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Tod aus der Zukunft

Tod aus der Zukunft

Titel: Tod aus der Zukunft
Autoren: Clifford D. Simak
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Überleben bedurfte es Urteilsvermögen, Toleranz und einen gehörigen Schuß latenter Brutalität, vor allem aber Überheblichkeit, die felsenfeste Überzeugung, daß der Mensch sakrosankt sei.
    Und dennoch waren fünf Männer umgekommen, drei Menschen und zwei Androiden – verunglückt an einem Fluß auf Aldebaran XII, wenige Meilen von Andreion, der Hauptstadt des Planeten, entfernt.
    Es war eine Gewalttat gewesen, daran bestand kein Zweifel. Adams las noch einmal den entsprechenden Abschnitt aus Thornes letztem Bericht:
    „Es wurde äußere Gewalt angewendet. Wir fanden ein Loch, das in den Atomschild der Maschine gebrannt worden war. Es muß sich um eine kontrollierte Gewaltanwendung gehandelt haben, sonst wäre restlose Zerstörung erfolgt. Die Automatik funktionierte und lenkte die Explosion ab, aber die Maschine geriet außer Kontrolle und krachte gegen einen Baum. Die Umgebung war intensiv radioaktiv verseucht.“
    Guter Mann, dieser Thorne, dachte Adams. Seine Reporter waren schon an der Arbeit, bevor die Explosionsstelle abgekühlt war.
    Nur leider gab es nicht viel zu finden. Die Leichen waren verbrannt, so daß man ihnen weder Finger- noch Augenabdrücke abnehmen konnte. Die Maschine selbst hatte sich um den Baumstamm gewickelt und ihn beinahe durchgeschnitten. Eine Maschine, wie sie noch nirgends verzeichnet war. Eine Maschine, deren es in der gesamten Galaxis nicht eine zweite gab.
    Aber Thorne war gründlich. Er würde alles Stück für Stück auseinandernehmen und analysieren lassen – alles, bis zum letzten Molekül.
    Und vielleicht fanden sie etwas. Vielleicht …
    Adams schob den Bericht beiseite und lehnte sich im Sessel zurück.
    Fünf Männer waren umgekommen …
    Ich wünschte, ich müßte nicht immer wieder daran denken, sinnierte Adams.
    Ein Summer ertönte, und Adams drückte auf einen Schalter. „Ja?“
    Eine Androidenstimme antwortete: „Mr. Thorne möchte Sie sprechen, Sir. Über das Mentophon aus Andreion.“
    „Vielen Dank, Alice“, sagte Adams.
    Er zog eine Schublade auf und nahm eine Haube heraus, die er aufsetzte und befestigte.
    „Hallo, Thorne!“ dachte er.
    Thornes Antwortgedanke kam dünn und verzerrt über fünfzig Lichtjahre.
    „Adams? Schwacher Empfang, heute.“
    „Ja, hier Adams. Was ist los?“
    Thornes Gedanke kam jetzt klarer. „Ich wollte mich nach einem Namen erkundigen. Ich glaube ihn schon mal gehört zu haben, aber ich bin nicht sicher.“
    „Was für ein Name?“
    „Asher Sutton.“
    Adams fuhr auf. „Wie bitte?“ brüllte er.
    „Das ist der Name, der auf dem Vorsatzblatt stand“, kam Thornes Gedanke.
    „Noch einmal“, bat Adams. „Ich empfange Sie nicht sehr gut.“
    Thorne dachte langsam; er akzentuierte jedes Wort. „Erinnern Sie sich an den Unfall hier? Bei dem fünf Männer umkamen?“
    „Ja, sicher.“
    „Also, bei einem der Toten haben wir ein Buch gefunden, vielmehr die Überreste eines Buches. Die Strahlung hatte es verbrannt, deswegen konnten die Roboter nicht viel damit anfangen. Ein Wort hier, ein Wort da. Nichts, was irgendeinen Sinn ergab.“
    Die störenden Gedanken summten und knackten.
    „Noch mal“, dachte Adams verzweifelt. „Bitte noch mal! Was hat das Ganze mit Sutton zu tun?“
    „Ja, das war alles, was die Roboter finden konnten“, berichtete Thorne. „Drei Wörter: ‚Von Asher Sutton’. Als hätte er das Buch geschrieben.“
    Jetzt herrschte Stille; sogar die Geistergedanken schwiegen. Nach einer Weile tauchten Thornes Gedanken wieder auf. „Vielleicht verschwende ich nur Zeit, aber ich glaube mich an den Namen zu erinnern.“
    „Stimmt“, dachte Adams zurück. „Sutton ist nach 61 Cygni geflogen.“
    „Ach so, der!“
    „Er ist heute morgen zurückgekommen.“
    „Dann kann er’s nicht gewesen sein. Vielleicht ein anderer, der genauso heißt.“
    „Vielleicht“, antwortete Adams. „Benachrichtigen Sie mich, wenn was Neues auftaucht.“
    „Mache ich“, versprach Thorne. „Wiedersehen.“
    „Vielen Dank für den Anruf.“
    Adams nahm die Haube ab. Nachdenklich saß er in seinem Sessel. Was hatte der Mann gesagt, der zu ihm in den Patio gekommen war?
    Wenn Sutton nach Hause kommt, muß er umgebracht werden. Ich bin Ihr Nachfolger.
    Unglaublich.
    Unmöglich.
    Und dennoch hätte ich vielleicht auf ihn hören sollen.
    Aber man bringt niemanden um, der nach zwanzig Jahren nach Hause kommt. Vor allem keinen Menschen wie Asher Sutton.
    Sutton ist ein guter Mann, einer der besten des Ministeriums. Niemand
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