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Tod aus der Zukunft

Tod aus der Zukunft

Titel: Tod aus der Zukunft
Autoren: Clifford D. Simak
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niemanden entdecken, der ihm folgte.
    Er wußte nicht recht, wohin. Ich werde ein bißchen Spazierengehen und nachdenken, sagte er sich.
    Unterwegs traf er auch andere Spaziergänger, von denen einige ihn neugierig anstarrten. Und jetzt erst merkte er, daß er noch immer seine Arbeitskleidung aus dem zwanzigsten Jahrhundert trug: blauen Overall, Baumwollhemd und schwere Stiefel.
    Bis morgen früh, dachte er, muß ich ein Versteck finden, wo ich mich ausruhen und einige Aspekte dieser Welt enträtseln kann, die fünfhundert Jahre in der Zukunft liegt.
    Entweder das, oder einen vertrauenswürdigen Androiden auftreiben, der mich mit der Androidenorganisation in Verbindung bringt. Denn wenn er es auch nicht sicher wußte, so vermutete er doch, daß es eine derartige Organisation gab. Bei einem Zeitkrieg war das unerläßlich.
    Er bog von dem Fußpfad ab und wählte einen anderen, der über marschähnliches Land auf eine niedrige Hügelkette im Norden zuführte.
    Die Dämmerung brach herein, und die Frösche begannen ihr Konzert. Vor wenigen Stunden noch, dachte er, bin ich im zwanzigsten Jahrhundert einen staubigen Landweg entlanggegangen. Ein wenig Staub hing auch noch jetzt an seinen Stiefeln – das einzige, was ihn mit seinem Leben dort verband.
    Als er die Hügelkette erreichte, begann er den Aufstieg. In der Luft hing der süße Duft der Nadelbäume und das Parfüm der Waldblumen.
    Oben angelangt, blieb er einen Augenblick stehen und genoß die samtweiche Atmosphäre der Nacht. Ein Geräusch hörte er nicht, aber er spürte, wie sich eine große Hand um seinen Arm schloß und ihn vom Gehweg herunterriß. Wütend versuchte er sich zu befreien, wand sich und sah die dunkle Gestalt eines Mannes. Er ballte die Faust, holte aus und wollte zuschlagen, aber er kam nicht mehr dazu. Ein zweiter Angreifer warf sich von hinten gegen seine Knie, so daß sie einknickten und er zu Boden fiel.
    Dann kam eine Hand aus dem Nichts und legte sich ihm über Mund und Nase.
    Betäubungsmittel! dachte er, bevor er das Bewußtsein verlor.

 
44
     
    Sutton öffnete die Augen und lag regungslos auf dem Bett. Ein leichter Wind kam durch das offene Fenster herein, und das mit phantastischen lebenden Wandbildern dekorierte Zimmer war in helles Sonnenlicht getaucht.
    Ganz langsam tastete Sutton mit seinen Sinnen das Zimmer ab, ließ er seine Gedanken zum letzten bewußten Augenblick zurückwandern. Es war dunkel gewesen, Waffen hatten aufgeblitzt und eine Hand hatte sich ihm über Mund und Nase gelegt.
    Betäubt, dachte Sutton. Betäubt und davongeschleppt.
    Doch vorher hatte er noch Frösche quaken gehört, und davor wiederum einen Mann am Schreibtisch gegenübergesessen, der von einer Firma und einem Plan dieser Firma sprach.
    Unrealistisch, dieser Plan, dachte Sutton. Daß der Mensch nicht nur die Sterne, sondern die Galaxien erobern sollte.
    Immerhin besaß dieser Plan eine gewisse Größe, und Trevor schien Kraft zu besitzen. Er war ein Mann, der wußte, was er wollte und wie er seine Absicht verwirklichen konnte.
    Vorsehung, hatte Trevor gesagt. Damit schaffen wir’s. Der Mensch würde einem Gott gleichen. Die auf der Erde entstandenen Konzeptionen des Lebens und Denkens würden zu grundlegenden Konzeptionen des gesamten Universums werden.
    Und Sie sind der einzige, der uns im Wege steht, hatte Trevor zu ihm gesagt. Sie sind der einzige, der der Menschheit im Wege steht.
    Aber nicht alle Menschen dachten wie Trevor. Nicht alle Menschen huldigen dem blinden Chauvinismus der menschlichen Rasse.
    Die Abgeordneten der Gleichheitsliga hatten ihn auf dem Weg zum Lunch angesprochen und eine Unterschrift von ihm erbeten. Gewiß, sie waren Spinner, mit denen nicht mal die Androiden selbst sympathisierten, weil sie sich als Gönner derjenigen aufspielten, die sie doch zu Gleichberechtigten machen wollten.
    Aber da war auch noch Eva Armour. Vielleicht gab es noch mehr Menschen wie sie, die mit den Androiden zusammenarbeiteten.
    Er schwang die Beine aus dem Bett, stand auf und trat vor den Spiegel in der Ecke.
    Ein fremdes Gesicht starrte ihn an, ein Gesicht, das er noch nie gesehen hatte. Sekundenlang drohte ihn Panik zu überfallen. Dann ahnte er plötzlich etwas, betastete seine Stirn und rieb an einem Fleck, der schräg über einer Braue saß.
    Tief zu dem Spiegel vorgebeugt, vergewisserte er sich: Der Fleck war eine Identifikationsmarkierung für Androiden!
    Er kehrte zum Bett zurück, setzte sich hin und dachte nach.
    Die Tür ging auf, und
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