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Tödliche Mitgift

Tödliche Mitgift

Titel: Tödliche Mitgift
Autoren: Eva Almstädt
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rechtfertigte. Was ging es die Ärztin an? Das, was geschehen war, war jetzt ganz allein ihre Angelegenheit. Na ja, nicht ganz. Die Tragweite der veränderten Situation drang nur langsam in ihr Bewusstsein. Dafür war das Gefühl, aus einer einigermaßen überschaubaren und geordneten Welt ins Chaos katapultiert worden zu sein, umso tiefgreifender. Pia versuchte, langsam und kontrolliert zu atmen, und hielt sich dabei an den Armlehnen des Untersuchungsstuhls fest. Sie wollte auf der Stelle die Uhr zurückdrehen, um mindestens zwei Monate.
    »… dreizehnter April«, sagte die Ärztin.
    »Wie bitte?«
    »Der voraussichtliche Geburtstermin Ihres Babys ist der dreizehnte April. Das kann sich aber noch um ein paar Tage nach vorn oder nach hinten verschieben, da Sie den Zeitpunkt der Empfängnis ja wohl nicht so genau wissen.«
    »Der war Ihrer Meinung nach wann?«, fragte Pia.
    Die Ärztin hob missbilligend eine Augenbraue, was Pia zu dem Entschluss brachte, sie das letzte Mal konsultiert zu haben. »Vor ungefähr sechs Wochen.«
    War das vor Italien gewesen … oder währenddessen? Pia wurde schwindelig. »Können Sie das nicht genauer feststellen?«
    »Nein. Ist Ihnen nicht gut, Frau Korittki?« Die Stimme der Ärztin kam plötzlich von weit her. Sie klang beunruhigt. Ihre neugierig aufgerissenen Augen hinter den stark vergrößernden Brillengläsern erschienen vor Pias Gesicht.
    »Eine Schwangerschaft erklärt zumindest einiges. Zum Beispiel vergammelnde Schweine hinterm Fleischtresen …«
    »Wie bitte?«
    »Ich meine meinen gestörten Geruchssinn. Sind sie fertig, darf ich jetzt aufstehen?«
    »Ja, aber langsam. Seien Sie vorsichtig. So lange Frauen wie Sie kippen einem schnell mal um …«
    Pia wankte in die durch einen bunt gestreiften Vorhang abgetrennte Umkleidekabine und zog sich ihre Unterhose an. Es war ein warmer Tag, sie trug einen Rock, den sie nur herunterstreichen musste. Sie schlüpfte mit schweißfeuchten Füßen in ihre Sandalen. Pia warf einen Blick in den Spiegel und sah eine fremde Frau.
    »Den Mutterpass bekommen Sie beim nächsten Mal. Wir sehen uns in vier Wochen. Lassen Sie sich bitte vorn einen neuen Termin geben, Frau Korittki.«
    Pia starrte sie wortlos an.
    »Und noch etwas.« Die Ärztin saß schon wieder hinter ihrem Schreibtisch und schrieb die neuen Untersuchungsergebnisse in die vor ihr liegende Karteikarte. Sie sah nicht auf, als sie sagte: »Eine ungeplante Schwangerschaft ist manchmal ein Schock. Geben Sie sich ein bisschen Zeit, um sich mit der neuen Situation vertraut zu machen. Sie sind im besten Alter für ein Kind …«
    »Ich habe auch noch einen Beruf«, entgegnete Pia störrisch.
    »Seien Sie froh.«
    Nachbemerkung der Autorin
    Alle Personen und Ereignisse dieses Romans sind frei erfunden. Eventuelle Ähnlichkeiten sind zufällig und nicht von mir beabsichtigt.
    Auch dieses Mal geht ein großes Dankeschön an jene, die »Tödliche Mitgift« in dieser Form überhaupt erst möglich gemacht haben. Fachlichen Rat zu Fragen in Bezug auf Auslandsermittlungen, Kriminalakten und Vernehmungen verdanke ich Detlef Riedel von der Kriminalpolizei Lübeck sowie Astrid Jönck, Kriminalpolizei Kiel. Dirk Scheerle vom LKA Niedersachsen hat mich über das Erstellen von Phantombildern informiert, und meine Fragen zu verdeckten Ermittlungen hat mir Sabine Hamm vom BKA in Wiesbaden beantwortet. Britta Langsdorff hat sich wieder einmal die Zeit genommen, das Manuskript in der Rohfassung zu lesen, und mir wertvolle Hinweise gegeben. Bei der Gestaltung der Szene am Unfallort half mir Kai Völcker weiter, und die Kampfszene verdanke ich maßgeblich Ulrike Kraus, JiuJitsu 4. DAN. Konrad Ulrich von der Firma Chubb Nord-Alarm hat mich in einem Gespräch davon überzeugt, dass moderne Sicherheitssysteme fast nicht zu umgehen sind. In Italien danke ich dem Geschäftsführer des Hotels Brufani Palace für die Führung durch »sein« Hotel. Das von mir beschriebene Guarini Palace Hotel ist aber meiner Fantasie entsprungen und hat nichts mit Ereignissen oder Personen im Hotel Brufani zu tun. Mein Mann Hans-Christian hat in Perugia mit mir zusammen einen Plan für den Diebstahl von Kunstschätzen entwickelt, während drei Mitarbeiter von Bambino-Tours im La Dogana unsere Kinder betreut haben. Einen wichtigen Beitrag zur Entstehung dieses Romans leisteten auch meine Lektorin Karin Schmidt, Dorothee Cabras und meine Agentin Franka Zastrow. Danke auch den Mörderischen Schwestern, durch deren Mailing-List ich
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