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Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Titel: Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi
Autoren: Rex Kusler
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verbergen.
    Harris warf seiner Kollegin einen beleidigten Blick zu. »Das ist wirklich witzig, Detective. Ich bin sicher, dass Sie irgendwann eine weitaus größere Zuhörerschaft als mich und Snow unterhalten werden. Ist es zu viel verlangt, wenn einem eine jüngere Kollegin ein klein bisschen Respekt entgegenbringt?«
    Alice erwiderte nichts darauf, sondern grinste nur hämisch.
    Plötzlich riss Harris die Augen auf, als ihm etwas einfiel. Er zeigte mit dem Finger auf Snow. »Hey! Läufst du immer noch Marathons? Ich hab gehört, dass du damals auf dem Trip warst, als du noch bei uns gearbeitet hast. Machst du das immer noch?«
    Snow zuckte mit den Schultern. »Ich trainiere jetzt schon seit sechs Jahren für Marathonläufe, hab es aber noch nie geschafft,einen bis zum Ende durchzuziehen. Bei den meisten bin ich nicht mal bis zur Startlinie gekommen, obwohl ich mich angemeldet und die Gebühr im Voraus bezahlt hatte.«
    »Was ist passiert?«, fragte Alice.
    »Ich hab mich jedes Mal verletzt. Immer was anderes. Zurzeit hab ich ITBS.«
    Harris sagte zu Alice: »Das ist, wenn die Sehne an der Seite vom Bein gegen die Hüfte oder das Knie reibt.« Er sah Snow an. »Welches von den beiden ist es? Dein Knie oder deine Hüfte?«
    »Mein Knie.«
    »Du solltest mal zu Daniels gehen«, sagte Harris. »Warst du schon mal bei dem?«
    Snow schüttelte den Kopf. »Nein, noch nie.«
    »Ich glaube, da liegt dein Problem – du trainierst womöglich falsch. Was ist dein Trainingsprogramm?«
    Snow sagte: »Ich mach das Programm, wo man fast jeden Tag läuft und die Kilometerzahl jede Woche ein bisschen erhöht. Und dann versuche ich, beim Marathon mitzulaufen.«
    »Das ist zu einfach«, sagte Harris. »Ich sag’s dir, geh zu Daniels. Ich hab ihn mir letztes Jahr genommen, als ich für den Las Vegas Marathon trainiert hab. Mein erster Marathon. Hab für die Strecke drei Stunden und neunundvierzig Minuten gebraucht. Ich glaube, wenn ich weiterhin besser werde, kann ich mich nächstes oder übernächstes Jahr für Boston qualifizieren.« Er strahlte.
    »Das ist ziemlich gut«, sagte Snow. »Hattest du nie Probleme mit Verletzungen?«
    »Noch nie.« Er zog die Augenbrauen hoch und stieß mit dem Finger in Snows Richtung. »Probier’s mal mit Daniels. Der versteht was davon. Oder Pfitzinger, der ist auch gut. Ich hab viel Gutes über ihn gehört. Es gibt Leute, die schwören auf ihn.« Er trank noch etwas Milchschaum.
    Alice wandte sich Snow zu. »Wie geht es Ihrer Schwester?«
    »Nicht besonders. Sie ist zurzeit etwas außer sich.«
    »Das kann ich mir denken. Das ist für Sie beide bestimmt nicht einfach. Aber zum Glück hat sie einen Bruder mit Ihrem Hintergrund und Ihrer Erfahrung ganz in der Nähe. Stehen Sie sich nahe?«
    »Nein«, sagte Snow. »Eigentlich nicht.«
    »Sie ist älter als Sie?«
    »Ja, drei Jahre.«
    »Sie hat wahrscheinlich auf Sie aufgepasst, als Sie noch klein waren, kann ich mir denken.«
    »Ja, das hat sie.«
    »Dann liegt es wohl daran«, fuhr sie fort. »Meine Brüder sind beide älter als ich. Sie behandeln mich eher väterlich und fürsorglich. Wahrscheinlich hat sich Ihre Schwester während Ihrer Kindheit und Jugend mehr wie eine zweite Mutter angefühlt.«
    Als Snow Alice ansah, fiel ihm die Ruhe und Gelassenheit in ihrem Gesicht auf. Ihre angenehme, unaufdringliche Art und der sanfte, beruhigende Klang ihrer Stimme trugen dazu bei, dass Snow sich in ihrer Gegenwart wohl fühlte. Er hatte das Gefühl, in einen tranceartigen Zustand zu versinken. Wenn er nicht aufpasste, würde er womöglich ihr und ihrem älteren Kollegen sämtliche Details aus seiner Kindheit preisgeben. »Wird wohl so sein«, sagte er nur.
    Er wandte sich wieder Harris zu. »Ich weiß, dass ihr erst am Anfang eurer Ermittlungen steht. Kannst du mir trotzdem sagen, was ihr bis jetzt habt, damit ich auf dem Laufenden bin?« Snow beugte sich vor und zog einen Notizblock im Taschenformat aus seiner Gesäßtasche.
    Harris atmete tief durch. »Na gut. Aber dir ist hoffentlich klar, dass ich dir nichts sagen darf, was nicht für die Öffentlichkeit bestimmt ist. Ich will keinen Ärger bekommen.«
    »Natürlich.« Snow zog eine Augenbraue hoch. »Gibt es irgendwas, das du niemandem sagen darfst?«
    Harris schüttelte den Kopf. »Nur um auf Nummer sicher zu gehen, nichts von dem, was ich dir sage, hast du von mir. Ich werde es abstreiten. Wir sind bloß alte Bekannte, die zusammen Kaffee trinken. Stimmt’s?«
    Snow nickte. »Das sehe ich
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