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Die Rebellen von Terra

Die Rebellen von Terra

Titel: Die Rebellen von Terra
Autoren: Andre Norton
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Einleitung
     
    Als die Einwohner eines kleinen, aus neun Planeten bestehenden Systems mit einer gelben, Sol genannten Sonne am Rande der Galaxis Raumfahrtpläne in die Wirklichkeit umsetzten und damit in unser Gebiet eindrangen, sah sich Central Control vor ein Problem gestellt, dessen Lösung nicht aufgeschoben werden durfte. Diese »Menschen«, wie sie sich selbst nannten, verrieten kühnes, strebsames Vorgehen, ein gut fundiertes technisches Wissen und einen nicht übersehbaren Kampfgeist. Aggressiv beschäftigten sie sich mit jedem Problem, das sich ihnen stellte. Wäre dieser ungebrochene Kampfgeist von unseren Kontrollstellen nicht auf Anhieb erkannt worden, hätte es leicht zu einer Katastrophe kommen können.
    Doch die erforderlichen Maßnahmen wurden auf der Stelle eingeleitet und diesen Menschen von Terra eine Rolle zugewiesen, die nicht nur ihrer eigenen Natur entsprach, sondern gleichzeitig als Sicherheitsventil diente. Nachdem die Psychotherapeuten von Central Control die entsprechenden Analysen erstellt hatten, wurden die Bewohner von Terra als Söldner in der gesamten Galaxis eingesetzt, damit sie sich bewähren konnten.
    Sie wurden in Horden und Legionen eingeteilt, was ihrer eigenen solaren Geschichte genau entsprach. Diese Organisationen, in denen es sogenannte »Archs« und »Mechs« gab, traten in den Dienst eines planetarischen Herrschers, um gegen Sold seine Kämpfe zu führen.
    Die Archs der Horden wurden ausschließlich in primitiven Welten eingesetzt und waren in der Regel nur mit Hieb- und Stichwaffen ausgerüstet. Die Mechs der Legionen verfügten bereits über technisch entwickelte Waffen die jedoch nur selten zum Einsatz kamen.
    Nach eingehender Eignungsprüfung wurden die Menschen dann den Archs oder Mechs zugeteilt und nach intensiver Ausbildung den jeweiligen Kommandanten zugewiesen. Ein Teil ihres Soldes wurde einbehalten und ihrer heimatlichen Welt Terra überwiesen. Innerhalb einer Generation hatten sie sich mit der ihnen zugewiesenen Rolle abgefunden, ohne dagegen zu murren.
    Dreihundert Jahre später – auf Terra zählte man das Jahr 3956 n. Chr. – heuerte ein Rebellenführer von Fronn eine kleine Horde an. Dabei ergab sich eine Situation, die nicht nur die Geschichte der Menschen von Terra radikal veränderte, sondern sich möglicherweise auf die gesamte Galaxis erstreckte. Es bleibt abzuwarten, ob sich diese Situation zu unser aller Nutzen auswirken wird oder nicht.
    (Auszug einer Lektion aus »Galaktische Geschichte XX« der Galaktischen Universität von Zacan am Tage Zol – nach Zeitrechnung von Terra 4130 n. Chr.)

 
1
     
    Da Kana Karr, Arch Schwertmann dritter Klasse, noch nie auf Prime gewesen war, hätte er sich am liebsten an die Wand des Raumhafens gelehnt und ununterbrochen auf die Türme und Rampen gestarrt, die sich weit in den blauen Morgenhimmel erhoben. Doch damit hätte er sich sofort als Neuling verraten und begnügte sich deshalb mit einem gelegentlichen, unauffälligen Blick. Es ärgerte ihn, daß er einen ganzen Monat später als die Kameraden seiner Ausbildungsklasse herbeordert worden war, denn nun war er bestimmt der einzige Neuling hier vor dem Rekrutierungszentrum.
    Die bloße Anwesenheit auf Prime war erregend. Um dieses Ziel zu erreichen, hatte er ein hartes, zehnjähriges Training absolviert. Er stellte sein Sturmgepäck auf den Boden und rieb sich die feuchten Handflächen an der Hose. Der steife Kragen seiner neuen, grüngrauen Uniform scheuerte an seinem Hals, und der Helm auf seinem Kopf wurde immer schwerer.
    Im Gegensatz zu ihm trugen alle anderen, die mit ihm hergekommen waren und nun auch hier warteten, bereits Rangabzeichen und teilweise auch Orden für die hinter ihnen liegenden Einsätze.
    Nun, sagte er sich, das war schließlich nur eine Frage der Zeit. Irgendwann hatten sie alle mal so angefangen wie er.
    Da sah Kana einen glänzenden Wagen an dem Gebäude vorfahren. Ein untersetzter Mann in einer grellroten Tunika stieg aus, gefolgt von zwei Männern in schwarz-weißer Tunika. Die wartenden Söldner wichen wie auf Kommando zur Seite und bildeten eine Art Spalier vor dem Portal.
    Kana Karr wußte nur zu gut, daß es kein Ehrenspalier war. Auf dem Heimatplaneten Terra nahm man kaum Notiz von den galaktischen Agenten. Unwillkürlich ballte er die Fäuste, als er zusah, wie der Mann mit der roten Tunika durch das Portal schritt.
    Kana war noch mit keinem der Agenten in Kontakt gekommen. Irgendwie stellte er keine gedankliche
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