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Todes Kuss

Todes Kuss

Titel: Todes Kuss
Autoren: TASHA ALEXANDER
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sich. Colin hielt mich fest an sich gepresst, während wir einander lange küssten. Dann standen wir eine Weile reglos da und schauten uns tief in die Augen. Die Wärme, die aus seinem Blick sprach, erfüllte mich mit den wunderbarsten Gefühlen.
    „Wie kommen Ihre Studien voran?“
    „Ich spreche inzwischen ein recht passables modernes Griechisch. Aber meine Fortschritte im Altgriechischen sind eher bescheiden. Es ist nicht leicht, sich alles nur mit Hilfe von Büchern anzueignen.“
    „Hm …“ Seine Lippen liebkosten die empfindliche Stelle oberhalb meines Schlüsselbeins.
    „Ich hoffe, Sie werden eine Zeit lang hierbleiben und mir helfen. Ich brauche unbedingt jemanden, der mir ein paar Fragen zur Grammatik beantwortet. Tatsächlich habe ich schon befürchtet, ich müsse mich darauf beschränken, englische Übersetzungen zu lesen, bis Margaret eintrifft.“
    Er fuhr fort, mein Gesicht, meinen Hals und meine Schultern mit kleinen Küssen zu bedecken.
    „Colin, Sie werden mir doch helfen?“, drängte ich.
    „Ja, aber erst, wenn ich etwas zu essen bekommen habe.“ Er nahm meine Hand, und wir gingen zurück zur Villa.
    Cécile war begeistert über Colins Ankunft und erklärte sogleich, wir müssten ihm zu Ehren ein großes Fest geben. Sie beriet sich mit Mrs Katevatis. Und als abends das überaus schmackhafte Mahl serviert wurde, hatten wir – wie zu erwarten – das ganze Dorf zu Gast.
    Nach dem Essen goss jemand Ouzo in unsere Gläser, und ein paar Männer holten ihre Musikinstrumente. Wenig später tanzten die meisten von uns wilde griechische Volkstänze, wobei Colin sich als überaus geschickt erwies.
    Es war spät, als das Fest endete. Müde zog ich mich in mein Schlafzimmer zurück, musste jedoch feststellen, dass ich viel zu aufgeregt war, um mich in mein Bett legen zu können. Nachdem ich eine Zeit lang auf dem Balkon auf und ab gegangen war, fiel mir ein, dass ich Platons Timaios auf dem Felsen oberhalb des Meeres vergessen hatte. Da ich auf keinen Fall riskieren wollte, dass der Wind das Buch ins Wasser wehte, lief ich barfuß, wie ich war, aus dem Haus. Es war kühl, und ich beeilte mich, mein Ziel zu erreichen. Erst als ich mich wieder dem Haus zuwandte, bemerkte ich die Gestalt, die nicht weit von mir entfernt auf einem Felsblock saß. Es war Colin.
    „Warum befinden Sie sich nicht im Bett und schlafen?“, fragte ich, während er sich erhob und zu mir trat.
    „Ich konnte bisher keine Ruhe finden“, antwortete er und lächelte mich an.
    Mir war klar, dass ich mit meinem im Wind wehenden Haar und dem aufgebauschten leichten Morgenmantel einen seltsamen Anblick bieten musste.
    Colin griff nach meinen Händen und stellte fest: „Sie frieren.“
    Ich nickte, und er zog mich in seine warme Umarmung. „Seit ich hier bin, habe ich geglaubt, ich sei vollkommen glücklich“, flüsterte ich. „Erst jetzt, da Sie so unerwartet aufgetaucht sind, ist mir klargeworden, wie sehr Sie mir gefehlt haben.“
    „Ich habe Sie auch vermisst“, gab er leise zurück. Dann küsste er mich.
    „Es ist schön, dass Sie hier sind.“ Ich legte meinen Kopf an seine Schulter. „Könnte ich wohl noch einen Kuss von Ihnen haben?“
    „Aber gern!“ Er schmunzelte, wurde jedoch plötzlich ernst. „Leider ist das keine Lösung für unsere zukünftigen Probleme.“
    „Oh, haben wir zukünftige Probleme?“
    „Allerdings. Um nur eines zu nennen: Wie soll ich Sie verlassen, wenn ich doch weiß, dass ich Ihnen fehlen werde?“
    „Sie sind doch gerade erst angekommen. Wer denkt denn da über die Abreise nach?“
    „Wie wir beide wissen, kann ich nicht für immer hierbleiben. Nun habe ich schon vor einiger Zeit gemerkt, dass ich ohne Sie nicht glücklich bin. Wir sollten also etwas unternehmen, um unser beider Glück zu sichern.“
    Statt ihm zu antworten, küsste ich ihn.
    „Emily …“ Genau wie ich war er ein wenig außer Atem. „Emily, ich möchte, dass Sie mir Ihr Herz und Ihre Hand schenken. Bitte, heiraten Sie mich!“
    Die Vorstellung, mein Leben an seiner Seite zu verbringen, gefiel mir. Dennoch zögerte ich. Es würde mir schwerfallen, die Freiheit aufzugeben, die ich erst nach Philips Tod kennengelernt und dann so sehr genossen hatte.
    Als habe er meine Gedanken gelesen, sagte Colin: „Ich weiß, dass Sie noch nicht eine neue Ehe in Erwägung ziehen. Und tatsächlich möchte ich Sie nur dann heiraten, wenn Sie sich ganz sicher tun, dass es genau das ist, was Sie sich wünschen.“
    Nun, ganz sicher war
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