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Tod Eines Engländers

Tod Eines Engländers

Titel: Tod Eines Engländers
Autoren: Magdalen Nabb
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war, nachdem wir davon erfahren hatten … die Krankheit. «
    » S ie ging arbeiten, obwo h l sie krank war ? «
    » Uns blieb im Grunde keine a n dere Wahl … die Versicheru n g kam für die Operation auf, aber ich konnte ja nicht voll arbeiten … Meine Schwester tat ihr m öglichstes, aber sie hatte ja ihre eigenen Ki n der zu versorgen … Jedenfalls, i ch habe we n iger verdien t , und wir m ußten uns verschulden … Am Ende habe ich alles wieder zurückgezahlt, aber es war nichts mehr übrig … nichts für … und wir wuß t en … «
    Sie wußten, daß sie sterben würde, und auch d as kostet Geld .
    » Auf keinen Fall wollte sie in ein e m Krankenhaus sterben. So etwa einen Monat nach der Operation ging es ihr mehr oder wenig e r wieder n o r m al – sie hatten nichts ge m acht, wissen Sie … konnten auch gar nichts m achen – sie wollte sich einen k leinen Job suchen, und sei es n ur für ein paar Wochen, so daß ich daheim bei ihr sein könnte, w e nn … «
    Am Ende war sie also aus den eigenen vier Wänden geflohen, w e nn auch nur für kurze Zeit .
    Cipollas Gesicht war knallrot. Vielleicht der Vinsa n to … » Wann haben Sie das letzte m a l gegessen « , f ragte der Wacht m e ister abrupt .
    » Ich weiß nicht m ehr . «
    » Heute oder gester n ? «
    » Ich … gestern … ich weiß nicht … vielleicht auch vorgestern … «
    Der Wach tm eister er h ob sich ä chzend, ging zum Kühlschra n k und holte die weiße Sch ü ssel .
    » Das kann ich nicht anneh m en, Herr Wacht m eister, Ihr Essen! «
    »Ich habe s c hon geg e ss e n « , log der Wacht m eister. » Bevor Sie ka m en. Außerdem hat Ihre Schwester das gekocht, also wüßte ich nicht, war u m Sie nichts davon a b bekom m en sollten . «
    »Ist sie … werden Sie … ? «
    »Ich werde später bei ihr vorbeischau e n . «
    Als Carabin i ere Bacci leise anklopfte und eintrat, sah er z u seiner Verwunderung, wie der Wacht m eister in ein e m da m pfenden Suppentopf rührte und d e r kleine Treppenputzer folgsam am Tisch saß, vor sich e inen tiefen und einen flachen Tell e r. Neben ihm war ein zw e ites Gedeck aufgelegt .
    » Herr Wacht m eister, sie hatten die Tüte schon weggeno m men, daher m ußte ich … «
    » Hinsetzen ! « unterbrach ihn der Wacht m eister und schöpfte S u ppe in die tiefen Teller, als versor g e er seine eigenen Kinder. » Und wann haben Sie zum letzte n m al gegesse n ? M m h ? « gr u nzte er den verblüfften Carabiniere Bacci an .
    » Gestern abend, Herr W a cht m eister . «
    » Also dann, essen Sie! Na los!« Er schnitt dicke Scheiben von einem mehlbestäubten Landbrot ab. » Hier! Brot! Neh m t euch!« Zufrieden setzte er sich hin u n d sah ihnen z u .
    » Nach der Waffe, Herr Wacht m e ister – sie hatten das Loch in der Plas t iktüte schon gefunden und Pulverspuren auf alle m , was d arin war, ab e r die Waffe ist nicht da, also … «
    » Sp ä ter . «
    Als sie fertig gegessen h a tten, nahm d er Wacht m eister ihre Teller und stellte sie in die Spü l e. Die Scheiben des Küchenfensters waren in der Mitte vom Da m pf b eschlagen. An den Rä n dern rings u m sah er di e Wintersonne, die den Kopf einer rö m ischen Statue beschien und dor t , wo der Boboli-Gart e n begann, e i nen Lorbeerbusch. Er k e hrte zurück und setzte s i ch wieder h i n .
    » Würde es Ihnen viel aus m ac h en, Cipolla, wenn Carabiniere Bacci bei uns bleib t ? E r ist ein anständiger, ernsthafter Bursche. «
    » Das sehe ich, Herr Wacht m eister. Und er ist jung und m uß seinen Beruf lernen … Ich m ache I h nen soviel Schwierigke i ten … «
    Genoß er e s wo m öglich, ein m al in seinem Leben ein Publikum zu habe n ? Trotzde m , er war viel zu ruhig … » Also … Sie brauchten das Geld, we i l sie krank war. Wie kam es, daß sie für den E ngländer ge a rbeitet hat ? «
    » Es war schwer, überha u pt etwas zu finden. Heutzutage ist es nicht m e hr so wie d a m als, als ich anfing … und die m eisten suc h en jemand Festes. Sie k o nnte nicht l ü gen. Am Ende ist m ir etwas eing e fallen, was i ch schon m al probiert hatte – ich hatte an die Ha u sbesitzer, für die i c h arbeite, geschrieben und gefragt, ob ich neben der wö c hentlichen Reinigung d es Treppen h auses auch ein m al im Monat den Innenhof re i nigen könn t e – auf diese Weise ist es uns gelungen, von unseren Schulden herunterzuko mm en. Also habe ich m eine Arbeitgeber gefragt, ob sie von irgendwelc h en befristeten Jobs wüßt e n . «
    » Und
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