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Todes Kuss

Todes Kuss

Titel: Todes Kuss
Autoren: TASHA ALEXANDER
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lüften.“
    „Nichts hätte mich davon abhalten können, der Wahrheit auf den Grund zu gehen!“
    „Bitte, seien Sie in Zukunft vorsichtiger! Ich hatte solche Angst um Sie! Andrew Palmer ist ein skrupelloser Mann. Er hätte Sie getötet, wenn er sich ernsthaft von Ihnen bedroht gefühlt hätte. Sie ahnen ja nicht, wie froh ich bin, dass Ihnen nichts geschehen ist.“
    Spontan gab ich ihm einen Kuss auf die Wange.
    Er lächelte und umschloss mein Gesicht mit den Händen.
    Leider wurde in diesem Moment die Tür geöffnet, und Monsieur Fournier trat ins Zimmer. „Lady Ashton“, sagte er feierlich, „Sie haben eine Belohnung verdient.“ Damit reichte er mir den griechischen Ring.
    Seitdem trage ich das Schmuckstück täglich. Philip hätte es wahrscheinlich dem British Museum gestiftet. Doch ich denke nicht wie er und ziehe es vor, den goldenen Ring mit dem Trojanischen Pferd an meinem Finger zu bewundern.
    27. November 1888, Ostafrika
    Entgegen meinen Hoffnungen bin ich von dieser Großwildjagd enttäuscht. Wir stoßen selten auf interessante Jagdbeute, was nicht unbedingt bedeuten muss, dass es weniger Tiere gibt als in den Vorjahren. Ich bin einfach nicht konzentriert genug und insgesamt ziemlich unzufrieden und reizbar. Selbst die Brüllaffen, deren Streiche mich sonst immer amüsiert haben, gehen mir auf die Nerven.
    Hargreaves meint, ich solle mich öfter ihm anschließen und das Land erforschen, statt mich der Jagd zu widmen. Aber das ist auch nicht das Richtige für mich.
    Vielleicht wird alles besser, wenn der Rest der Gruppe endlich eintrifft. Hoffe sehr, dass das geplante Gespräch mit den Palmers gut verläuft. Dann habe ich den Kopf wieder frei für anderes.
    Und vielleicht kommt mir dann endlich auch ein Elefant vor die Flinte. Es wäre schön, wenn ich mit dieser Trophäe nach England und zu meiner geliebten Kallista zurückkehren könnte.

35. KAPITEL
    Nach ihrer Verhaftung reagierten Andrew und Arthur vollkommen gegensätzlich. Arthur legte ein umfassendes Geständnis ab und schien danach wirklich erleichtert zu sein. Andrew hingegen schwieg unnachgiebig, was ihm jedoch nicht half. Man würde ihn ebenso wie seinen Bruder nach England bringen und dort vor Gericht stellen, denn Philip war in einer britischen Kolonie ermordet worden. In Frankreich warf man den beiden nur den Handel mit gestohlenen Gütern vor. Hier würde man ihnen möglicherweise nie den Prozess machen, die Mordanklage aber würde auf jeden Fall verhandelt werden.
    Ein paar Tage nach der Festnahme der Palmers erhielt ich eine schriftliche Aufforderung, bei der französischen Polizei meine Aussage zu machen. Lord Lytton erbot sich, mich zu begleiten. Nachdem alles, was ich zu berichten hatte, zu Protokoll genommen worden war, erfüllte mich ein unerwartetes Gefühl der Freiheit. Eines allerdings blieb mir noch zu tun: Ich wollte persönlich mit Lord Palmer und Arabella Dunleigh sprechen. Das allerdings setzte voraus, dass ich nach London zurückkehrte.
    Mrs Dunleigh empfing mich mit großer Zurückhaltung. Wie ich erfuhr, hatte sie mit ihrer Tochter eine Reise nach Kairo geplant, wohl, weil sie hoffte, dort leichter einen Bräutigam für sie zu finden als in England. Auch Arabella schien nicht besonders erfreut über meinen Besuch. Ob sie mich persönlich dafür verantwortlich machte, dass Arthurs Verbrechen entdeckt worden und die Verlobung in die Brüche gegangen war? Die beiden Damen beklagten sich sehr, weil alle Welt von Arthurs Verhaftung erfahren hatte. Dass er gegen das Gesetz verstoßen hatte, schien sie kaum zu berühren. Ganz gewiss litt Arabella nicht unter einem gebrochenen Herzen. Sie machte keinen Hehl daraus, wie sehr sie sich auf Kairo freute. Nachdem einmal ein Mann um sie angehalten hatte, zweifelte sie anscheinend nicht daran, auch einen zweiten für sich gewinnen zu können.
    Der Besuch bei Lord Palmer verlief ganz anders. Der arme Mann wirkte um Jahre gealtert. Und leider gab es nichts, was ich zu seinem Trost hätte vorbringen können. Schließlich bat ich ihn, mich bei der Rückgabe der gestohlenen Kunstwerke zu unterstützen. Er stimmte meinem Entschluss sofort zu. So brachte ich zusammen mit ihm und Colin alle antiken Objekte von Ashton Hall zu Mr Murray, der dafür sorgte, dass sie außerhalb der Öffnungszeiten vom British Museum wieder gegen die Kopien ausgetauscht wurden.
    Als Dank für seine Hilfe überließ Mr Murray Lord Palmer eine hübsche kleine Statue der Göttin Athene. Leider war kein einziges
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