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Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Titel: Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi
Autoren: Rex Kusler
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Kopf gegen den Kotflügel geprallt ist. Dann ist er zur Seite gefallen und hat nochmal einen Schlag abbekommen. Der Täter hat dann das Opfer auf den Bauch umgedreht und etwas aus der rechten Hosentasche entfernt – vermutlich das Geld. Laut Rechtsmediziner war die Tasche leicht offen, was diesen Schluss zulässt.« Er machte eine Pause und blätterte ein paar Seiten weiter. »Hier ist ein wichtiger Punkt: Der Mann von der Spurensicherung und der Rechtsmediziner stimmen in ihrer Einschätzung überein, dass das Opfer den Täter gekannt haben muss. Außerdem muss er den Täter unmittelbar vor dem Angriff gesehen haben.«
    »Wieso das?«, fragte Snow.
    Harris hob den Zeigefinger und deutete damit auf seinen Kopf. »Weil das Opfer zu dem Zeitpunkt, als der erste Schlag fiel, mit dem Gesicht nach vorn vor dem Reifen gekniet hat. Er wusste aber, dass noch jemand da war, weil er gehört hätte, wie sich der Täter auf dem Kies heranschlich. Man kann noch so behutsam auftreten, wenn man auf Kies geht, macht man ein lautes Geräusch. Das Opfer hätte also gehört, dass sichjemand näherte und hätte sich umgedreht, um zu sehen, wer es war. Aber wenn man bedenkt, wie der Körper und der Kopf gelegen haben, lässt das nur einen Schluss zu: Der Opfer hat den Täter gekannt und gewusst, dass er da war. Es ist also gut möglich, dass Steve Helm noch am Tatort war. Oder deine Schwester. Oder beide.« Harris ließ die Hand sinken, holte Luft und sah Snow mit zusammengekniffenen Augen an.
    Dann wandte er sich wieder seinem Notizblock zu, atmete langsam aus und fuhr fort: »Verdächtige: Da ist zunächst mal deine Schwester. Sie war zuvor bereits zweimal verheiratet. Der erste Ehemann ist eines natürlichen Todes gestorben – da gibt es also kein Problem. Beim zweiten sieht es jedoch schon anders aus. Er fiel in der Nähe eines Geldautomaten einem Raubmord zum Opfer, was angesichts der jüngsten Ereignisse kein gutes Licht auf deine Schwester wirft.
    Deine Schwester hat ausgesagt, dass sie eine Spitzhacke in der Garage hat. Die Spurensicherung hat diese mit ihrem Einverständnis als Beweismittel mitgenommen und ins Kriminallabor gebracht.
    Gehen wir jetzt zu Steve, dem Nachbarn. Bei ihm wurde keine Spitzhacke gefunden. Er behauptet, er hätte nie eine besessen. Als wir jedoch seine Vergangenheit näher durchleuchtet haben, hat sich herausgestellt, dass er im Staatsgefängnis von Arizona in Tucson eine fünfjährige Haftstrafe für mehrere bewaffnete Raubüberfälle verbüßt hat. Die Taten hat er damals alle gestanden.«
    Snow spürte plötzlich einen Kloß im Hals. »Wie alt war er zum Zeitpunkt seiner Verurteilung?«
    Harris sah von seinen Notizen auf. »Dreiundzwanzig.«
    »Und jetzt ist er …«
    »Vierzig.«
    Snow steckte die Spitze seines Daumens in den Mund und biss darauf. Er senkte seinen Blick und seufzte, als er in Gedanken die soeben gehörten Informationen durchging.
    »Also, ich …«, begann Harris, als plötzlich ein Lied von George Strait ertönte. Es kam aus einer von Harris’ Hosentaschen. Er stand auf, holte ein Handy hervor und klappte es auf. Er sah aufs Display. Dann sagte er zu Snow: »Entschuldige, aber dieser Anruf ist wichtig.« Er verließ den Tisch und ging mit eiligen Schritten und mit dem Handy am Ohr in Richtung Eingangstür.
    Nachdem er nach draußen verschwunden war, wandte Alice sich zu Snow. »Muss wohl ’ne neue Flamme sein. Das passiert in letzter Zeit häufig. Mindestens sechs, sieben Mal am Tag. Übrigens, wer ist Daniels?«
    »Jack Daniels«, antwortete Snow. »Er ist ein Experte auf dem Gebiet des Marathontrainings. Soviel ich weiß, hat er mindestens ein Buch darüber geschrieben. Ich hab’s mir nie gekauft. Aber Jack Daniels ist auch ein ziemlich guter Whiskey, den ich mir gelegentlich gönne.« Er nickte in die Richtung, in die Harris verschwunden war. »Arbeiten Sie gern mit ihm zusammen?«
    »Wenn ich ehrlich bin – nein. Gleich am Anfang gab’s ein Problem, als er mir die Hand auf die Schulter gelegt hat. Ich mag es einfach nicht, wenn mich jemand ohne meine Erlaubnis anfasst, vor allem nicht, wenn es ein Kollege am ersten Arbeitstag macht. Dann hat er mir ab und zu den Rücken getätschelt und hat die Hand immer tiefer wandern lassen. Da hab ich dann was gesagt, weil ich wusste, dass er mir früher oder später an den Hintern fasst.«
    Snow lachte. »Und was hat er gesagt?«
    Sie bekam große Augen. »Er hat gesagt, er hat’s nur freundschaftlich gemeint. Ich hab ihm
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