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Tödlicher Vatertag

Tödlicher Vatertag

Titel: Tödlicher Vatertag
Autoren: Jason Dark
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nichts entgegensetzen konnte. Ob ihn das Kreuz erwischte, sah ich nicht mehr, da der Zombie seine zweite Attacke startete. Er lief in meinen Tritt. Geschmeidig hatte ich meinen Körper aus der sitzenden Lage in die Höhe gewuchtet und gleichzeitig mein Bein vorschnellen lassen. Mein Freund Suko hatte mir diesen Trick beigebracht, und damit erreichte ich auch bei Claus Binussek mein Ziel.
    Unterhalb der Messerspitzen und auch jenseits der Gürtellinie wurde er erwischt. Zombies sind nie sicher auf den Beinen. Da machte Binussek ebenfalls keine Ausnahme. Er konnte den Treffer nicht ausgleichen und mußte zurück.
    Für mich gab es nur eins. Nachsetzen!
    Ich hörte einen hellen Knall, achtete nicht darauf, weil für mich der Zombie zählte.
    Er war weiter zurückgewichen, als ich angenommen hatte. Nahe des Schranks, aus dem er geschlichen war, befand er sich und stieß mit dem Rücken gegen die offene Tür.
    Ich holte die Beretta hervor.
    Er sah die Waffe. Sein Gesicht bewegte sich mit, als er den Mund auf und zu klappte. Vielleicht hatte er mir etwas sagen wollen, dazu kam er nicht mehr. Möglicherweise gingen seine Worte auch im Krachen des Schusses unter, und die kleine Mündungsflamme, die für einen Moment zu sehen war, wurde für den Zombie zu einer Todesblume. Die Kugel hieb ihn zurück.
    Fast hätte ich meinen können, ein Hammerhieb hätte ihn erwischt, so stark wurde er nach hinten getrieben und damit auch noch in den Schrank hinein. Dort fiel er zusammen.
    Daß seine Arme nach unten sanken, sah ich noch, aber nicht mehr, wie er sich in dieser Reflexbewegung die beiden Klingen noch selbst in den Körper stieß, denn ich hatte mich umgedreht, um mich um den zweiten Gegner zu kümmern.
    Mein Kreuz sah ich, den Ober jedoch nicht.
    Er war verschwunden!
    Vor Wut biß ich mir fast auf die Zunge, schaute noch einmal auf den Zombie, der innerhalb des Schranks zusammengesackt war, nahm das Kreuz an mich und jagte auf die Tür zu.
    Mir konnte alles passieren, nur durfte ich diesen gefährlichen Teufelsdiener nicht entkommen lassen…
    ***
    Heinz Stahlmenger war zwar dick angezogen, doch das Stillstehen bereitete ihm keine Freude. Er wäre am liebsten wieder dorthin zurückgegangen, wo er die Stimmen hörte. Aber er hatte John Sinclair versprochen, die Stellung zu halten, und davon wollte er nicht abgehen. An dieser Schmalseite des Hotels war es ziemlich düster. Nur ab und zu glitt das Restlicht eines Scheinwerferpaars in der Nähe vorbei, ansonsten regierte die Dunkelheit.
    Stahlmenger schaute auf seine Uhr.
    Jetzt war Sinclair schon über eine Viertelstunde oben, und der Grund war für Stahlmenger unverständlich. Im Gegensatz zur Meinung dieses englischen Polizisten war Thomas für ihn ein normaler Mensch, auf den wohl kein Verdacht fiel. Er hatte sich mit dem Ober stets gut verstanden und so manch feuchtfröhlichen Abend oder manche lange Nacht an der Bar des Hotels verbracht. Der hatte bestimmt nichts mit dem Tod und dieser unnatürlichen Rückkehr der drei Freunde zu tun. Fünf Schritte vor und wieder fünf Schritte zurück ging Heinz Stahlmenger. Häufig blickte er auf seine Uhr und schaute auf die schmale Haustür.
    War es schlimm, wenn er mal nachschaute?
    Nein, ob er nun vor dem Bau oder im Flur auf den Mann wartete, das spielte keine Rolle. Und verschlossen war die Tür auch nicht, deshalb zog Stahlmenger sie auf.
    Wärme und polternde Geräusche empfingen ihn. Die Laute drangen aus der oberen Etage zu ihm herab, und sie hörten sich an, als würde jemand sehr schnell die Holztreppe hinabeilen.
    Am Fuß der Treppe blieb Heinz Stahlmenger stehen. Er schaute hoch, sah bis zum ersten Absatz auch die Gestalt, die dort erschien. Es war Thomas. Und er hatte es verdammt eilig, wie jemand, der von der Angst oder einem schlechten Gewissen getrieben wurde. Erst jetzt betrachtete Heinz Stahlmenger diesen Ober aus anderen Augen. Wer so rannte, hatte etwas zu verbergen. Auch den Rest der Treppe nahm der Mann mit drei Sprüngen.
    Stahlmenger wollte ihn aufhalten. Vor der untersten Stufe baute er sich auf und rief »Halt!«
    Das Lachen und der Faustschlag trafen ihn zur gleichen Zeit. Thomas hatte sich abgestoßen und war auf ihn zugehechtet. Stahlmenger konnte sich noch ein wenig zur Seite drehen, aber es erwischte ihn dennoch. Die Knöchel schrammten an seiner linken Gesichtshälfte entlang. Er bekam zudem noch einen Tritt mit und wurde in den Flur hineingeschleudert, wo er gegen die Wand krachte und daran zu Boden
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