mir mit dem rechten Vorderhuf scharrend zu verstehen, dass er ihn auch erkannt hat (also das mit Matschi und mir ist hundertpro Gedankenübertragung!!!).
    Das ist doch tatsächlich Bill Creek, genannt Schielender Coyote … und ein verdammt guter Kumpel vom Limopanscher Buster Cooper!

    Stinkender Büffelpups, echt doof, dass wir gerade keinen Sheriff in Summit Springs haben, der den schielenden Banditen am Schlafittchen ab ins Kittchen befördern könnte.
    Wenga 24 ! Schon bricht in Summit Springs Panik aus. Und wie!!!
    24 Das bedeutet »Jetzt geht’s los!«
    Alle spurten um ihr Leben. Verkriechen sich in irgendwelchen Ecken, verschanzen sich hinter Fässern (oder springen kopfüber hinein), knallen Haustüren und Fenster zu und lassen Rollos runtersausen.

    Ich würde auch gerne weglaufen. Ich meine, ich bin doch noch viiiel zu klein für die ewigen Jagdgründe. Aber Indi hält meinen Arm umklammert und flennt mir ins Ohr: »Auweia, ich steh total nicht auf Gewalt. Und Blut kann ich schon mal gar nicht sehen. Davon wird mir irre schlecht, und dann geht das gleich wieder mit dieser Migräne los, und überhaupt, man kann doch alles ganz ruhig mit Worten lösen und so. Gewalt ist wirklich völlig daneben.«

    Verflixte Halbindianermemme, und den habe ich gerade als Wild-West-Superscout betitelt. Nur einer zuckt nicht mal mit der winzigkleinsten Miniwimper: Sheriff! Also der ohne Stern und Stadt.
    Heldenhaft schreitet er über den staubigen Summit Springs Boden. Das Gesicht versteinert, während die linke Hand locker auf seinem Coltgürtel ruht.

    »Nicht mit mir, ich reise lieber alleine. Goodbye, Freundchen, vielleicht bin ich ja so nett schick dir ’ne Postkarte«, ruft Schielender Coyote und lacht so richtig bösartig. Sheriff findet den Witz allerdings nicht wirklich lustig.

    Glaub ihm nicht! – will ich eigentlich rufen. Sheriff weiß wohl nicht, wer ihm da gerade ein Versprechen mit gespaltener Zunge gegeben hat. Aber Indi flennt schon wieder voll rum und zerrt wie doof an meinem Arm. Und dann meint Matschi auch noch, mir seinen Ponydickschädel in den Rücken rammen zu müssen.
    »Ja, ja, Matschi, ich denke dasselbe wie du. Sheriff ist gut beraten, Schielender Coyote nicht zu trauen«, antworte ich meinem Ponykumpel und wende mich dann der Heulsuse zu: »Indi, jetzt reicht es aber mal. Wenn du nicht sofort mit dem Flennen aufhörst, dann sag ich Pralle Butterblume, dass du dich extrem danebenbenommen hast!«
    Aber genau deswegen kann ich Sheriff nicht rechtzeitig warnen! Und dann ist es auch schon geschehen. ZACK ! KNALL ! PENG !
    Sheriff lockert seinen Cowboystiefel und wendet sich zum Gehen. Doch darauf hat der Coyote nur gewartet. Mit einer zischenden Klapperschlangenbewegung kommt Coyote auf die dürren Beine und schwingt in böser, böser Absicht sein Lasso.
    So richtig, richtig hinterhältig!!! Dreimal gewirbelt, dann saust die Schlinge auch schon durch die Luft und nähert sich Sheriffs Hals.
    Räudige Hyäne, genau dafür ist der Coyote ja berüchtigt – von hinten dem Gegner voll hinterhältige Lassoschlingen um den Hals werfen und dann zuziehen. Total fies hinterhältig!!!
    Indi heult inzwischen schriller als das Nebelhorn von ’nem Mississippi-Dampfer und zerrte dabei noch fester an meinem Ärmel herum.

    »Indi! Verflixter Trickser noch mal, hör auf zu heulen und tu lieber etwas!«
    »Ich? Ja bin ich denn lebensmüde ?!«
    »Hallo? Du bist der Erwachsene und ich das Kind !!!«
    »Tief in mir drin bin ich noch immer ein Kind!«
    Okay, dann eben nicht. Dann eben ich! Mit aufgeblähten Nasenflügeln blicke ich Matschi tief in die Zwergponyaugen, schnalze mit der Zunge und strecke die linke Hand in die Höhe.

    »Los, Matschi, zeig denen, wie böses Pony geht!«

    Wenga! Das Kutschpferd bekommt beinahe eine Herzattacke – Matschi sieht aber auch wirklich zu mokassin-stinkgefährlich aus – und donnert wie vom Grizzly verfolgt davon.
    Im nächsten Moment macht es lauf WUM, und gleich darauf UUUFFFF , weil die offene Kutschtür den fiesen, hinterhältigen Coyoten voll erwischt hat. Yieeeha!
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