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Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Titel: Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi
Autoren: Rex Kusler
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paar Monaten.“
    Snow schüttelte den Kopf. »Das sieht ja nicht gerade gut für dich aus, Schwesterherz.«
    »Ich weiß und deswegen mach ich mir Sorgen. Große Sorgen.«
    »Gab es irgendwelche Leute«, sagte Snow, während er sich in seinem Stuhl zurücklehnte und die Hände mit den Handflächen nach außen spreizte, »die auf Bob nicht gut zu sprechen waren?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Alle sind gut mit ihm ausgekommen. Er hat nie schlecht über seine Arbeitskollegen im Kasino geredet. Er war ein liebenswürdiger Mensch. Das war auch der Grund, warum ich mich von Anfang an zu ihm hingezogen gefühlt habe.«
    »Warum hast du dich dann scheiden lassen?«
    »Wir haben uns nicht scheiden lassen«, verbesserte sie ihn. »Soweit ist es noch nicht gekommen. Wir haben uns vorübergehend getrennt, sozusagen auf Probe.«
    »Okay, dann lag ich wohl falsch.«
    »Ich glaube, wir waren einfach an einem Punkt in unserer Beziehung angelangt, wo wir uns zwar immer noch geliebt haben, aber ein bisschen Abstand nötig hatten, um alles gründlich zu überdenken …«
    »Hattest du eine Affäre?«
    Sie sah ihm ins Gesicht und presste die Lippen zusammen. Ihre Augen loderten wie Feuer. »Nein, überhaupt nicht. So was würde ich Bob nie antun und jemand anderem auch nicht.«
    »Und was war mit Bob? Hatte der vielleicht eine Affäre?«
    »Er war nicht dieser Typ Mann. Er war einer von der fürsorglichen und selbstlosen Sorte. Nicht so ein Kerl, wie ihn die meisten Frauen abkriegen. Einer, der den ganzen Tag rumsitzt, sich Football im Fernsehen anschaut und dabei furzt und Bierin sich reinschüttet und sich ständig von seiner Frau bedienen lässt. Bob hätte mich nie mit einer anderen Frau betrogen. Nie und nimmer. Er war ein treuer Ehemann.«
    Snow musterte ihr Gesicht und suchte nach Hinweisen, dass sie ihn anlog, aber ihr Blick verriet nichts. Er fuhr fort: »Erzähl mir ein bisschen mehr über die Transaktion auf dem Wohnmobil-Stellplatz. Warum hat Steve in bar bezahlt? Warum nicht mit einem Scheck?«
    »Das weiß ich nicht. Ich vermute mal, er hatte das Geld vorrätig und wollte nicht extra zur Bank gehen und sich einen Scheck ausstellen lassen.«
    »Wie viel war es?«
    »Achttausend.«
    »Er lässt so viel Geld im Haus rumliegen?«
    »Steve ist ein großer Spieler«, sagte sie. »Er spielt mindestens einmal die Woche Craps. An einem Abend hat er in ein paar Stunden Fünftausend gewonnen.«
    »Wow.« Snow rieb sich das Kinn. »Geht’s ihm finanziell gut?«
    »Scheint so«, sagte Karen. »Er hat keine Kinder und war noch nie verheiratet.«
    »Dann hat er bestimmt Geld wie Heu«, murmelte Snow.
    »Denkst du dir manchmal, dass es schön wäre, wenn du Kinder hättest, Jim?«, fragte sie.
    Er zuckte mit den Schultern. »Ein paar Mal hab ich daran gedacht, aber dann hab ich’s mir immer anders überlegt. Ich hab ziemlich schlimme Geschichten gehört. Ich glaub, ich hab nicht die Nerven für so was.«
    Sie seufzte und blickte auf den Küchenschrank über dem Waschbecken. »Manchmal wünsche ich mir, ich hätte eine Familie gehabt. Aber Doug war dafür schon zu alt. Und mit Gene und Bob, ich weiß nicht. Nach meiner ersten Ehe konnte ich mich einfach nicht dazu aufraffen.« Ihr Blick fiel wieder auf Snow. »Jim, meinst du, ich bin egoistisch?«
    »Auch nicht schlimmer als ich«, erwiderte Snow.
    »Das ist kein besonderer Trost für mich«, sagte sie. »Ich glaube, Mom hat es auch deshalb nicht bis achtzig geschafft, weil wir ihr keine Enkelkinder geschenkt haben, über die sie sich freuen konnte. Nicht mal eins. Das muss sie ziemlich frustriert haben.«
    »Ich hab mal gelesen, dass Leute mit Kindern eine niedrigere Lebenserwartung haben. Was für eine Auswirkung Kinder auf die Großeltern haben, darüber bin ich mir nicht sicher. Vielleicht das Gegenteil, weil sie meistens nichts anderes tun, als mit ihnen zu spielen.«
    »Typisch, dass du so was liest«, sagte sie.
    Snow beschloss, diese Bemerkung nicht zu kommentieren. Seine Schwester schien im Moment zickiger als gewöhnlich zu sein. In ihrer jetzigen Situation war dies verständlich. Snow dachte, dass es manchmal am klügsten war, wenn man nichts sagte. Stille füllte die Küche. Dann fing der Kühlschrank an, leise zu summen.
    Schließlich ergriff Karen das Wort: »Das hätte ich nicht sagen sollen. Ich glaub, ich bin etwas gereizt.«
    »Ist schon gut«, sagte Snow.
    »Gibt es denn sonst nichts, was du mich noch fragen möchtest?«
    Snow musterte seine Schwester für einen
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