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Tod aus der Zukunft

Tod aus der Zukunft

Titel: Tod aus der Zukunft
Autoren: Clifford D. Simak
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Essen.
    „Großartig!“ lobte er. Und fuhr dann fort, als bestehe zwischen den beiden Dingen eine Verbindung: „Ich habe gestern mit Trevor gesprochen. Er führte mich auf den Berggipfel und zeigte mir das Universum.“
    Eva hielt hörbar den Atem an, Herkimers Gabel blieb zwischen Teller und Mund stehen.
    „Was ist?“ fragte Sutton. „Traut ihr mir nicht?“
    Er hatte jedoch die Frage kaum ausgesprochen, da wußte er die Antwort darauf. Natürlich trauten sie ihm nicht. Er war ein Mensch und konnte sie betrügen.
    „Ash“, begann Eva, „Sie haben sich doch geweigert …“
    „Ich habe Trevor den Eindruck vermittelt, daß ich es mir überlegen werde. Gesagt habe ich es nicht, aber er faßt es so auf.“
    „Und haben Sie es sich überlegt, Sir?“ fragte Herkimer.
    Sutton schüttelte den Kopf. „Nein. Ich habe noch nicht darüber nachgedacht. Es wäre sinnvoll, wenn ich ein Mensch wäre. Manchmal jedoch frage ich mich, wieviel Menschliches überhaupt noch in mir steckt.“
    „Wieviel wissen Sie von der Situation, Ash?“ fragte Eva leise.
    Sutton rieb sich über die Stirn. „Das meiste, glaube ich. Ich weiß von dem Krieg in der Zeit, und warum er geführt wird. Ich weiß von mir selbst. Ich habe zwei Körper und zwei Seelen. Ich kenne einige der Fähigkeiten, die ich habe. Wahrscheinlich besitze ich noch andere, von denen ich nichts weiß. Jede neue manifestiert sich unter Schwierigkeiten.“
    „Wir konnten es Ihnen nicht sagen“, erklärte Eva. „Es wäre so einfach gewesen, aber vielleicht hätten Sie uns gar nicht geglaubt, was wir Ihnen erzählten. Und in den Ablauf der Zeit soll man so wenig wie möglich eingreifen, gerade soviel, daß man ein Ereignis in die korrekte Richtung bringt.
    Ich habe versucht, Sie zu warnen, erinnern Sie sich? So deutlich, wie ich es eben wagen konnte.“
    Er nickte. „Nachdem ich Benton im Zag House getötet hatte. Da sagten Sie mir, Sie hätten mich zwanzig Jahre lang studiert.“
    „Und erinnern Sie sich auch daran, daß ich das kleine Mädchen mit der karierten Schürze war, als Sie am Bach angelten?“
    Er starrte sie verblüfft an. „Das wissen Sie auch? Also gehörte das gar nicht zu dem Zag-Traum?“
    „Es diente zur Identifikation“, mischte sich Herkimer ein. „Sie sollten sie als Freund akzeptieren, als jemanden, den Sie früher schon gekannt hatten.“
    „Aber es war doch ein Traum!“
    „Ein Zag-Traum“, berichtigte Herkimer. „Der Zag gehört zu uns. Seine Rasse wird auch profitieren, wenn das Schicksal für alle gilt, statt nur für die Menschen.“
    „Trevor ist mir zu selbstsicher“, gab Sutton nachdenklich zurück. „Ich muß immer wieder an seinen Ausspruch denken, daß ich mit dem Kopf noch ein bißchen mehr gegen die Wand rennen soll.“
    „Er verläßt sich darauf, daß Sie ein Mensch sind“, warf Eva ein.
    Sutton schüttelte den Kopf. „Das ist es, glaube ich, nicht. Er muß irgendeinen Trick im Hinterhalt haben.“
    Herkimer sagte langsam: „Das gefällt mir nicht, Sir. Der Krieg steht ohnehin nicht zum besten. Wenn wir ihn gewinnen müßten, wäre er jetzt schon für uns verloren.“
    „Wenn ihr ihn gewinnen müßtet? Das verstehe ich nicht.“
    „Wir brauchen ihn nicht zu gewinnen, Sir. Wir brauchen nur die Revisionisten an einer Veränderung Ihres Buches zu hindern.“
    Sutton nickte. „In der Hinsicht muß Trevor tatsächlich entscheidend gewinnen. Er muß entweder verhindern, daß ich den Originaltext so schreibe, wie ich es vorhabe, oder er muß ihn so gründlich diskreditieren, daß nicht einmal die Androiden daran glauben.“
    „Ganz recht, Sir“, bestätigte Herkimer. „Gelingt ihm das nicht, können die Menschen das Schicksal nicht für sich allein beanspruchen.“
    „Und genau das ist sein Ziel“, ergänzte Eva. „Er will gar nicht das Schicksal selbst, er benutzt es nur als Propaganda, um die Menschheit zu überzeugen, daß sie allein bestimmt ist, das Universum zu beherrschen. Und wenn er das schafft, werden die Menschen so lange kämpfen, bis sie ihre ’Bestimmung’ erfüllt haben.“
    „Und solange wir das verhindern können, möchte ich behaupten, daß wir gewinnen“, sagte Herkimer. „Nur steht der Krieg jetzt so auf Messers Schneide, daß ein einziger neuer Faktor, eine einzige neue Waffe über Sieg und Niederlage entscheiden kann.“
    „Ich habe eine neue Waffe“, berichtete Sutton. „Aber wir können sie nicht anwenden.“
    Keiner von beiden stellte eine Frage, aber er las sie in ihren Augen
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