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Tod aus der Zukunft

Tod aus der Zukunft

Titel: Tod aus der Zukunft
Autoren: Clifford D. Simak
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Gesetzesänderung vom Jahre 7990 muß jeder männliche Mensch unter hundert Jahren, der geistig und körperlich gesund und nicht durch seinen Glauben gehindert ist, jede Duellforderung akzeptieren.“
    „Aha“, sagte Sutton.
    „Die Geschichte des Duells ist überaus interessant“, meinte der Roboter.
    „Sie ist barbarisch“, entgegnete Sutton.
    „Mag sein. Aber ihr Menschen seid in vieler Hinsicht ja auch barbarisch.“
    „Du bist impertinent“, mahnte Sutton den Roboter.
    „Ich habe es satt“, fuhr dieser fort. „Ich habe euch überhebliche Menschen satt. Ihr behauptet, den Krieg abgeschafft zu haben, aber das stimmt nicht. Ihr habt lediglich dafür gesorgt, daß niemand euch zu bekämpfen wagt. Ihr behauptet, das Verbrechen abgeschafft zu haben, und das habt ihr auch wirklich getan – nur nicht das menschliche Verbrechen. Und viele der Verbrechen, die ihr abgeschafft habt, sind gar keine Verbrechen oder höchstens von eurem menschlichen Standpunkt aus.“
    „Du führst äußerst riskante Reden, mein Freund“, warnte Sutton.
    „Sie können mich ja ausschalten“, gab der Roboter zurück. „Betrachten Sie es doch mal so, Sir: Der Mensch ist von Anfang an ein Killer gewesen. Vielen Tieren war er unterlegen, aber er ersann Geräte, mit denen er die Tiere umbringen konnte. Und rottete viele Arten allmählich aus. Aber er kämpfte immer weiter – nicht nur gegen die Tiere, sondern gegen seine eigenen Artgenossen.“
    „Aber das ist doch längst vorbei“, wandte Sutton ein. „Es hat schon seit über tausend Jahren keinen Krieg mehr gegeben. Die Menschen brauchen nicht mehr zu kämpfen.“
    „Das ist es ja gerade“, antwortete der Roboter. „Die Menschen brauchen nicht mehr zu kämpfen, es sei denn, sie müssen sich gegen jemanden wehren. Und dennoch tötet ihr. Die Brutalität lauert noch immer in euch. Ihr hängt ihr das Mäntelchen des Traditionellen und Ritterlichen um, verkleidet sie mit schönen Worten, aber es ist immer noch die alte Grausamkeit, die aus euren Duellen spricht.“
    „Hör mal“, sagte Sutton, „ich will dieses Duell nicht akzeptieren. Ich halte es nicht für …“
    Der Ton des Roboters klang schadenfroh. „Aber Sie müssen es akzeptieren. Es gibt keine andere Möglichkeit. Soll ich Ihnen ein paar Tricks verraten?“
    „Ich dachte, du bist gegen das Duellieren.“
    „Ja, schon“, sagte der Roboter, „aber das ist mein Job, und den führe ich aus, so gut ich kann. Würden Sie mir sagen, wer Sie gefordert hat?“
    „Benton. Geoffrey Benton.“
    Der Roboter stieß einen Pfiff aus.
    „Ist er so gut?“ fragte Sutton.
    „Noch besser“, antwortete der Roboter.
    Sutton schaltete den Visor aus.
    Er lehnte sich im Sessel zurück und starrte die Waffe an. Langsam streckte er die Hand aus und nahm sie auf. Der Griff lag angenehm in seiner Hand. Er hob sie und zielte auf den Türknauf. Und fühlte sich auf einmal größer, stärker – und gefährlicher.
    Seufzend legte er sie wieder hin. Der Roboter hatte recht. Auf dem Visor drückte er die Taste für die Rezeption.
    Ferdinands Gesicht erschien auf dem Schirm.
    „Wartet unten jemand auf mich, Ferdinand?“
    „Nicht eine Menschenseele.“
    „Hat jemand nach mir gefragt?“
    „Niemand, Mr. Sutton.“
    „Kein Reporter? Kein Fotograf?“
    „Nein, Mr. Sutton.“

 
6
     
    Die Menschen waren weit über den Weltraum verteilt: ein einzelner Mensch hier, eine Handvoll dort. Viel zu wenige, um eine Galaxis in Schach zu halten.
    Denn der Mensch war zu schnell zu weit geflogen. Nicht durch seine Stärke hielt er die Außenposten auf den Sternen, sondern durch den menschlichen Charakter, durch seine Überheblichkeit, seine felsenfeste Überzeugung, daß der Mensch das größte aller Lebewesen sei, die die Galaxis jemals hervorgebracht hatte. Die Beweise, die dagegen sprachen, ignorierte er.
    Viel zu wenige, dachte Christopher Adams. Ein einzelner Mensch mußte mit Hilfe eines Dutzends Androiden und hundert Robotern ein ganzes Sonnensystem halten.
    Wenn die Geburtenrate anhielt, würde es mit der Zeit mehr Menschen geben, aber es würde viele Jahrhunderte dauern, bis sich das Netz verstärkte, denn der Mensch hielt bis jetzt nur die Schlüsselstellungen besetzt.
    Raum zur Ausdehnung gab es für eine Million Jahre genug.
    Falls es in einer Million Jahre noch Menschen gab.
    Falls die Lebewesen anderer Planeten den Menschen am Leben ließen.
    Schon jetzt gab es Widerstandsnester, die man möglichst mied. Zum Beispiel 61 Cygni.
    Zum
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