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Todesglocken für John Sinclair

Todesglocken für John Sinclair

Titel: Todesglocken für John Sinclair
Autoren: Jason Dark
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der Teufel gegen seine Feinde unternahm. Er griff nicht einfach an, nein, er dachte über gewisse Tricks und Kniffe nach und wollte sie immer wieder gegen seine ureigenen Feinde einsetzen.
    Satan hatte gerufen, und sie kamen.
    Noch stand der Teufel im Mittelpunkt. Der Flammenkranz umhüllte und umloderte ihn wie ein feuriger Mantel, ohne ihn allerdings verbrennen zu können.
    Ihm gehorchte das Feuer, er konnte es dirigieren, schließlich sprach man nicht umsonst vom lodernden und verzehrenden Feuer der Hölle, das vom Satan geschaffen worden war.
    Die Finsternis riß auf. Es schien so, als hätte man gewaltige Löcher in die Schwärze geschaufelt, und aus ihnen krochen die unheimlichen Gestalten hervor, die der Satan gerufen hatte.
    Es waren Wesen und Gestalten, wie sie nur ein krankes Hirn erschaffen konnte. Die Helfer des Satans, Monstren, Bestien, Mutationen. Geflügelte Ungeheuer waren ebenso vertreten wie Geschöpfe mit zehn oder mehr Köpfen und haushohen Körpern. Schlangenmenschen oder Vampirungeheuer gaben sich ebenfalls ein Stelldichein, aber auch fischähnliche Gestalten mit reißzahnbewehrten Mäulern, aus denen zusätzlich noch grüne Flammen schössen und die Schwärze mit ihrem fahlen Schein erhellten.
    Bilder des Schreckens, alptraumhafte Szenen, wie sie oft von der Welt für verrückt gehaltene Maler auf die Leinwand brachten. Durch den Ruf des Teufels hatte sich das Pandämonium geöffnet und seine Kreaturen entlassen, die um den Herrscher der Hölle einen Kreis gebildet hatten und abwarteten, was ihnen der Satan zu sagen hatte. Wieder begann der Teufel zu lachen, während Feuer aus seinem Maul schoß. »Ihr seid gekommen, meine Freunde, weil ich euch gerufen habe. Ihr habt meine Stimme vernommen, ihr kennt sie, ihr wißt, wer zu euch redet, aber deshalb habe ich euch nicht hergerufen. Es gibt nämlich eine Änderung. Von jetzt an werdet ihr nicht nur auf meine Stimme hören, sondern auf etwas anderes, das ebenso mit mir in Verbindung steht, denn ich allein habe mir das Besondere einfallen lassen.«
    Der Teufel wußte, wie man Spannung erzeugte, deshalb behielt er die Ruhe und sprach zunächst nicht weiter.
    Sie warteten, und der Satan schaute sie fast alle an. Es waren nicht die gefährlichsten Diener, die der Hölle zur Verfügung standen. Oft genug trog der Schein. Da sahen die Monstren zwar schlimm aus, Menschen würden sich auch zu Tode erschrecken, aber das Böse an sich waren sie nicht. Das war viel subtiler. Man konnte es auch nicht sehen, es ließ sich vergleichen mit einem nicht sichtbaren Atem, der überall vorhanden war und von den Menschen eingesaugt wurde. Manche, die dafür empfänglich waren, blieben auf der Strecke und wurden Diener des Teufels, der ihre Psyche damit auf schlimme Art und Weise verändert hatte. Andere widerstanden dem Hauch des Bösen und veränderten sich nicht.
    Wieder andere kämpften dagegen an, aber die waren in der Unterzahl und riskierten oft genug ihr Leben.
    Die Großen Alten waren besiegt. Nur mehr einen von ihnen gab es, den gefährlichsten von allen, den Spuk. Aber die anderen fünf hatten es nicht geschafft, sich die Hölle und damit den Teufel Untertan zu machen, was Asmodis natürlich mächtigen Auftrieb gegeben hatte und auch sein Ansehen hatte steigen lassen.
    Asmodis stellte sich in den Mittelpunkt des Kreises. Sein Blick veränderte sich, die Flammen sanken zusammen und glitten gleichzeitig auf ihn zu, wobei sie sich sein Gesicht ausgesucht hatten und in seinen Augen verschwanden.
    Zurück blieb ein hellrotes, feuriges Leuchten der Pupillen, die sich rasend schnell um die eigene Achse drehten, so daß der Eindruck entstand, als würden sich in den Augenhöhlen der dreieckigen Satansfratze brennende, kleine Wagenräder bewegen.
    »Ich habe etwas geschaffen, das einmalig ist«, erklärte der Satan. »Es ist ein Gegenstand, wie ihn die Menschen kennen und ihn verehren. Sie haben über ihn geschrieben, sie haben von ihm gesprochen, denn er gehört zu ihrem täglichen Leben. Künstler beschäftigten sich mit ihm, gaben ihm neue Formen und Größen, aber im Prinzip ist dieser Gegenstand gleichgeblieben. Auch ich habe ihn nicht verändert, nur seine Größe ist wirklich einmalig. Sie übertrifft alles bisher Dagewesene. Niemand außer mir hat ihn bisher gesehen, aber euch will ich ihn zeigen. Schaut her!«
    Nach dem letzten Wort bewegte Asmodis den rechten Arm. Die Klauenhand deutete in die Tiefe, und aus ihr jagte etwas hervor, das man als einen breit
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