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Tod aus der Zukunft

Tod aus der Zukunft

Titel: Tod aus der Zukunft
Autoren: Clifford D. Simak
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Kanonen, um das Schicksal für alle Lebewesen zu retten, die existierten oder existieren würden.
    „Vermutlich wollen Sie jetzt, daß ich auf Ihre Seite überlaufe“, sagte er zitternd.
    „Ich will, daß Sie herausfinden, wo die Wiege ist“, antwortete Trevor.
    „Damit Sie sie zerstören können.“
    „Damit ich die Menschheit retten kann. Die alte Menschheit. Die echte Menschheit.“
    „Sie meinen, daß die Menschen jetzt zusammenhalten müssen, wie?“ fragte Sutton.
    „Wenn Sie einen Funken Menschlichkeit in sich haben, ja. Jede Rasse ist loyal zu ihren eigenen Angehörigen, also muß es auch die Menschheit sein.“
    „Dann werde ich eben zum Verräter“, erklärte Sutton. „Vielleicht täusche ich mich, aber ich glaube immer noch daran, daß das Schicksal größer ist als die Menschheit.“
    „Sie wollen uns also nicht helfen?“
    „Nicht nur das“, bestätigte Sutton. „Ich werde Sie bekämpfen. Und wenn Sie mich umbringen wollen, Trevor, dann tun Sie es jetzt. Denn wenn Sie es jetzt nicht tun, ist es zu spät.“
    „Ich würde Sie um alles in der Welt nicht töten“, entgegnete Trevor. „Weil ich Ihr Buch brauche. Ihnen und den Androiden zum Trotz, Sutton, werden wir sie interpretieren, wie wir sie interpretiert sehen wollen. Es gibt nichts auf Gottes weiter Welt, das über der menschlichen Rasse steht, nichts, was der menschlichen Rasse gleichkommen könnte.“
    Sutton las den Abscheu in Trevors Augen.

 
50
     
    Im Zimmer brannte nur eine einzige Lampe in einer Ecke. Auf dem Tisch unter der Lampe lag der Aktenkoffer, und Eva Armour stand neben einem Sessel, als hätte sie ihn erwartet.
    „Sie wollen Ihre Notizen holen“, sagte Eva. „Ich habe sie Ihnen zurechtgelegt.“
    Sutton blieb dicht bei der Zimmertür stehen und schüttelte den Kopf. „Noch nicht“, antwortete er. „Jetzt brauche ich sie noch nicht.“
    Er fand es schwierig, das auszudrücken, worüber er am Nachmittag nachgedacht hatte.
    „Ich habe heute morgen beim Frühstück von einer Waffe gesprochen. Sie werden sich sicher daran erinnern. Ich sagte, es gäbe nur eine einzige Waffe; man könne nicht mit nur einer Kanone einen Krieg führen.“
    Eva nickte mit bedrücktem Gesicht. „Ja, ich erinnere mich daran.“
    „Aber es gibt unzählige“, sagte Ash. „Es gibt so viele, wie ihr nur wollt.“ Langsam schritt er durch das Zimmer, bis er ihr Auge in Auge gegenüberstand.
    „Ich stehe auf eurer Seite“, erklärte er schlicht. „Ich habe heute nachmittag noch einmal mit Trevor gesprochen. Er hat mich im Namen der ganzen Menschheit verflucht.“
    Langsam hob sie die Hand und ließ sie über seine Wange gleiten. Ihre Finger griffen in sein Haar. Sehr sanft, liebevoll schüttelte sie seinen Kopf. „Ash“, sagte sie, „Sie haben Ihr Gesicht gewaschen. Sie sind wieder Ash.“
    Er nickte. „Ich wollte wieder ein Mensch sein.“
    „Hat Trevor Ihnen von der Wiege erzählt, Ash?“
    „Einiges habe ich selbst erraten, den Rest hat er mir erzählt. Zum Beispiel von den Androiden ohne Zeichen.“
    „Die setzen wir als Spione ein“, erklärte sie, als wäre es das Selbstverständlichste von der Welt. „Einige haben wir sogar in Trevors Hauptquartier. Er hält sie für Menschen.“
    „Herkimer?“ fragte er.
    „Ist nicht hier, Ash. Natürlich nicht, nach dem Vorfall draußen im Patio.“
    „Natürlich nicht“, bestätigte Sutton. „Eva, wir Menschen sind so gemein!“
    „Setzen Sie sich“, forderte sie ihn auf. „Sie reden so sonderbar.“
    Er setzte sich.
    „Erzählen Sie. Was ist geschehen?“ bat sie.
    Aber er erzählte ihr nichts. Statt dessen sagte er: „Ich habe heute nachmittag über Herkimer nachgedacht, als Trevor sich mit mir unterhielt. Ich habe ihn heute morgen geschlagen, und ich würde ihn morgen wieder schlagen, wenn er dasselbe noch einmal zu mir sagte. Das liegt uns Menschen im Blut, Eva. Wir haben uns hochgekämpft. Mit Faustkeil, Keule, Feuerwaffe und Atombombe. Und …“
    „Hören Sie auf!“ rief Eva erschrocken. „Seien Sie still!“
    Er sah sie verwundert an.
    „Menschen, sagen Sie“, fuhr sie fort. „Und was ist Herkimer? Er ist ein Mensch, von Menschen gemacht. Ein Roboter kann einen anderen Roboter machen, und beide sind Roboter, nicht wahr? Ein Mensch kann einen anderen Menschen machen, und beide sind Menschen, Ash.“
    Sutton murmelte verwirrt: „Trevor fürchtet, die Androiden würden die Macht an sich reißen. Es würde keine Menschen mehr geben. Keine biologischen Menschen
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