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Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Titel: Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi
Autoren: Rex Kusler
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genauso. Und so wird’s auch bleiben.«
    Harris hob wieder beide Hände. »Also gut«, begann er. »Gleich mal vorweg: Für deine Schwester und diesen Steve, ihren Nachbarn, sieht’s nicht gut aus. Ich sag dir das bloß, weil ich offen mit dir sein will. Du bist ja schließlich einer von uns – oder warst es zumindest. Hier sind die wichtigsten Punkte nach dem jetzigen Stand der Ermittlungen. Fangen wir mit dem Toten an …« Er zog einen kleinen Spiralblock aus der Hemdtasche und schlug ihn auf. »Todesursache«, las er ab, »waren zwei acht Zentimeter auseinanderliegende Stichwunden in der Mitte des oberen Rückenbereichs, vermutlich verursacht von einem spitzen Gegenstand, mit dem der Täter mit voller Wucht zugeschlagen hat. Der Rechtsmediziner geht deshalb davon aus, dass die Wunden von einer Spitzhacke herrühren. Die Löcher sind etwa so groß, wie man das bei einem solchen Werkzeug erwarten würde. Er hat allerdings gesagt, dass sich Genaueres nur schwer sagen lässt, wegen der Hautelastizität. Er sagt, die Haut zieht sich wieder um die Wunde zusammen, nachdem der Gegenstand entfernt worden ist. Das Loch wirkt also kleiner als der Gegenstand, der es verursacht hat. Dann hat er noch gesagt, dass die Tatwaffe vermutlich hin und her gezerrt wurde, als der Täter sie aus der Wunde herauszog. Ungefähr so, wie man es mit der Axt beim Holzhacken macht. Das hätte die Wunden vergrößert. Beide Einstiche sind durch die Rippen gegangen und haben das Herz durchbohrt. Bereits der erste muss ihn auf der Stelle getötet haben.
    Kommen wir zu den Umständen, die zu der Tat geführt haben. Der Nachbar, Steve Helm, behauptet, er wollte den Wohnwagen deines Schwagers kaufen und ihm dafür Achttausend inbar geben. Die beiden haben sich gestern Abend gegen zwanzig Uhr auf dem Wohnmobil-Stellplatz getroffen und sind dann zu dem Wohnwagen gegangen. Dort hat Steve sich von dem Mordopfer die wichtigsten Details des Verkaufsgegenstandes, also des Wohnwagens, zeigen lassen. Sie sind hineingegangen und haben sich das Ding angesehen. Dann haben sie sich auf den Kauf geeinigt. Steve ist zu seinem Pick-up gegangen, um das Geld zu holen, und ist dann wieder zurückgekommen und hat es gezählt. Die beiden haben das Geschäft mit Handschlag besiegelt und sind dann rausgegangen, um den Wohnwagen an Steves Pick-up anzuhängen. Als sie damit fertig waren, hat Steve den Wohnwagen von seinem Parkplatz weggefahren und auf Bob gewartet. Der ist in seinen Truck gestiegen, hat den Motor angelassen und ist dann über irgendetwas gefahren, das sich für Steve wie ein Stein oder so was Ähnliches angehört hat. Bob ist ausgestiegen, um nachzusehen, was es war. Steve steigt ebenfalls aus und geht zu Bob hinüber. Er hat gesagt, dass etwas im Profil des rechten Hinterreifens steckte, das wie der Griff von ’nem kleinen Schraubenzieher aussah. Sie konnten hören, wie die Luft rausgezischt ist.«
    Harris machte eine kurze Pause und kratzte sich am Kopf. Dann fuhr er fort: »Steve behauptet, er habe Bob angeboten, ihm beim Reifenwechseln zu helfen, aber der hat abgelehnt und gesagt, das könne er selber und Steve solle heimgehen. Dann hat Bob ihm den Code für das Tor gegeben und Steve ist mit dem Wohnwagen im Schlepptau losgefahren.
    »Die Frau, die den Stellplatz beaufsichtigt, hat uns erzählt, dass laut ihrer Computeraufzeichnungen Bobs Code um einundzwanzig Uhr sieben eingegeben wurde. Zwischen diesem Zeitpunkt und sechs Uhr fünfzehn heute Morgen taucht kein weiterer Code auf. In der Früh ist dann dieser Typ vorbeigekommen und wollte sein Boot holen. Dabei hat er die Leiche entdeckt und sofort die Polizei gerufen. Der Officer, der als Erster am Tatort war, hatalles abgesperrt und dann sind Detective James und ich mit dem Rest der Mannschaft angekommen.«
    Er las weiter von seinen Notizen ab. »Was noch … ach ja, keine Beweismittel am Tatort, außer dem Opfer und dem platten Reifen. Der Schraubenzieher, der angeblich den Platten verursacht hat, wurde nirgends gefunden. Ein Mitarbeiter der Spurensicherung hat sich das Loch im Reifen näher angesehen. Er sagt, es könnte durchaus von einem winzigen Schraubenzieher oder vielleicht auch einem Bar-Eispickel stammen.
    »Dein Schwager hat vermutlich den Wagenheber und den Kreuzschlüssel aus dem Auto geholt und sich dann zum Tatzeitpunkt vor den Reifen gekniet, um die Radmuttern zu lockern. Der Rechtsmediziner sagt, dass der Körper des Toten auf den ersten Schlag hin nach vorne gefallen und mit dem
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