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Tod aus der Zukunft

Tod aus der Zukunft

Titel: Tod aus der Zukunft
Autoren: Clifford D. Simak
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Herkimer sagte freundlich: „Guten Morgen, Sir. Hoffentlich fühlen Sie sich wohl.“
    Sutton fuhr auf. „Du warst das also!“ stellte er fest.
    Herkimer nickte. „Zu Diensten, Sir. Haben Sie einen Wunsch?“
    „Du hättest mich nicht gleich zu betäuben brauchen.“
    „Wir mußten uns beeilen, Sir“, erklärte Herkimer. „Es war keine Zeit mehr, Fragen zu beantworten. Deswegen haben wir Sie betäubt und schnell weggeschafft. Es war viel einfacher so.“
    „Irgendwo ist geschossen worden“, sagte Sutton.
    „Irgendwo trieben sich ein paar Revisionisten herum, und große Erklärungen konnten wir denen nicht geben.“
    „Wenn ihr mich vor Trevor retten wolltet, ist aber alles umsonst, Herkimer. Trevor verfolgt mich bestimmt mit einem Psych-Tracer. Er weiß, wo ich bin, und wird dieses Haus dreifach bewachen lassen.“
    Herkimer grinste. „Das stimmt, Sir. Seine Leute treten sich gegenseitig auf die Füße.“
    „Warum dann aber die Maskerade?“ erkundigte sich Sutton ärgerlich.
    „Wir dachten, daß kein Mensch sich gern für einen Androiden halten lassen würde, deswegen haben wir Sie in einen verwandelt. Die anderen suchen einen Menschen; einem Androiden würden sie keinen zweiten Blick schenken.“
    „Klug ausgedacht“, knurrte Sutton anerkennend. „Ich hoffe nur …“
    „Oh, nach einer Weile werden sie schon draufkommen, Sir“, gab Herkimer fröhlich zu, „aber wir gewinnen wenigstens ein bißchen Zeit zum Plänemachen.“
    Eifrig ging er im Zimmer umher, öffnete Schubladen und nahm Kleidungsstücke heraus.
    „Schön, Sie wieder hier zu haben, Sir“, sagte er dabei. „Wir haben Sie überall gesucht, konnten Sie aber nicht finden. Deshalb nahmen wir an, daß die Revisionisten Sie irgendwo eingesperrt hatten, verdoppelten unsere Sicherheitsvorkehrungen hier und beobachteten alles, was sich tat. Fünf Wochen lang waren wir über jeden Schritt im Bilde, den Trevor und seine Bande unternommen haben.“
    „Fünf Wochen?“ Sutton wollte seinen Ohren nicht trauen. „Hast du fünf Wochen gesagt?“
    „Gewiß, Sir. Fünf Wochen. Vor genau sieben Wochen sind Sie verschwunden.“
    „Nach meinem Kalender waren es zehn Jahre“, murmelte Sutton.
    Herkimer nickte. „Mit der Zeit ist es eine komische Sache, Sir. Sie kann einen ganz durcheinanderbringen.“
    Er legte die Kleidungsstücke auf das Bett. „Wenn Sie sich bitte anziehen wollen, Sir … Eva hat das Frühstück fertig.“

 
45
     
    Trevor traf dreimal hintereinander mit den Büroklammern daneben. Traurig schüttelte er den Kopf.
    „Sind Sie sicher?“ fragte er den Mann, der vor seinem Schreibtisch saß.
    Der andere nickte.
    „Vielleicht ist es nur Androiden-Propaganda“, meinte Trevor. „Die Burschen sind verdammt gerissen. Man muß bedenken, daß ein Androide nicht weniger klug ist als ein Mensch.“
    „Ist Ihnen klar, was das bedeutet?“ erkundigte sich der Besucher.
    „Ja, ich weiß, was es bedeutet“, antwortete Trevor. „Daß wir von heute an nicht mehr mit Bestimmtheit wissen, wer von uns wirklich ein Mensch ist, und wer ein Androide. Sie könnten ein Androide sein. Ich könnte …“
    „Genau“, bestätigte der Mann.
    „Deswegen war Sutton gestern nachmittag so überheblich. Er saß dort, wo Sie jetzt sitzen, und ich hatte den Eindruck, daß er sich insgeheim ins Fäustchen lachte.“
    „Daß Sutton etwas weiß, glaube ich eigentlich nicht“, sagte der andere. „Es ist ein Geheimnis der Androiden, das auch von ihnen selbst nur wenige kennen. Einem Menschen würden sie es niemals anvertrauen.“
    „Nicht einmal Sutton?“
    „Nicht einmal Sutton.“

 
46
     
    Eva Armour erhob sich von dem Tisch im Patio und streckte ihm zum Gruß beide Hände entgegen. Sutton zog sie an sich und küßte sie liebevoll auf die Stirn.
    „Das“, sagte er, „ist für die vielen Millionen Mal, die ich an Sie gedacht habe.“
    Eva lachte froh und glücklich. „Aber Ash – viele Millionen!“
    „Verschiedener Zeitablauf“, erklärte Herkimer. „Er ist zehn Jahre fort gewesen.“
    „O Ash!“ staunte Eva. „Wie fürchterlich!“
    Er grinste. „Nicht ganz so schlimm. Es waren zehn Jahre der Ruhe und des Friedens für mich. Ich habe auf einer Farm gearbeitet. Zuerst war’s ja ein bißchen schwierig, aber zuletzt tat es mir richtig leid, daß ich wieder fort mußte.“
    Er rückte ihr den Stuhl zurecht und setzte sich zwischen sie und Herkimer.
    „Wie gefällt Ihnen mein Haus, Ash?“ erkundigte sich Eva beim
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