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Todesfeuer

Todesfeuer

Titel: Todesfeuer
Autoren: Jonathan Kellerman
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Parmer nicht so komisch finden würde wie Ihrer.«
    Milo lachte. »Jetzt geht’s los.«
     
    Carlo Scoppio fuhr an der Auffahrt zur Stadtautobahn vorbei, hielt sich weiter in Richtung Süden, zum Washington Boulevard, dann nach Westen. Unmittelbar hinter der Vermont Avenue stieß er in eine Einkaufszeile. Jede Menge Leerstand, aber ein Donutladen und eine Münzwäscherei gingen ganz gut. Desgleichen das Dynamite Action Gym, dessen Name in Thai-Buchstaben darunter stand. Durch die weit offene Tür fiel helles Licht.
    Der Pickup hielt davor. Scoppio stieg aus, ging hinein.
    »Ich glaube, buchstäblich trifft es«, sagte Lindstrom.
    Milo griff zum Funkgerät. »Sieht irgendjemand aus wie ‘ne Fitnessstudioratte?«
    »Müsste Lopez sein«, sagte der Leiter des Greiftrupps.
    »Wo ist er?«
    »Ich bin hier, Lieutenant«, meldete sich eine andere Stimme. »Zwei Blocks weiter südlich.«
    »Was haben Sie an?«
    »Was er immer anhat«, sagte der leitende Cop. »Das ärmellose Sweatshirt, damit er mit seinen Knarren angeben kann.«
    Gekicher von draußen.
    »Wer hat, der hat«, sagte Lopez.
    »Wie wär’s, wenn Sie reingehen und angeben«, sagte Milo. »Beobachten Sie die Zielperson, wenn es sicher ist.«
    »Wenn der Laden für alle offen ist, sollte das mühelos gehen. Wenn er nur für Mitglieder ist und eine Rezeption hat, könnte es schwer werden.«
    »Es gibt nur eine Möglichkeit, das rauszufinden, Officer Lopez.«
     
    Um achtzehn Uhr elf begab sich Jarrel Lopez mit seinem fast fünfzig Zentimeter dicken Hals, den ebenso starken Bizepsen und den rindshälftengroßen Oberschenkeln auf den Weg in das Sportstudio.
    Kurz daraufkam er wieder heraus. Trabte zum FBI-Auto. »Alles schön offen, hauptsächlich Kampfsport, aber auch normales Boxen. Zielperson arbeitet am Punktball.«
    »Ein Faustkämpfer.«
    »Er schlägt wie ein Mädchen. Soll ich mir eine Tageskarte für eine Mitgliedschaft auf Probe kaufen, reingehen und ihn im Auge behalten?«
    »Ich hätte Sie lieber wieder bei Ihren Kameraden, bewaffnet und gefährlich.«
    »Das hab ich mir heute Morgen auch gesagt, Lieutenant. Schöner blauer Himmel, ich könnte was Bewaffnetes und Gefährliches gebrauchen.«
     
    Um achtzehn Uhr achtundvierzig stieg Gayle Lindstrom aus dem Auto, und Milo übernahm das Lenkrad. Sie überprüfte ihr Make-up, schüttelte ihre Haare aus, stolzierte zu dem Donutiaden und kam mit einem dampfenden Becher wieder heraus. Ihr Kapuzenshirt, pfirsichfarben und auf Figur geschnitten, verbarg das Kabel, das hinten in ihrer Jeans steckte.
    Es war keine Leihgabe von Aaron Fox; das FBI hatte seine eigene Spielzeugkiste.
    »Das hier nennen wir den elektrischen String«, sagte Lindstrom.
    »Autsch«, sagte Milo.
    »Nicht unbedingt.«
     
    Um neunzehn Uhr vierzehn verließ Carlo Scoppio, der müde wirkte und leicht errötet war, das Sportstudio.
    Bevor er bei seinem Pickup war, ging eine junge Frau in einem pfirsichfarbenen Kapuzenshirt auf ihn zu und lächelte ihn an, wirkte aber verdächtig nervös.
    »Entschuldigen Sie?«
    »Hm-hm.«
    »Ich glaube, ich habe mich verlaufen. Ist das hier eine schlimme Gegend?«
    »Kann schon sein. Woher sind Sie?«
    »Aus Tempe. Das ist in Arizona. Ich sollte mich am Hollywood Boulevard, Ecke Vine Street mit jemand treffen. Ist das in der Nähe?«
    Spöttisches Lachen. »Nicht unbedingt.«
    »Das kann nicht Ihr Ernst sein.«
    »Es ist ziemlich weit weg - haben Sie ein Auto?«
    »Ich habe den Bus genommen. Von der Union Station. Man hat mir gesagt, ich soll am Jefferson Boulevard aussteigen und nach… ich hab’s vergessen. Hier in der Gegend ist es also gefährlich?«
    »Ich würde nach Einbruch der Dunkelheit hier nicht rumlaufen.«
    »O Mann… können Sie mir zeigen, wo es nach Hollywood geht?«
    Lachen. »Zeigen kann ich’s - da lang. Nach Norden. Aber Sie können nicht hinlaufen.«
    »Gibt’s hier einen Bus?«
    »Keine Ahnung - was zum -«
    Carlo Scoppio erstarrte, als Milo und sechs andere große Männer laut rufend auf ihn zurannten. Gayle Lindstrom hatte ihre Handschellen herausgezogen, teilte ihm mit, dass er festgenommen sei. Scoppio schlug die Handschellen weg, traf Lindstroms Unterarm und brachte sie aus dem Gleichgewicht.
    Die Kommandos eines aus lauter Bässen bestehenden Chores hallten durch die Einkaufszeile, als Scoppio seine Trainingstasche fallen ließ und in Boxkämpferstellung ging. Mit erhobenen Fäusten, lächerlich altmodisch.
    »Polizeipolizeipolizei halten Sie Ihre Hände so, dass wir sie
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