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Tödliche Mitgift

Tödliche Mitgift

Titel: Tödliche Mitgift
Autoren: Eva Almstädt
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des Rettungswagens, der kurz danach eintraf, registrierte sie nur noch als irritierende Störung. Bernhard Löwgen war tot.

32. Kapitel
    A ls Pia nach Hause kam, dämmerte über den Dächern der Altstadt schon der Morgen. Ihre Beine wollten sie kaum noch die Treppe hochtragen. Zu ihrer Überraschung wartete Hinnerk, von dem sie sich im Farchauer Forst ohne viele Worte getrennt hatte, in ihrer Wohnung auf sie.
    »Ich dachte , du brauchst vielleicht ein wenig Gesellschaft«, sagte er mit einem müden Lächeln. »War ja ’ne lange Nacht für dich.«
    »Hast du auch noch nicht geschlafen?«
    »Doch, ein wenig schon. Habt ihr den Kerl erwischt, der den Rover gefahren hat?«
    »Es war Caterina Nowak. Ja, wir haben sie. Zwei Uniformierte haben sie festgenommen, als sie das Tatfahrzeug in einem Lagerschuppen verstecken wollte, der zur Werkstatt ihres Vaters gehört.«
    »Sie wird sich da doch nicht herausreden können, oder?«, wollte er besorgt wissen.
    »Ich denke nicht.« Pia trat näher ans Bett heran und zog ihre Jacke aus. »Immerhin haben wir für die Tat heute Nacht zwei Zeugen: dich und mich. Für den Mord an Löwgen wird sie sich bestimmt verantworten müssen. Ich glaube inzwischen fest daran, dass Caterina Nowak auch schuld am Tod ihrer Schwägerin und an dem ihres Mannes ist. Zumindest indirekt. Aber das wird weitaus schwieriger zu beweisen sein …« Pia legte ihr Schulterhalfter ab und verstaute ihre Dienstwaffe samt Zubehör in einer Schublade.
    »Du meinst den Mord, dessentwegen du in Perugia warst?«
    »Ja. Das Opfer, Annegret Dreyling, war Caterina Nowaks Schwägerin. Bernhard Löwgen hat Annegret Dreyling und ihren Bruder Matthias Nowak zufällig gefilmt, als sie es im Hotelbett miteinander getrieben haben. Wir konnten die Aufnahmen, die Löwgen seinem Anwalt aus Italien zugeschickt hat, sicherstellen. Löwgen hatte die Aufnahmen in Perugia Caterina Nowak gezeigt, und die … Ich nehme an, sie hat sich an ihren Onkel gewandt. Der Betrug, die Blutschande, das musste gerächt werden. Und Rizzo konnte zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Rache üben für Caterina und – und das war ihm vielleicht noch wichtiger – gefährliche Mitwisser aus dem Weg räumen.« Sie starrte einen Augenblick nachdenklich aus dem Fenster.
    »Annegret Dreyling und Matthias Nowak. Dieser Rizzo hat sie beide ermordet, meinst du? Und Caterina Nowak hat ihn dabei unterstützt und gedeckt?« Hinnerk klang ungläubig.
    »Ich bin mir sicher, dass es so war. Rizzo stammt übrigens aus einer bodenständigen süditalienischen Familie von Bauern; sein älterer Bruder ist Metzger. Das Schächten von Tieren wird ihm nicht fremd sein.« Pia zog sich das T-Shirt über den Kopf und warf es auf die Fensterbank.
    »Warum hat Löwgen überhaupt heimlich Filmaufnahmen in dem Hotelzimmer gemacht?«, wollte Hinnerk wissen, während er jede von Pias Bewegungen verfolgte.
    Sie ließ ihre Jeans zu Boden fallen. »Er hatte das Kamera-Equipment, die Minikamera, den Festplattenrekorder und sein Notebook dabei, weil er es für einen Einbruch benötigt hat. Er hatte damit aufgezeichnet, wie der Zahlencode einer Hausalarmanlage eingetippt worden war, um sich später mit dem Code zu legitimieren und in das Haus eines gewissen Paolo Sassone hereinzukommen. Als das erledigt war, konnte er wohl nicht widerstehen und hat die Kamera heimlich in Annegrets Hotelzimmer installiert. Angeblich zu ihrem Schutz, weil sie sich verfolgt fühlte … Er muss selbst völlig von der Rolle gewesen sein, als er gesehen hat, wie seine angebetete Annegret sich mit ihrem eigenen Bruder in den Laken gewälzt hat. Ich hätte es wissen können … dann wäre Löwgen vielleicht noch am Leben.«
    »Unsinn, du bist nicht verantwortlich für das, was die Leute anstellen. Wenn einer eine Mitschuld hat, dann Löwgen. Warum hat er Caterina Nowak die Aufzeichnungen gezeigt? Er musste doch befürchten, dass sie etwas unternehmen würde.«
    »Löwgen und Caterina Nowak kannten sich schon lange. Sie haben einander offenbar gehasst. Vielleicht war es die ersehnte Möglichkeit für ihn, ihr eins auszuwischen.«
    »Aber den Mord selbst hat er nicht aufgezeichnet?«
    »Nach dem Schock über seine Entdeckung hat er die Kamera entfernt. Wir haben nur noch die Reste von Klebeband auf dem Schrank gefunden.« Pia kroch zu Hinnerk unter die Decke.
    »Himmel, du bist ja eiskalt! Nimm deine Füße da weg, sonst bekomme ich eine spontane Nierenbeckenentzündung«, beschwerte er sich.
    »Dein Risiko, wenn
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