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Tödlicher Vatertag

Tödlicher Vatertag

Titel: Tödlicher Vatertag
Autoren: Jason Dark
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wollte auch nicht, daß sie sich schon so früh blicken ließen, aber sie merkten, daß jemand da war, den sie als Feind betrachteten. Dich, Sinclair! Dich verdammten Hund bezeichneten sie als Feind. Wenigstens einen wollte ich vor den verfluchten Silberkugeln retten…«
    Er redete und redete. Ich hörte ihn auch, aber ich hörte ihm nicht zu. Irgend etwas hatte sich in dem Raum verändert. Es war nicht allein mein Kreuz, das die Aura des Unheimlichen sehr genau spürte und sich leicht erwärmt zeigte, da mußte noch etwas anderes dahinterstecken. Leider kam ich nicht darauf, was es war. Ich versuchte vergeblich, es zu identifizieren.
    Befand sich der Satan etwa unsichtbar zwischen uns? Ich wußte genau, daß er sich so etwas hin und wieder leistete. Er versuchte es ja immer mit allen Tricks. Nach den letzten großen Niederlagen würde er trotzdem nicht aufgeben. Dazu kannte ich ihn viel zu gut. Irgend etwas störte mich.
    Da wußte ich es.
    Es war der Geruch.
    Nach Grab, nach Friedhof, Vergänglichkeit und Moder roch es. In alten Grüften lauerte dieser Gestank oft genug, aber wurde auch von Wesen abgegeben, die aus dem Grab kamen.
    Von Zombies, zum Beispiel…
    Plötzlich wurde mir verdammt kalt. Jetzt war mir auch klar, weshalb Thomas so viel sagte. Er hatte mich nur ablenken wollen, und das war ihm auch gelungen.
    Für einen winzigen Moment streifte mein Blick sein Gesicht. Mir blieb das Aufleuchten in seinen Augen nicht verborgen, und das zeigte einen gewissen Triumph.
    Ich schnellte hoch.
    Und diesmal verfluchte ich den Sessel mit der zu weichen und zu tiefen Sitzfläche. Ich hatte Schwierigkeiten. Thomas, der mich beobachtete, verstummte plötzlich, so daß ich das andere Geräusch in meinem Rücken hören konnte.
    Es war ein unterdrückt klingendes Gurgeln.
    Der Zombie!
    Taumelnd kam ich auf die Füße, drehte mich, und das war genau der Moment, in dem sich die lebende Leiche nach vorn warf, um mich brutal zu töten…
    ***
    Und das mit zwei Messern!
    Er trug sie in seinen beiden Händen. Diese langen Klingen wirkten wie verkürzte Lanzen. Im Bruchteil einer Sekunde, die für mich sehr lang wurde, nahm ich den Eindruck auf.
    Claus Binussek hatte im Schrank gelauert. Zwei Türen standen offen. Er hatte sie lautlos aufschieben können und war ebenso unhörbar näher gekommen.
    Sein Körper zeigte noch die Spuren des gewaltigen Kampfes, den er mit den beiden jungen Leuten in der Hütte geführt hatte. Von den Axthieben war sein Körper gezeichnet.
    Dieses Wesen lebte und wollte selbst töten.
    Es fiel nach unten. Dabei streckte der Untote seine beiden Arme noch weit aus, damit er die Messer in meinen Körper stoßen konnte. Nur hatte er nicht mit meiner Reaktion gerechnet.
    Ich war im letzten Augenblick hochgekommen, befand mich allerdings in keiner sehr guten Lage, da ich Schwierigkeiten hatte, das Gleichgewicht zu behalten. Zudem konnte ich mich in dem kleinen Raum zwischen Tisch und Sessel nicht gut bewegen. In einem Reflex hatte ich den Körper noch zur Seite gedrückt und stieß mit der Wade gegen die Tischkante, so daß ich erneut das Übergewicht bekam. Die beiden Messer rasten auf den Sessel zu und hinein. Sie stachen durch den Stoff, drangen tief in das Futter, wurden wieder hervorgerissen und schnitten dabei den Stoff so weit auf, daß aus diesen Wunden das Innenfutter quoll und sich über der Sitzfläche verteilte. Ich wollte Distanz zwischen uns bringen und verhakte mich mit der Hacke an einem der metallenen Tischbeine.
    Dadurch geriet ich ins Taumeln.
    »Ja, bring ihn um!« brüllte Thomas, den ebenfalls nichts mehr auf seinem Sitz gehalten hatte. »Kill ihn, mach ihn fertig! Jag ihm den Stahl zwischen die…«
    Ich kam wieder hoch.
    Auch der Zombie war bereit. Er hatte beide Klingen wieder aus dem Futter hervorgezogen. Verzerrt war sein Gesicht. In den dunklen Haaren klebte noch der Dreck. Die Pupillen wirkten wie verdrehte, gläserne Kugeln, der Mund stand weit offen, so daß mir ein Gestank entgegenwehte, der mir den Magen in die Höhe treiben konnte. Ich saß noch.
    Rechts von mir sah ich Thomas, der sich zurückgezogen hatte und nicht eingriff.
    Für mich war der Zombie wichtiger, denn sein Trieb war es, zu zerstören. Menschliches Leben galt bei ihm nichts.
    Ich wollte aber beide und tat etwas, das mich gleichzeitig Zeit kostete. Mein Kreuz schleuderte ich nach rechts, genau in die Richtung, wo dieser Thomas stand.
    Ich wollte ihn treffen, denn mir war klar, daß er den geweihten Kräften
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