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Toedliches Verlangen

Toedliches Verlangen

Titel: Toedliches Verlangen
Autoren: Coreene Callahan
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»Ich habe so sehr versucht, sie zu retten, aber sie war … ich konnte nicht … es tut mir so leid.«
    Er musterte sie, sein Gesicht eine ausdruckslose Maske. »Dann hat Bastian sie nicht umgebracht, nein?«
    »Nein.« Der Druck um ihre Brust nahm zu. »Ich habe Hilfe gerufen. Bastian hat den Notruf abgefangen und ist gekommen, aber … es war zu spät.«
    Forge streckte die Arme aus und ergriff ihre Handgelenke. Sie keuchte auf, das überraschte Geräusch entfuhr ihr, als sie zusammenzuckte und zurückwich. Er zog sie zu sich, strich mit dem Daumen über den Kabelbinder und schmolz das Plastik. Als das Material nachgab, ohne sie zu verbrennen, zog er es von ihren Handgelenken und warf es über die Schulter.
    Sie bedankte sich murmelnd, bewegte die Hände und ließ das Blut in ihre Fingerspitzen zurückfließen.
    Er zuckte nur mit den Schultern und machte eine Geste mit der Hand. »Gib mir deine Füße. Du kommst mit mir.«
    »Versprichst du, mir nicht wehzutun?« Sie setzte sich auf den Hintern und hob ihre Knöchel an.
    »Du hast zwei Möglichkeiten, Frau.« Nachdem er ihre Füße befreit hatte, hielt er inne, seine Hand schwebte über ihren Beinen. »Bring mich zu meinem Sohn …«
    »Gregor.« Sie starrte ihn an, jetzt ergab sein Interesse an Caroline Sinn. Und als die Puzzleteile an ihren Platz rutschten, verstand Myst endlich, warum ihre Freundin aufgehört hatte, Termine zu vereinbaren und ans Telefon zu gehen, wenn sie angerufen hatte. Forge hatte ihr von den Angehörigen des Drachenbluts erzählt, und sie hatte versucht, den Vater ihres Kindes zu schützen.
    »… oder bleibe hier und warte auf Ivar.« Als sie zögerte, sagte er: »Besser ich als die Experimente der Razorback, Myst.«
    Mann, das klang nicht gut. Auf gar keinen Fall wollte sie mit irgendwelchen »Experimenten« zu tun haben. Und auf Ivar warten? Vergiss es. Sie würde ihr Glück mit Forge versuchen und alles in die Hoffnung setzen, dass er lange genug wegsehen würde, damit sie entkommen konnte.
    »Ich gehe mit dir.«
    Er nickte und streckte die Arme aus. Seine großen Hände kamen auf ihren Oberarmen zu liegen, und sie spannte die Muskeln an, ballte die Hände zu Fäusten, bereit, sich zu verteidigen. Aber er tat nichts, hob sie nur hoch und stellte sie auf die Füße. Schmerz durchzuckte ihre Beine, und ihre Knie gaben nach. Als das lähmende Prickeln sich ausbreitete, stöhnte sie auf und fiel zur Seite.
    Forge fing sie auf.
    Mühelos hob er sie auf seine Arme und ging in Richtung der Tür, die er in den Stahl gebrannt hatte. »Zieh den Kopf ein. Da draußen geht es ziemlich hässlich zu.«
    Myst lag in seinen Armen und runzelte die Stirn. Er war nicht wie Ivar oder sein furchterregender oberster Befehlshaber. Forge hatte nichts Grausames oder Rücksichtsloses an sich. Er war … irgendwie anders. Auch nicht wie einer der Nightfury, aber er hatte etwas Beschützendes an sich … wie Bastian.
    Sie sah zu seinem Gesicht auf, als er sie aus dem Container trug. »Bist du sicher, dass du ein Razorback bist?«
    Seine amethystfarbenen Augen schimmerten in der Dunkelheit, als er auf sie herabsah. Es dauerte lang, bevor er den Blick abwandte, ohne ihr zu antworten. Sein Schweigen machte das Ganze noch mysteriöser, und Myst begann, sich Fragen zu stellen. War er einer der Guten? Der Bösen? Irgendetwas dazwischen?
    Sie wusste es nicht. Und jetzt war nicht die Zeit, das Rätsel zu lösen.
    Forge begann zu laufen, und als er innerhalb von fünf Sekunden von schnell auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigte, blieb ihr nichts mehr, außer sich festzuhalten. Und zu beten. Über ihr flogen Drachen. Über Forges Schulter hinweg erhaschte sie einen Blick auf einen Flügel. Hörte ein Brüllen. Roch den Schwefel, als ein Feuerball durch den Nachthimmel schoss, und hoffte mit aller Kraft, dass Bastian fühlte, dass sie sich von ihm fortbewegte.

35
    Kalte Luft strich über Bastians Schuppen, während warmes Drachenblut zwischen seinen Klauen hervorquoll. Mit einer Drehung zog er die Krallen zurück und ließ den Razorback fallen wie eine schlechte Angewohnheit. Sein Gegner fiel zu Boden wie ein Stein, mitten im Fall löste sein Körper sich auf. Eine spiralförmige Aschewolke blies Bastian ins Gesicht, weihte ihn mit den Überresten des Toten, während er einen weiteren Gegner angriff.
    So nah. Er war ihr so nah.
    Er konnte den verlockenden Duft ihrer Haut riechen. Ihre Energie verlieh ihm Kraft, und er jagte auf sein Ziel zu, seine gesamte Konzentration war
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