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Todesfeuer

Todesfeuer

Titel: Todesfeuer
Autoren: Jonathan Kellerman
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Lieutenant«, sagte die kleinere Polizistin.
    Er wandte sich an Rieffen. »Man sieht sich, Lara. Oder sollen wir allmählich mit Kathy anfangen? Um der alten Zeiten willen.«
    Sie reagierte mit einem sengenden Blick und warf die rotblonden Haare zurück.
    »Ihre Strähnchen gefallen mir«, sagte die größere Polizistin. »Was benutzen Sie, L’Oreal?«
     
    Milo ging wieder hinein, nahm seine Jacke vom Tisch und überprüfte den Minivideorecorder, den er darunter versteckt hatte. Eine Hightech-Leihgabe von Reeds Halbbruder Aaron Fox, ehemals Detective bei der Mordkommission des LAPD und jetzt Privatdetektiv in Beverly Hills, der eine Vorliebe für derlei Spielzeuge hatte.
    Ein kurzer Probelauf zeigte, dass Bild und Ton einwandfrei waren. »Perfekt. Abgesehen von meiner Linie. Sieht aus als hätte ich fünf Kilo zu viel. Können die nicht ‘ne Kamera erfinden, die so was nicht macht?«
    Er zog Handschuhe an und durchsuchte Rieffens Tasche.
    In ihr waren die Beglaubigungsschreiben des Coroners und fünf Fotos von ihr und M. Carlo Scoppio in Wanderkleidung vor einem Wald.
    »Hat sie auf dich so gewirkt, als wäre sie eingeschüchtert worden?«
    »Nicht im Geringsten.«
    Eine Brieftasche enthielt hundertdreiundzwanzig Dollar in bar und etwas Kleingeld, Ausweise und Kreditkarten, die auf die Namen Lara Rieffen, Kathy Lara Vanderveldt, Laura Vander, Kathleen Rieffenstahl, Laura Rice, Cathy Rice und Lara Van Vliet liefen.
    Ein Springmesser und eine Dose Pfefferspray teilten sich mit zwei Tampons ein Reißverschlussfach.
    »Das schreit förmlich nach einer geistreichen Bemerkung«, sagte Milo, »aber mir fehlt die Kraft.«
    Ein zweites Fach enthielt ein Paar Opalohrringe. Er musterte die Innenseite.
    Der eine war graviert.
     
    DF
     
    »Ein Andenken an den Mord. Die arme Doreen.«
    In einem weiteren Fach, tiefer und mit einem Druckknopf verschlossen, befanden sich ein Fettstift, Pfefferminzdrops und ein einzelnes Blatt Papier, Briefgröße, zweimal gefaltet.
    Eine vier Monate alte E-Mail von [email protected] an [email protected].
     
    Hey baby in der kanzlei hat heute jemand eins von diesen dämlichen postern aufgehängt, diese bekräftigung inneren friedens, und ich dachte an dich und habe mir das hier ausgedacht:
     
    KATHYS UND MÜNTES ABSOLUTE ABLEHNUNG (FÜR ÄUSSERES CHAOS)
     
    Ich sage die Wahrheit. Sie lügen. Ich bin stark. Sie sind schwach. Ich bin gut. Sie sind schlecht.
     
    das trifft es in etwa, hey, baby? wenn du es willst, sag es, du bist ne bombe LOL. liebe dich für immer, lös weiter meinen zünder aus Irvin Wimmers tauchte mit zwei weiteren Sheriffs in braunen Uniformen auf. Nach einer kurzen, munteren Plauderei mit Milo brachten Wimmers und sein Team Rieffen weg, führten sie in Handschellen und mit gesenktem Kopf durch die Krypta, vorbei an verdutzten Kollegen und Dave McClellan, der ihr einen angewiderten Blick zuwarf. Als sie unmittelbar vor McClellan war, zeigte er Milo den hochgereckten Daumen.
    Rieffen blickte zu ihm auf. Eine Kobra, die im Schlaf gestört wurde.
    »Ein Meisterwerk der Manipulation«, sagte ich. »Hat ihr viel genützt«, sagte Milo. »Das war auf dich gemünzt.«
    »Moi? Ich bin erschüttert.« Er grinste. »Und, wie war ich, Cecil B.?«
    »Du verdienst einen Prozentsatz von den bereinigten Bruttoeinnahmen und einen großen Batzen vom Marketingumsatz.«
    »Ein Hurra auf Hollywild - nicht dass ich wirklich geschwindelt habe.«
    »Gott bewahre.«
    »Denk mal drüber nach: Monte wird bald in Gewahrsam genommen, ich war bloß ein bisschen früher dort.«
    »Ich werde deinen Wahlausschuss auf Touren bringen, sobald wir wieder im Büro sind.«
    »Gibt es irgendwelche Zweifel, dass er sich gegen sie wenden wird, sobald wir ihn haben? Und Bobby hat irgendwie mit mir geredet. Aus dem Grab. Das ist eine Art zu reden, stimmt’s? Und schau, er hatte recht, Bobby, meine ich. Ich nehme an, meine Schwindelei bezüglich der Knarre war ein bisschen ungezogen, aber ich musste es machen, ich hatte so eine Angst, dass ich den Fall nie abschließen würde. Mein Boss kann so gemein werden, wenn er mich anbrüllt, geht’s mir richtig schlecht. Und hey, das hat auch funktioniert, und jetzt komme ich an diese garstige alte Knarre ran, und sie wird nicht mehr dazu benutzt, um jemand anders tot zu machen. Sagen Sie mir bitte, dass ich ein guter Mensch bin, Dr. Delaware.«
    Ich lachte immer noch, als wir zum Auto kamen. Er nicht.
    »Was ist los?«, sagte ich.
    »Nichts ist los, das Leben ist klasse.
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