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Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Titel: Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi
Autoren: Rex Kusler
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ist der beste Augenblick«, sagte sie. »Ich glaube nicht, dass du mir eine große Hilfe sein wirst, wenn du immer noch wütend bist über etwas, das schon mehrere Jahre zurückliegt.«
    Er nickte. »Soso. Dir eine Hilfe sein. Darauf läuft es doch immer hinaus.« Er merkte, wie sich seine Kiefermuskeln anspannten. »Deshalb hast du auch einen Typen geheiratet, der vom Alter her dein Großvater sein könnte. Du warst damals wie alt – zwanzig? Und er war fünfundsechzig? Karen, ich bitte dich.«
    »Ich war zweiundzwanzig und er zweiundsechzig.«
    »Wo ist da der Unterschied? Du hast ihn doch nur wegen seinem Geld geheiratet.«
    Sie richtete sich auf ihrem Stuhl auf und bekam große Augen. »Hab ich nicht. In einer liebevollen Beziehung zwischen zweiSeelenverwandten spielt das Alter keine Rolle. Ich hab mich bei ihm geborgen gefühlt. Ich hab ihn geliebt. Wir haben Spaß miteinander gehabt und viel gemeinsam unternommen. Wir sind ins Ballett, ins Theater und ins Kino gegangen, und zum Angeln …«
    Snow zog die Augenbrauen hoch. »Wenn ich eine Enkelin hätte, würde ich mit ihr dasselbe machen.«
    Sie machte eine Handbewegung in seine Richtung. »Und was ist mit dir? Deine erste Frau war erst neunzehn. Die zweite war gerade mal zwanzig – und du warst dreißig. Du heiratest Frauen nur aus einem Grund und der hat nichts mit ihren menschlichen Qualitäten zu tun. Man muss dir nur ein junges Mädchen vorsetzen, das ’ne tolle Figur hat und ’nenMinirock trägt, und schon bist du verliebt.«
    Snow starrte auf das hintere Tischende und schloss seine Faust um den Tassengriff. Er schüttelte langsam den Kopf. Was war nur mit dieser Frau los, dass sie es immer wieder schaffte, ihn auf die Palme zu bringen? Nur mit Mühe hielt er die Worte zurück, die ihm durch den Kopf gingen.
    Doch dann öffnete sich sein Mund gerade weit genug und er plapperte munter drauflos: »Meine beiden Ex-Frauen leben noch und ihnen geht’s gut. Alle deine Ex-Männer haben den Löffel abgegeben. Du hast noch nie im Leben arbeiten müssen, Karen – dank der Versicherungssummen, die du bekommen hast. Und das bringt mich zu meiner ersten wichtigen Frage, die ich dir stellen muss …«
    Er fixierte sie mit bohrendem Blick. »Wie hoch ist die Lebensversicherung, die Ehemann Nummer Drei abgeschlossen hat?«
    Karen hielt seinem Blick stand und ließ ihre Hände in den Schoß fallen. »Das geht dich nichts an.«
    »Und ob mich das was angeht. Den Staatsanwalt wird es interessieren und vielleicht auch den Richter, wenn es so weit kommt. Ich muss es wissen. Wie soll ich dir sonst helfen, aus dieser Scheiße rauszukommen?«
    »Das nennst du helfen?«, fuhr sie ihn an.
    Er atmete langsam ein und aus. »Also gut«, sagte er. »Versuchen wir, normal miteinander zu reden, und fangen wir nochmal von vorne an.«
    »Ich glaube einfach, dieses ganze Problem mit uns beiden kommt daher, dass du beim Monopoly immer gegen mich verloren hast.«
    Snow verdrehte die Augen.
    »Und beim Kniffel genauso. Ich hätte dich ab und zu gewinnen lassen müssen.« Ihr Mund verzog sich zu einem leichten Grinsen. Sie nippte an ihrer Kaffeetasse. »Fünfhunderttausend.«
    »Die Versicherung?«
    Sie nickte.
    »Um Gottes willen. Die werden sich wie die Geier darauf stürzen.«
    »Das haben sie bereits getan«, sagte sie. Sie wollten die Police sehen und ich hab sie ihnen gezeigt. Ich hab schließlich nichts zu verbergen. Viele Ehepaare haben so hohe Policen.«
    Snow blickte auf die Faust, in der er den Griff seiner Tasse hielt. »Ja, aber … wahrscheinlich landen die wenigsten von ihnen mit der Schnauze im Dreck, und noch dazu mit Löchern im Rücken, die von einer Spitzhacke kommen.«
    Karen kamen die Tränen. »Du nimmst wirklich kein Blatt vor den Mund … du …«
    »Ja.« Er trank einen Schluck Kaffee. »Tut mir leid. Acht Jahre Erfahrung in ausgefeilten Verhörtechniken gehen nicht spurlos an einem vorbei.«
    »Schieb es nicht darauf. Du hast mit neun Jahren schon so geredet«, sagte sie.
    »Und was ist mit Bob? Wie hat er denn geredet …?«
    »Immer wie ein Gentleman. Er hat nie geschrien und hat seine Worte stets mit Bedacht gewählt. Und auf meine Gefühle hat er immer Rücksicht genommen, das war für ihn das Wichtigste.«
    »Ihr beide habt euch also gut verstanden?«
    Sie nickte. »Ja, natürlich … den Umständen entsprechend.«
    Snow kniff die Augen zusammen. »Welche Umstände?«
    »Wir haben uns getrennt. Bob hat sich eine eigene Wohnung genommen. Das war vor ein
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