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Toedliches Verlangen

Toedliches Verlangen

Titel: Toedliches Verlangen
Autoren: Coreene Callahan
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zur Seite. Als er sich drehte, rissen scharfe Klauen seine Flanke auf. Blut schoss über seine Brust, und er erhaschte einen Blick auf rote Schuppen. Die Stacheln am Schwanz seines Gegners verfehlten ihn um einen Zentimeter, und noch auf dem Rücken liegend – er hatte seine Drehung erst zur Hälfte beendet – schlug Bastian zu. Mit einem Knirschen fanden seine Klauen ihr Ziel. Der Krieger fuhr herum, drehte sich wie ein Kreisel, und Bastian erhaschte einen klaren Blick auf seinen Angreifer.
    Ivar. Der pinkäugige Bastard war zum Spielen herausgekommen.
    Archaische Blutgier und brutaler Hass überfluteten Bastian. Er hatte ewig auf diesen Moment gewartet. Davon geträumt, Ivar persönlich gegenüberzutreten. Wollte ihn in Stücke reißen. Ihn bluten lassen. Zusehen, wie er litt. Aber ein gleichermaßen starkes, entgegengesetztes Gefühl konkurrierte um Sendezeit und ließ seinen Rachedurst in den Hintergrund treten. Seine Frau saß dort unten auf dem Boden, verletzlich und alleine. Ja, er sehnte sich nach Ivars Blut, aber das Bedürfnis, Myst zu beschützen, war stärker.
    Myst kam zuerst. Um jeden Preis.
    Aber er konnte sie jetzt nicht erreichen. Nicht, solange Ivar um ihn herumschwirrte und Lothair ihm von Norden in die Flanke fiel. Das Beste, was er tun konnte, war, die Stellung zu halten, sich selbst zwischen dem abtrünnigen Drachen und Myst zu positionieren. Ja, das und nach Hilfe zu rufen.
    » Rikar! « Mit gebleckten Zähnen warf er sich auf Ivar. » Ich brauche dich. «
    » Dreißig Sekunden. «
    » Mach fünfzehn draus. «
    Zehn wären besser, aber sein bester Freund war beschäftigt. Er konnte den Kampf aus dem Augenwinkel sehen. Rikar hatte seine eisige Seite entfesselt, Eissplitter jagten durch die Luft, und Razorback fielen vom Himmel wie Fliegen.
    Mit einer schnellen Drehung versetzte er seinem Erzfeind einen Seitenhieb. Der Scheißkerl brüllte auf, und Bastian lächelte, entblößte zufrieden die Reißzähne. Ivar stürzte wieder auf ihn zu. Er konterte und verpasste dem Wichser einen Kinnhaken. Als der Kopf des roten Bastards nach hinten schlug, fauchte Lothair und griff an, wollte Bastian an den Hörnern packen. Er zuckte zurück und entging dem Griff. Langsam dämmerte ihm etwas. Was zur Hölle trieb Lothair da? Normalerweise griffen Drachen direkt von vorne an, niemals im Vorbeifliegen.
    Und wie Lothair an ihm vorbeigeschossen war? An diesem Angriff stimmte eine ganze Menge nicht.
    Er schlug mit dem Schwanz und hielt Ivar in Schach, während er den Himmel nach schwarzen Schuppen absuchte. Lothair war nach unten abgetaucht, aber …
    Da war er, stieg schnell auf und hielt einen Gurt in den Klauen. Und was steckte in den Schlaufen? Jede Menge Plastiksprengstoff. Verflucht. Diese Wichser wussten nicht, was ein fairer Kampf war. Sie versuchten, ihm den Kopf wegzublasen. Bastian zog die Brauen zusammen. Netter Versuch. Auf keinen Fall würde er zulassen, dass der Kerl ihm so nahe kam.
    » Aufgepasst, Jungs … C4 «, gab er die Information wortlos an seine Krieger weiter.
    Wick antwortete: » Wo? «
    » In Lothairs Klauen .«
    » Arschloch .« Rikar schoss um den Derrickkran und hielt auf den schwarzen Krieger zu.
    Als die Kavallerie in Sicht kam, warf Bastian sich in eine Drehung nach rechts und gab seinem Freund die Schusslinie frei. Als er sich aus dem Getümmel löste, knurrte Rikar und sandte eine Nebelwolke aus Eiskristallen aus. Mit der guten Sicht war es vorbei. Bastian nutzte die kalte Deckung und zo g eine enge Kurve. Er hatte einen Versuch. Nur eine Chance, um Ivar zu treffen. Der Krieger würde sich schnell akklimatisieren, und dann wäre sein Plan, Myst zu schnappen, nicht länger nur schwierig, sondern so gut wie unmöglich.
    Vom eisigen Wirbel geblendet, brüllte Ivar nach Lothair. Bastian kannte keine Gnade, stürzte sich auf ihn und schlug präzise zu.
    Der rote Wichser schlug ein Rad und tauchte im kalten Nebel ab.
    Bastian nutzte seine Chance.
    Ohne langsamer zu werden, raste er über die Schiffscontainer. »Myst!«
    »Hier … Bastian, ich bin hier!«
    Sein Herz machte einen Sprung, als er sie dreißig Meter vor sich entdeckte. Sie war auf den Beinen – Gott sei Dank – und rannte die Gasse entlang auf ihn zu. Er landete hart, schob die Container aus dem Weg und verbreiterte den Durchgang. Aller Lärm erstarb, und die Zeit verlangsamte sich, als er nach ihr griff. Sekunden fühlten sich an wie Stunden, dehnten sich zur Ewigkeit, und Bastian begann zu beten. Er fühlte, wie Ivar
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