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Todeskette

Todeskette

Titel: Todeskette
Autoren: Colin Forbes
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war ein Schlafzimmer mit einem großen Himmelbett. Als er hörte, wie hinter ihm der Schlüssel im Schloss gedreht wurde, wirbelte er herum.
    »Wollten Sie mir nicht den Pike’s Peak zeigen?«, fragte er Crystal, die ganz dicht an ihn herangetreten war.
    »Später«, flüsterte sie und streifte sich die dünnen Träger ihres Tops von den Schultern, während sie gleichzeitig ein Bein so energisch zwischen Tweeds Beine schob, dass dieser das Gleichgewicht verlor und rückwärts auf das Bett fiel. Crystal warf sich auf ihn. »Ich stehe total auf ältere Männer!«, keuchte sie.
    »Die jungen Hüpfer haben doch alle keinen Stil!«
    Ihre vollen Brüste halb entblößt, krallte sie sich an Tweeds Jackett. Tweed hob die Hände, legte sie auf Crystals nackte Schultern und schob ihren Oberkörper gegen ihren erbitterten Widerstand von sich. Sie war stark, aber er war stärker. Nach einem kurzen Kampf hatte er sie aus dem Bett gestoßen und war selbst aufgestanden. Als Crystal ihn mit einem spöttischen Grinsen ansah, holte er aus und gab ihr eine schallende Ohrfeige.
    »Oho!«, sagte sie. »So gefallen Sie mir. Ich liebe impulsive Männer.«
    »Ziehen Sie sich sofort wieder ordentlich an«, befahl Tweed, trat vor den auf einer Kommode stehenden Spiegel und rückte sich seine Krawatte zurecht.
    Als er sah, dass Crystal die Träger ihres Tops wieder hochgestreift hatte, drehte er sich um.
    »Noch ein bisschen höher«, sagte er, während er zur Tür ging. Crystal folgte seiner Anweisung. Als Tweed den Schlüssel umdrehte, den sie hatte stecken lassen, lief sie zu ihm und legte ihm sanft die Hand auf den Arm.
    »Lassen Sie mich zuerst nachsehen, ob der Schnüffler nicht draußen herumschleicht«, sagte sie mit gedämpfter Stimme.
    »Was für ein Schnüffler?«
    »Snape. Der Kerl steckt seine Nase überall hinein. Deshalb sperre ich auch immer mein Zimmer ab, wenn ich nicht drin bin, und behalte den Schlüssel ständig bei mir.«
    Vorsichtig öffnete sie die Tür und steckte den Kopf hinaus. Als sie sah, dass der Gang leer war, trat sie auf den Flur und winkte Tweed, damit er ihr folgte.
    »Die Luft ist rein«, sagte sie, während sie die Tür von außen wieder absperrte.
    »Auch wenn Sie mir das viel eicht nicht glauben: Ich bin mehr um Ihren Ruf besorgt als um meinen eigenen.«
    »Das glaube ich Ihnen aufs Wort«, erwiderte Tweed, der nicht wollte, dass sie wieder loslegte.
    »Sie sollten sich vielleicht doch den Berg kurz ansehen, damit Sie den anderen davon erzählen können«, sagte Crystal und ging voraus zu dem Fenster am Ende des Ganges. Tweed fand, dass sie jetzt sehr viel vernünftiger und ruhiger war als noch vor einer Minute in ihrem Schlafzimmer. Als er ans Fenster kam, trat sie einen Schritt zur Seite und machte ihm Platz.
    Tweed blickte hinaus und sah unter sich den dichten Wald, der sich auf allen Seiten bis zum Horizont erstreckte. Etwa eine halbe Meile vom Haus entfernt erhob sich daraus ein steiler, spitz zulaufender Felskegel, der Tweed wie eine verkleinerte Ausgabe des Matterhorns vorkam. Der Berg faszinierte ihn derart, dass er wie in Trance stehen blieb, bis Crystal ihn von hinten am Ärmel zupfte.
    »Vielleicht sollten wir jetzt besser wieder nach unten gehen«, sagte sie. »Sonst wundert sich Marshal am Ende noch, wo wir bleiben.«
    »Sie haben recht«, sagte Tweed und drehte sich um.
    Als sie zurück zur Treppe gingen, redete Crystal leise auf ihn ein.
    »Vor vielen Jahren soll das Stück Land, auf dem der Berg steht, einmal einem Mann namens Pike gehört haben«, erzählte sie. »Daher auch der Name Pike’s Peak. Übrigens heißt auch das beste Hotel in Gladworth so.«
    »Wie kommt man denn von hier nach Gladworth?«, fragte Tweed, während er Crystal das Top, das ihr hinten aus der Hose hing, zurück in den Bund steckte.
    »Vielen Dank«, sagte sie. »Das hätte nicht gut ausgesehen. Aber Sie wollten wissen, wie man nach Gladworth kommt. Das ist ganz einfach. Wenn Sie aus unserem Tor fahren und nach links abbiegen, ist es die erste Ortschaft, auf die Sie stoßen. Gladworth ist ein hübsches Dörfchen, das Sie sich unbedingt ansehen sollten.«
    Als sie in die Bibliothek zurückkamen, saßen die anderen noch immer um den antiken Couchtisch herum, auf dem jetzt eine Flasche Whisky stand. Marshal hatte ein halb volles Glas in der Hand und prostete ihnen damit zu, während Paula freundlich zu Crystal hinüberlächelte.
    »Dieser Berg ist wirklich ein faszinierender Anblick«, sagte Tweed, während er auf
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