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Tod aus der Zukunft

Tod aus der Zukunft

Titel: Tod aus der Zukunft
Autoren: Clifford D. Simak
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Siedlungsamt, wo du mich finden kannst.“
    Behutsam faltete Sutton das Blatt zusammen und steckte es in seine Jackentasche.
    Müßig blieb er in seinem Sessel sitzen und lauschte dem Plätschern des Baches, der durch das Bild über dem Kaminsims sprudelte. Morgen, dachte er, werde ich Adams aufsuchen. Vielleicht kann ich feststellen, ob er hinter allem steckt, was geschehen ist. Aber warum sollte er?
    Doch irgend jemand mußte es sein, irgend jemand, der ihn auch jetzt beobachtete!
    Achselzuckend griff er zur Zeitung und schlug sie auf.
    Die „Galactic Press“ hatte sich in den zwanzig Jahren nicht verändert.
    Sutton überflog die Erdnachrichten. Ein Erdbeben in Ost-Asien, ein Unterwasser-Wohnungsbauprojekt für Angestellte fremder Rassen und Vertreter der Wasserweiten, drei neue Raumschiffe für den Verkehr zum Sektor 19. Und dann:
    „Asher Sutton, Spezialagent der Abteilung für Galaxisforschung, kehrte heute von 61 Cygni zurück, wohin ihn vor zwanzig Jahren ein Auftrag geführt hatte. Hoffnungen auf seine Rückkehr waren bereits vor mehreren Jahren aufgegeben worden. Sein Schiff wurde unmittelbar nach der Landung von Wachen umstellt, während er selbst sich in das Orion Arms zurückzog. Alle Versuche, zu ihm vorzudringen, scheiterten. Nicht lange nach seiner Ankunft wurde er von Geoffrey Benton zum Duell gefordert.“
    Sutton las den Abschnitt noch einmal. Alle Versuche, zu ihm vorzudringen …
    Herkimer hatte gesagt, daß in der Halle Reporter und Fotografen warteten, doch Ferdinand hatte kaum zehn Minuten später geschworen, es seien keine da. Es habe auch niemand für ihn angerufen, und niemand habe nach ihm gefragt. Oder doch? Vielleicht waren die Versuche erfolgreich unterbunden worden. Von derselben Person, die auf ihn gewartet hatte, die in seinem Zimmer gewesen war, als er über die Schwelle trat.
    Er ließ die Zeitung zu Boden fallen und dachte nach.
    Man hatte ihn mit Drogen betäubt und durchsucht, hatte sein Gehirn anzapfen wollen. Sein Aktenkoffer war durchwühlt worden.
    Einer der besten Duellkämpfer der Erde hatte ihn gefordert.
    Die alte Familien-Roboter war davongelaufen – oder man hatte ihn zum Davonlaufen gezwungen.
    Versuche der Presse, zu ihm vorzudringen, waren gestoppt worden.
    Der Visor summte; er fuhr zusammen.
    Ein Anruf! Der erste seit seiner Ankunft.
    Rasch schwang er seinen Sessel herum und drückte auf die entsprechende Taste.
    Ein Mädchengesicht erschien. Granitfarbene Augen, magnolienweiße Haut, Haare wie ein kupferner Heiligenschein.
    „Mein Name ist Eva Armour“, sagte sie. „Ich hatte Sie vorhin gebeten, mit dem Lift auf mich zu warten.“
    „Ich habe Sie gleich wiedererkannt“, sagte Sutton.
    „Ich wollte mich entschuldigen.“
    „Dafür besteht keine Ursache.“
    „Doch, Mr. Sutton. Sie dachten, daß ich Sie auslache, aber das war wirklich nicht der Fall.“
    „Ich weiß, daß ich komisch aussah“, gab Sutton zurück. „Sie hatten durchaus recht, mich auszulachen.“
    „Würden Sie heute abend mit mir Essen gehen?“
    „Aber gern“, antwortete Sutton.
    „Und hinterher auch noch irgendwohin? Wir wollen uns einen richtig schönen Abend machen.“
    „Mit Vergnügen“, versicherte Sutton.
    „Um sieben in der Halle“, sagte sie.

 
10
     
    Adams saß stumm den vier Männern gegenüber, die in sein Büro gekommen waren.
    Clark, ein Raumfahrt-Bauingenieur, hatte sein Notizbuch mitgebracht; seine Miene war ernst und streng.
    Anderson, der Anatom, ein großer, grobknochiger Mann, setzte gerade seine Pfeife in Brand, als gäbe es nichts Wichtigeres für ihn.
    Blackburn, der Psychologe, musterte stirnrunzelnd das glühende Ende seiner Zigarette, und Shulcross, ein Sprachspezialist, hing wie ein nasser Sack in seinem Sessel.
    „Clark“, sagte Adams, „ich glaube, Sie sollten anfangen.“
    „Wir haben das Schiff untersucht“, begann Clark. „Wir haben festgestellt, daß es fluguntauglich ist.“
    „Aber es ist doch geflogen“, warf Adams ein. „Sutton ist damit nach Hause gekommen.“
    Clark zuckte die Achseln. „Dann hätte er auch mit einem Stück Holz fliegen können. Oder einem Stein. Die wären auch nicht fluguntüchtiger gewesen als dieser Schrotthaufen.“
    „Schrotthaufen?“
    „Die Maschinen sind hinüber“, erklärte Clark. „Nur die automatischen Sicherheitsvorrichtungen haben sie zusammengehalten. Die Sichtluken haben Risse, einige sind sogar zerbrochen. Eine Düse ist abgesprengt. Das ganze Schiff ist im Rahmen verzogen. Es muß mit
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