Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Titel: Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi
Autoren: Rex Kusler
Vom Netzwerk:
Moment. Dann senkte er seinen Blick auf seine Kaffeetasse, nahm einen Schluck daraus und stellte sie wieder auf den Tisch. Er blickte wieder zu ihr auf. »Nein, das ist im Augenblick alles. Aber ich fang ja erst an. Ich bin sicher, dass mir später noch was einfällt. So ist das immer. Ach ja, ich brauch die Telefonnummern von den Ermittlern, mit denen du gesprochen hast.«
    Sie stand auf, ging ins Wohnzimmer und kam mit zwei Visitenkarten zurück. Sie setzte sich wieder hin und gab sie ihm. »Wirst du mit ihnen reden, bevor sie mit ihren Ermittlungen fortfahren?« Sie beugte sich vor, verhakte die Finger ineinander undlegte sie vor sich auf den Tisch. Ihre Knöchel traten so stark hervor, dass sie weiß wurden.
    »Klar doch.« Er legte seine Hand auf die ihre und tätschelte sie ein paar Mal. »Mach dir mal keine Sorgen, Schwesterherz. Irgendwann klären sich die Dinge ganz von selbst.«
    Sie seufzte. »Das will ich doch hoffen«, sagte sie. »Sonst lande ich womöglich im Knast wegen einer Sache, mit der ich nichts zu tun habe.«

4
    Vor dem Starbucks Ecke Flamingo Road und Sandhill parkte Jim Snow neben einem Zivilfahrzeug der Polizei, einem weißen Ford Crown Victoria. Er fand Detective Mel Harris und seine Kollegin im Café, wo sie an einem kleinen Tisch saßen. Im Gegensatz zu Snow hatte Harris noch dichtes und volles Haar. Es war pechschwarz und steif, als hätte er es zurückgekämmt und Schuhcreme darüber gestrichen. Harris war von durchschnittlicher Größe und schlanker Statur, und ein paar Jahre jünger als Snow. Der Bauch, der ihm bei ihrer letzten Begegnung über den Gürtel gehangen hatte, war jetzt weg. Er trug ein weißes Hemd mit dünnen roten und blauen Streifen im Karomuster, eine schwarze Bundfaltenhose und schwarze Collegeschuhe.
    Am anderen Ende des Tisches, Harris gegenüber, saß eine hochgewachsene Afro-Amerikanerin in schwarzem Kostüm mit Rock und roter Bluse. Obwohl sie keine Falten im Gesicht hatte, schätzte Snow ihr Alter auf etwa vierzig. Ihr glattes Haar reichte bis knapp unter die Ohren. Die langen, schlanken Beine hatte sie unter dem Stuhl an den Knöcheln verschränkt, und ihr Rock bedeckte die Oberschenkel zur Hälfte. Sie hatte große Augen, hervorstehende Wangenknochen und volle Lippen.
    Als Snow sich ihrem Tisch näherte, wandten die beiden ihm ihre Blicke zu. Harris stand grinsend auf und streckte die Hand aus. Snow schlug ein, drückte einmal fest und ließ sie wieder los.
    »Snow, der Privatmann«, sagte Harris. »Wie läuft’s im privaten Sektor?«
    »Kann nicht klagen«, sagte Snow.
    Harris deutete auf die Afro-Amerikanerin. »Das ist Detective James.«
    Sie erhob sich und lächelte. Ihre Blicke trafen sich und blieben aneinander haften. Snow ergriff ihre Hand. Sie fühlte sich warm und trocken an.
    »Ich bin Alice«, sagte sie.
    »Jim Snow … ich kann mich nicht erinnern, Sie schon bei der Mordkommission gesehen zu haben …«
    »Ach, ich bin dort erst seit einem halben Jahr. Vorher bin ich Streife gefahren. Ich bin oft versetzt worden und habe verschiedene Dienststellen durchlaufen. Aber ich bin schon seit über zwölf Jahren beim Las Vegas Police Department.«
    Snow nickte lächelnd. Er hielt immer noch ihre Hand. »Das ist ziemlich lange. Und was haben Sie davor gemacht?«
    »Verschiedenes. Nach der Highschool bin ich nach Los Angeles gegangen und hab dort ein paar Jahre als Model gearbeitet. Aber irgendwann wurden die Aufträge immer weniger und dann bin ich nach Las Vegas und hab als Barmixerin angefangen.« Sie lachte. »Und als ich davon die Schnauze voll hatte, hab ich in den Sicherheitsdienst eines Kasinos gewechselt, und schließlich bin ich bei der Polizei gelandet.«
    »Genau andersherum als der normale berufliche Weg«, sagte Snow. »Die meisten wechseln von der Polizei zu den Kasino-Sicherheitsdiensten. Wobei ich allerdings nicht glaube, dass es viele Detectives gibt, die als Model enden.« Er lachte.
    »Oh, ich glaube, Sie würden ein hervorragendes Model abgeben«, sagte sie. »So wie Sie aussehen, würden Sie locker in einen Katalog von Nordstrom passen … oder Macy’s …«
    »Vielleicht unter Farm-Zubehör«, schlug Snow grinsend vor. »Sie wissen schon, Overalls und Gummistiefel.«
    »Hey!«, rief Harris dazwischen. »Jetzt macht aber mal langsam, ihr Turteltauben.«
    Sie drehten ihre Köpfe und sahen Harris an. Er stand mit ausgebreiteten Armen und erhobenen Händen da, als wolle er einen Zaubertrick vorführen.
    Snow ließ ihre Hand los und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher