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Todesglocken für John Sinclair

Todesglocken für John Sinclair

Titel: Todesglocken für John Sinclair
Autoren: Jason Dark
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gefächerten Blitz bezeichnen konnte. Er schlug ein in die Dunkelheit, breitete sich noch stärker aus, so daß er ein gewaltiges Loch in sie riß und alle, auch der Satan, in die Tiefe schauen konnte.
    Ein riesiges Oval war entstanden. Groß und breit wie ein Krater, und der Mittelpunkt strahlte rötliches Licht aus.
    Der Teufel und seine herbeigerufenen Begleiter starrten in die Tiefe, aus Augen, die man kaum als solche bezeichnen wollte. Sie alle sahen den Mittelpunkt!
    Es war ein Glocke!
    ***
    So etwas hatte es noch nie gegeben. Von einer immensen Größe und höchstens von den breitesten Armen eines Krans zu umfassen. Die Glocke schwebte im Nichts, und der rötliche Widerschein spiegelte sich auf der mattschwarzen Fläche ihrer Außenhaut.
    Ja, sie war schwarz wie die Seele eines Teufelsdieners, und der Satan selbst hatte ihr seinen Atem eingehaucht. Ein gefährliches Instrument, das wußte jedes Monstrum, das auf die Glocke starrte und auf weitere Erklärungen seines Herrn und Meisters wartete.
    Der Teufel ließ sich Zeit. Er wollte sich an der Überraschung seiner Kreaturen weiden, und seine Lippen verzogen sich zu einem bösen Grinsen in die Breite.
    »Das ist sie!« rief er schließlich. »Die Todesglocke!«
    Keiner wußte ihm darauf eine Antwort zu geben. Damit hatte Asmodis auch gerechnet, und er begann damit, seinen schrecklichen Zuhörern die Funktion dieser Glocke zu erklären.
    »Menschen werden von den Klängen einer Glocke gerufen. Sie sind oft genug für sie Balsam, denn sie holen sie dorthin, wo das angeblich Gute zu Hause ist. Ich aber hasse es, ich will mit diesem Guten nichts zu tun haben. Aber«, er senkte die Stimme und belegte sie gleichzeitig mit einem lauernden Unterton, »da gibt es noch etwas, das ihr euch merken sollt. Wer die Menschheit für sich und seine Pläne gewinnen will, muß versuchen, sie mit ihren eigenen Waffen zu schlagen. Er muß sie ausgeforscht haben, muß sie sehr genau kennen, und ich habe das getan. Ich haßte die Glocke, das gebe ich zu, weil sie etwas verkörpert, das mir zuwider ist. Ich habe auch überlegt und bin zu dem Entschluß gekommen, daß ich die Glocke umdrehen kann. Wenn sie zu läuten beginnt, weshalb, so frage ich euch, sollen die Menschen nicht auch mir folgen? Diejenigen, die bereits auf meiner Seite stehen, wissen Bescheid. Wenn sie das Läuten der Glocke hören, ist für sie der Zeitpunkt gekommen, um einzugreifen. Diese Glocke läutet den Tod ein, und ich will vor allen Dingen, daß sie den Tod eines Menschen einläutet und ihm zu erkennen gibt, wie gering seine Chancen letztendlich doch sind. Dieser Mensch heißt John Sinclair. Eigentlich ist die Glocke nur für ihn allein gegossen worden. In den Tiefen der Hölle, den Schlünden der Verdammnis, habe ich die Glocke hergestellt. Mein Geist durchweht sie, und das könnt ihr, die ihr die Glocke als erste seht, auch als äußeres Zeichen erkennen. Schaut sehr genau hin!«
    Es gab kein Monster, das diesen Befehlen nicht genau nachkam. Sie starrten in die Tiefe, ihre Blicke brannten sich an der schwarzen Außenhaut der Glocke fest, und sie sahen den Beweis, den der Teufel ihnen angekündigt hatte. Sein Bild erschien!
    Es war die widerliche, dreieckige Fratze, die sich rotgolden schimmernd auf der Außenhaut abzeichnete. Da war nichts ausgelassen worden. Jede Gesichtsfalte zeichnete sich deutlich ab, und sogar zwei gekrümmte Hörner stachen aus der Stirn. Wenn sich der Teufel zeigte und die Glocke läutete, sollte ein jeder erkennen können, wem sie gehorchte und wer ihr Erbauer gewesen war.
    »Sie ist ein Meisterwerk geworden!« lobte sich der Satan selbst. »Ein wahres Kunstwerk, das wird niemand bestreiten. Geschmolzenes Erz, versehen mit meinem Atem und eingehaucht mit der magischen Kraft einer unendlichen Hölle, wird sie ihren finsteren Klang verbreiten und diejenigen zu mir rufen, auf die es mir ankommt. Ich habe lange an dem Plan geknobelt. Viele wissen Bescheid. Die Hexen sind von meiner Helferin Lilith informiert worden. Selbst die Toten warten auf ihr Läuten, und wir werden zuschauen, wie ihr Klang das Chaos vorbereitet. Niemand kann sich wehren, denn ich habe sie mit meiner Kraft versehen, und ich werde dafür sorgen, daß sie auch mein Todfeind hört, dieser verfluchte Geisterjäger John Sinclair!« Satans Stimme überschlug sich fast. Jedes Wort strömte den Haß aus, den er empfand, und aus seinem Maul schossen plötzlich lange Feuerzungen, so erregt und überzeugt war er von seiner
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